Mehr als 30% der österreichischen Bevölkerung hat Probleme bei der Verträglichkeit von Lebensmitteln. Ergebnis einer österreichweiten, repräsentativen Umfrage, die im November 2010 vom
Marktforschungsunternehmen OEKONSULT im Auftrag der Wissenschaftlichen Gesellschaft für
Forschung und Weiterbildung im Bereich nahrungsmittelbedingter Intoleranzen (NutriDis)
durchgeführt wurde. Die Lebensqualität der Patienten nimmt immer mehr ab und der Alltag wird von Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Depressionen, Völlegefühl, Durchfall, stark juckende und
nässende Hautausschläge am ganzen Körper, Kopfweh usw. Informationsbedarf besteht in allen gesellschaftlichen Bereichen
Damit das Bewusstsein für diese Erkrankungen geschärft und eine frühzeitige Diagnose ermöglicht
wird, sind mehr Aufklärung und Information in der gesamten Bevölkerung sowie eine umfassende
Fortbildung der Ärzteschaft zwingend nötig. Eine intensive Zusammenarbeit der Ärzteschaft mit
DiätologInnen und die Einführung von Kontrollinstanzen muss in allen Krankenhäusern
selbstverständlich sein, denn Betroffene berichten selbst dort von Diskriminierungen, wo man im
Grunde mit einem gesteigerten Verständnis rechnen dürfte: in Krankenhäusern, Kur- und RehaAnstalten. Die Politik ist aufgefordert, hier Aktivitäten zur Information zu fördern, damit die Lebensqualität der
Patienten verbessert und eine Langzeitreduktion der Gesundheitskosten erreicht wird. Denn die
Spätfolgen von nicht behandelten Intoleranzen kosten das Gesundheitswesen und die Volkswirtschaft
enorme Summen. Aber auch die Restaurants und Hotels sind gefordert, ein erhöhtes Verständnis für
die Bedürfnisse Betroffener zu entwickeln und mehr auf den Gast einzugehen. Und schließlich ein Appell an die Krankenkassen: Es gibt glücklicherweise entsprechende Präparate
zur Hilfe bei Laktose, Fruktose- und Histaminintoleranz. Da die Krankenkassen aber keinen
Kostenersatz leisten, bedeutet die Behandlung von Unverträglichkeiten durch die entsprechenden Mittel einen beträchtlichen finanziellen Mehraufwand für Betroffene, zusätzlich zu den mit der
Erkrankung ohnehin schon einhergehenden, alltäglichen Einschränkungen. Frau Angelika Widhalm, selbst Betroffene, hat 2007 die Patientenorganisation „FruLak & Co. – Selbsthilfe
Fruktose-, Laktose-, Histaminintoleranz, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und gesunde Ernährung“
gemeinsam mit Herrn Prim. Dr. Ludwig Kramer im Krankenhaus Hietzing in Wien ins Leben gerufen. Er hat die Vizepräsidentschaft in unserer Organisation übernommen und betreut den
ärztlichen Part. Gemeinsam haben sie das „Zentrum für Nahrungsmittelunverträglichkeiten und
Allergien“ im Krankenhaus Hietzing installiert. Somit bieten sie eine Plattform und Informationsdrehscheibe für Medizin, Forschung, Gesundheitseinrichtungen, Medien aller Art, medizinischen
Organisationen sowie die gesamte Nahrungsmittelindustrie.