
15/09/2025
Ein Kind versucht, einen Turm aus Bauklötzen zu bauen. Er kippt um. Das Kind schaut, denkt nach, baut neu – höher, stabiler. Es entwickelt eine Lösung.
Solche Momente sind mehr als Spiel. Sie sind Training für Resilienz. Eine Lösung heißt: wahrnehmen, ausprobieren, anpassen, weitermachen. Jede gefundene Strategie speichert sich tief – stärkt Vertrauen und Selbstwirksamkeit.
In der Pubertät läuft dieser Prozess noch einmal auf einer neuen Ebene ab. Jugendliche stehen in dieser Zeit vor tiefgreifenden körperlichen, emotionalen und sozialen Veränderungen. Ihre Art, Lösungsstrategien zu entwickeln, sieht anders aus als bei Kindern:
Abgrenzung und Identität:
Jugendliche suchen eigene Wege, stellen Regeln infrage, probieren aus. Jede Auseinandersetzung ist auch ein Üben von Abgrenzung und Selbstdefinition.
Emotionale Intensität:
Gefühle sind stärker, oft widersprüchlich. Lösungsstrategien entstehen durch das Austarieren zwischen Impuls und Reflexion.
Soziale Resonanz:
Gleichaltrige werden zum wichtigsten Spiegel. Lösungen entstehen im Austausch, durch Zugehörigkeit und Konflikte in der Peergroup.
Experimentieren:
Jugendliche testen Grenzen, nehmen Risiken in Kauf. Auch Fehlschläge sind Teil ihrer Lösungsbibliothek.
Neurologische Entwicklung:
Das Gehirn wird umgebaut. Der präfrontale Cortex (Planung, Kontrolle) reift langsamer als das limbische System (Emotion, Belohnung). Deshalb sind ihre Lösungsstrategien oft kreativ, manchmal impulsiv – aber genau dadurch lernen sie Selbststeuerung.
Übertragen auf die 5 Elemente der TCM könnte man sagen:
Holz: Aufbruch, Rebellion, Gestaltung eigener Wege.
Feuer: Leidenschaft, Freundschaften, erste Liebe.
Erde: Balance suchen, innere Mitte finden.
Metall: Loslassen von Kindheit, neue Werte formen.
Wasser: Vertrauen ins Ungewisse, Mut für Zukunft.
Jugendliche entwickeln Resilienz, indem sie Fehler riskieren und eigene Lösungen erkämpfen. Auch wenn es für Erwachsene oft anstrengend wirkt: genau diese Suche macht sie stark fürs Leben.