
12/07/2024
"Wer staunt, kann nicht gleichzeitig ablehnen oder abwerten. Noch nicht einmal erklären und verstehen ist drin. In Momenten reinen Staunens sind wir im Wortsinn sprachlos und selbstvergessen. Dies kann in unserer Arbeit eine sehr wertvolle Grundlage für alles darauf folgende Handeln sein: Ist er vorbei, der Moment des Staunens, folgt eine neugierige, vorsichtige Hinbewegung. So wie das Kleinkind in der U-Bahn nach langen Minuten stummen Staunens aus der Reglosigkeit erwacht und seine Hand z. B. nach den Dreadlocks seines Gegenübers ausstreckt.
Eine behutsame und doch zielstrebige Geste. Der Anbeginn all dessen, was mit
Begegnung gemeint ist. Alle Exploration beginnt mit dieser Urszene des Staunens. Aller Einsatz von Wissen und Können kommt danach."
Aus Wirksam werden im Kontakt von Mechthild Erpenbeck
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