20/12/2019
Zum Jahresabschluss mal noch etwas zu einem Thema, dass mir dieses Jahr in sehr vielen Coaching-Sitzungen mit Frauen begenet ist. Ein kleiner Appell an die Männerwelt da draussen, im Sinne der Frauen.
Mann sein im 21ten Jahrhundert
Liebe Männer
In den letzten Jahren hat sich für euch so einiges verändert verglichen mit den letzten Jahrhunderten. Die Frauen sind wieder „aufgestanden“ und haben sich gegen die jahrhundertealten Unterdrückungen durch die Männer zu wehren begonnen. Manch eine moderat, andere richtig extrem. Aber auf welche Art auch immer aus eigentlich gutem Grund. Und während die Frauen wieder für sich einstehen wurde so mancher Mann bewusst oder unbewusst verunsichert. Daraus entstand eine Tendenz der Aufspaltung des männlichen Geschlechts in „ganz harte Kerle“, welche sich dagegen wehren, und „ganz weiche Kerle“, welche ganz sanft und gefühlsvoll zu den Frauen hochschauen.
In letzter Zeit höre ich jedoch von vielen Frauen, dass es keine „Männer“ mehr gebe, sondern fast nur noch Zitat „Arschlöcher oder Weicheier“.
Nun, auf die Gefahr hin so manchen Mann zu verärgen - ich muss den Frauen oft recht geben.
Zu viele von euch können sich, vermeintlich wegen so viel Stress, nicht auf eine echte, tiefe Beziehung zu einer Frau einlassen. Zu viel zu tun? Bu****it! Ihr habt schlichtweg Angst vor dem eigentlich stärkeren weiblichen Geschlecht. Ihr versteckt euch hinter der „harter Kerl“-Maske, um nicht eingestehen zu müssen, dass ihr euch in die Hosen scheisst beim Gedanken daran was eine Frau in ihrer Kraft mit euch anstellen kann.
Andere von euch gehen hingegen so tief in die Knie vor der Kraft der Frau, dass es eher einem weinerlichen Häufchen gleicht, und nur noch ganz wenig mit Mann sein zu tun hat.
Jetzt mal im Ernst. Würdet ihr als Frau einen „Wegrenner“ oder einen „Immer-Ja-Schatzi-Sager“ wollen? Ich glaube nicht, wenn ihr für euch ganz ehrlich seit. Genau so wenig wie die meisten Männer heute eine „total unterwerfige“ Frau oder eine eiskaltes Mannsweib“ wollen, genau so wenig möchten Frauen das „Arschloch“ oder das „Weichei“.
Männer des 21ten Jahrhundert, kommt in euere Mitte und somit auch wieder in die echte männliche Kraft. Beschützt euere Frauen, doch traut ihnen auch zu mal selber zu kämpfen. Tragt sie mal auf Händen, doch stellt sie zwischendurch immer mal wieder auf den Boden. Lasst sie bei euch anlehnen, doch lehnt zwischendurch auch mal bei ihnen an. Lasst sie euere Stütze sein, sie sind mehr als genug stark. Gebt ihnen Halt und Zuneigung, doch versucht nicht ihre beste Freundin zu sein. Lasst sie aussprechen was ihr auf dem Herzen liegt. Ihr müsst es nicht immer gleich lösen wollen. Haltet auch mal ihre naturbedingt wechselnden Gefühlslagen aus, ohne gleich in den Kampf zu ziehen oder in die Hosen zu scheissen.
Seit einfach „Mann“. „Mann“ ist weder besonders hart, noch besonders weich. „Mann“ ist ein Fels in der Brandung, doch „Mann“ ist manchmal auch die Brandung. „Mann“ zeigt auch Gefühle, aber weint nicht die ganze Zeit. „Mann“ steht seinen „Mann“, „Mann“ ist tief verletzlich, doch hält dies auch aus. „Mann“ ist abhängig von „Frau“ und kämpft weder dafür noch dagegen. „Mann“ ist schlicht das ergänzende Gegenstück zur Frau - und genau so soll er auch leben.
Wie der Knopf und das Loch, wie die Pfanne und der Deckel, wie Yin und Yang, erst zusammen ergibt sich die ganze Kraft.
Also Männer des 21ten Jahrhunderts, rennt nicht vor Beziehungen weg und unterwerft euch auch nicht - seid einfach der eine Teil, welcher das Paar zu seiner vollen Kraft bringt.
❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️
