
13/09/2025
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Für jede einzelne deiner Handlung gibt es einen Grund. Was löst das so in dir aus, wenn du das hörst? Zugegeben: Manche deiner Handlungen sind verletzend – für die Menschen um dich herum und dich selbst – und könnten dementsprechend gut und gerne mal kritisch hinterfragt werden. Aber trotzdem ist es relativ unwahrscheinlich, dass du morgens aufwachst und dich bewusst dazu entschließt: »Geilo, es ist ein spätsommerlicher Mittwoch, Sonnenschein, laues Lüftchen, ich glaub, heute mache ich mal etwas komplett Destruktives: Ich könnte jemandem richtig wehtun oder irgendwas Wertvolles zerstören, auf jeden Fall etwas, das ich definitiv bereuen werde – und los geht’s!« Deutlich wahrscheinlicher ist, dass du dir etwas vornimmst und dann etwas total anderes daraus wird, weil du ganz unbewusst in alte Gewohnheitsbahnen gelenkt wirst. Und schon hast du irgendwas verkackt, das geht ja oft schneller, als du »upsischnupsi« sagen kannst.
Aber die alten Muster, die da ungefragt das Ruder übernehmen, die kommen ja von irgendwoher. Wer du bist, wie du denkst, woran du glaubst und entsprechend: wie du handelst. Das basiert auf einer Geschichte. Auf deiner Geschichte. Das lässt sich alles irgendwie herleiten. Das hat gute Gründe, die vielleicht heute nicht mehr aktuell sind, aber irgendwann waren sie überlebenswichtig. Und das heißt nicht, dass alles geil ist, was du machst. Und das bedeutet auf gar keinen Fall, dass es okay ist, wenn du dich an irgendeinem spätsommerlichen Mittwoch verletzend und scheiße verhältst, ob bewusst geplant oder nicht.
Die Lösung für destruktive Handlungen lautet nicht (eigentlich nie), mit den Schultern zu zucken und zu sagen: »Na ja, so bin ich eben, meine Vergangenheit hat mich dazu gezwungen, mich wie eine Arschgeige zu verhalten – upsischnupsi.« Selbstkritik ist durchaus angebracht. Aber nicht, um dich zu zerfleischen, sondern um dich zu reflektieren. Damit du deine Muster und dein Verhalten immer besser verstehen und überholte Muster in den Ruhestand verabschieden kannst – herzlichen Dank, aber auf Nimmerwiedersehen. Und weil das nicht einfach ist, Übung braucht und dauern kann: Sei lieb zu dir!