04/05/2025
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Klingt erst kompliziert, ist aber recht simpel: Bist du entspannt und fühlst du dich sicher, ist das Leben wie eine Feelgood-Serie mit Happy End. Bist du gestresst, belastet oder fühlst du dich bedroht, läuft alles eher im Horrorfilm-Modus – inklusive Verschwörungstheorien, bedrohlichem Soundtrack und ständiger Alarmbereitschaft, weil das Monster hinter jeder Ecke lauern kann. Und in dieser Atmosphäre ist es schwer, Gutes, Freundliches und Sicheres zu erkennen. Es ist nicht leicht, sich aus dem Gefahrenmodus herauszuakklimatisieren.
Zunächst ist es hilfreich, sich öfter selbst zu fragen: Wie sicher fühle ich mich gerade, und wie wirkt sich das auf meine Wahrnehmung aus?
Wenn du unter Strom stehst, wie fühlen sich dann Fragen an, die eine simple Websuche genauso gut beantworten könnte? Wenn du überlastet bist, unter Druck stehst, wie gut kommt dann ein harmloser Witz bei dir an?
Vermutlich würdest du in solchen Situationen eher wütend werden, während vergleichbare Settings nicht mal erwähnenswert sind, wenn sie dir in Ruhe und Entspannung begegnen.
Wir dürfen nicht vergessen, dass es immer mal Situationen in unserem Leben gibt, die so eine Anspannung auslösen, dass wir die Welt anders wahrnehmen. Und dazu dürfen wir ebenfalls nicht vergessen, dass es unseren Mitmenschen ebenso gehen kann. Vielleicht befindet sich dein*e Kolleg*in gerade mental mitten in einer Zombieapokalypse und du wunderst dich, warum deine grandiosen Witze statt schallendem Gelächter nur gereiztes Fauchen auslösen.
Verständnis und Mitgefühl zu zeigen, wenn jemand irrational reagiert, kann hier Wunder wirken. Das bedeutet nicht, dass wir uns gleich zum Boxsack für andere Leute und ihre Probleme machen müssen. Lediglich, dass wir manches nicht so persönlich nehmen sollten, wenn sich die Person gerade innerlich mit Horden von Untoten herumschlägt. Sicherheit beginnt oft mit Empathie, mit einem Raum, in dem wir und unser Gegenüber sein dürfen. Und wenn wir für uns selbst merken, dass wir mehr Bedrohung als Sicherheit in unserer Umgebung haben, wissen wir zumindest, dass wir uns Sicherheit suchen müssen. Und anderen etwas Empathie geben können, wenn sie unsichtbare Schlachten kämpfen.