23/05/2025
Landschaften der Trauer: Stürmische Küstenlandschaft
Nach der anfänglichen Phase des Schocks und der Erstarrung, die sich wie ein nebliges, winterliches Tal anfühlen kann, folgt im Trauerprozess oft eine Zeit intensiver, aufbrechender Emotionen. Diese Phase lässt sich gut mit einer stürmischen Küstenlandschaft vergleichen.
Gefühle wie Wut, Zorn, Angst, Schuld und Verzweiflung brechen hervor. Es ist eine Zeit, in der die Emotionen unkontrolliert und überwältigend erscheinen können, ähnlich wie ein stürmisches Meer, das gegen eine raue Küste schlägt.
Diese Zeit ist geprägt von einem inneren Chaos, in dem man sich selbst und die Welt um sich herum oft nicht mehr versteht.
Was kann mich unterstützen?
Austausch und Nähe: Umgib dich mit Menschen, die dir guttun. Sprich über deine Gefühle und Gedanken und lass deinen Emotionen freien Lauf. Gute Freunde sind gerne für dich da und hören zu ohne Ratschläge geben zu wollen. Falls du das Gefühl hast, du brauchst Hilfe, hole dir Unterstützung bei einer Fachperson.
Kreativer Ausdruck: Gib deinen Gefühlen und Gedanken Ausdruck. Sei dies, indem du schreibst, malst, Musik machst oder in die Natur gehst und deinen Gefühlen freien Lauf lässt.
Achtsamkeit: Versuche immer wieder zu dir selbst zu kommen. Regelmässige Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder geführte Meditationen können den Moment der Unübersichtlichkeit durchbrechen und dir helfen, einen Augenblick der Ruhe zu erleben.
Körperliche Bewegung: Ein Spaziergang, Yoga oder leichtes Training helfen dir und deinem Nervensystem dich zu entspannen. Eine wunderbare Übung ist das Durchschütteln deines Körpers. Lass einfach alles in Bewegung kommen und schüttle deinen Stress ab.
Rituale: Rituale, die den Tagesablauf strukturieren- etwa das gemeinsame Abendessen, ein kleines Dankbarkeitsritual oder das Hören eines Liedes – können dir helfen, wieder ein Gefühl von Sicherheit zu gewinnen.
Und denk daran: Es muss nicht alles sofort perfekt sein; schon kleine wiederkehrende Handlungen können dich stärken und ein Gefühl von Halt geben.