17/10/2021
"ADS/ADHS - Diagnose und Medikation"
Referats- und Podiumsabend am Mittwoch, 3.11.21, 19.30-21.30 Uhr im Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, 8001 Zürich.
Referent: Prof. Dr. Allan Guggenbühl, VS adhs20+
"Diagnosen sollten auch ein Eintrittstor zu einer tieferen, archetypischen Reflexion des menschlichen Verhaltens sein."
ADHS ist eine Diagnose, die auf Beobachtungen und Beschreibungen basiert. Es werden Kategorien aus der klinischen Welt eingesetzt: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, hohe Emotionalität, Hypersensibilität etc.
Diagnosen sollten auch ein Eintrittstor zu einer tieferen, archetypischen Reflexion des menschlichen Verhaltens sein. Sie sollen den Weg bahnen, eigenes Verhalten und Erleben nicht nur zu etikettieren, sondern Dynamiken und Abläufe zu erkennen, die universell und zeitlos sind. Am besten verstehen wir dieses Verhalten und Erleben mit Hilfe von Geschichten, die existentielle Herausforderungen und typische Verhaltensmuster darstellen.
Wertvolle Ressourcen sind Literatur und Mythologie. Die Literatur bietet grossartige Beschreibungen und liefert eindrückliche Bilder des menschlichen Verhaltens, welches nicht der Norm entspricht. Bei Sheakespeare finden wir zum Beispiel den Angeber und Schlemmer Falstaff, den hinterhältigen, schlauen Shylock, den weisen Prospero oder den ambivalenten Zögerer Hamlet. Sie zeigen menschlichen Motive, Stärken und Schwächen auf. Auch die griechische Mythologie liefert zahllose Figuren und Geschichten, dank denen wir den Blick für unsere eigenen Stärken, Schwächen und Verhaltensmuster schärfen können. Der machtgierige Zeus verweist auf unsere herrschsüchtigen Tendenzen. Der Grenzgänger Hermes symbolisiert unsere trickreichen Seiten und der kühne Apollo steht für die Kraft unserer geistigen Fähigkeiten.
Das Verhalten, welches mit ADHS identifiziert wird, kann man mit dem temperamentvollen, jedoch auch verletzlichen Achilles in Verbindung bringen. Oder mit dem Kriegsgott Ares, dem flintenreichen Atreus sowie dem emotionalen Odysseus. Dies sind nur einige Figuren aus der Mythologie, deren Geschichten als Vergleiche für eigenes Verhalten und Erleben herangezogen werden können. Solche Vergleiche erweitern nicht nur den Blick für das eigene entsprechenden Verhalten, sie erhöhen auch die Toleranz und das Verständnis für Verhaltensweisen, welche oft nur als Störung empfunden werden.
Podiumsdiskussion anschliessend mit:
-Prof. Dr. phil. Roland Käser (Fachpsychologe für Kinder- und Jugendpsychologie FSP)
-Dr. phil.I Andreas Müller (Hirn- und Traumaforschung Graubünden)
-Dr. phil. François Gremaud (Fachpsychologe für kognitive Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin FSP)
-Prof. Dr. Allan Guggenbühl (Bestsellerautor, Direktor IKM, Institut für Konfliktmanagement & Mythodrama)
Weitere Informationen in unserer adhsFOCUS-Sonderausgabe:
https://adhs20plus.ch/wp-content/uploads/2021/10/Sonderausgabe-adhsFOCUS_ADHS-Diagnose-und-Medikation_Fachpersonenberichte.pdf
Anmeldung zum Anlass bitte per Mail an: info@adhs20plus.ch
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr adhs20+-Team
Sandra Amrein, Präsidentin