10/02/2025
Die Kindheit ist die prägendste Phase unseres Lebens. Wer als Kind nicht gesehen oder gehört wird, wer keinen Schutz, keine Geborgenheit und Nähe erfährt, trägt oft tiefe Spuren bis ins Erwachsenenalter.
1. Nicht gesehen und gehört werden
Ein Kind, das emotionale Vernachlässigung erlebt, entwickelt oft das Gefühl, nicht wichtig oder wertvoll zu sein. Es lernt, dass seine Bedürfnisse keinen Platz haben und zieht sich zurück. Das kann später zu Unsicherheiten, Selbstzweifeln und Schwierigkeiten in Beziehungen führen.
2. Fehlender Schutz und Geborgenheit
Kinder brauchen eine sichere Umgebung, in der sie sich fallen lassen können. Fehlt dieser Schutz, entwickelt sich oft ein tiefes Misstrauen gegenüber anderen Menschen und der Welt. Im Erwachsenenalter zeigt sich das häufig durch Ängste, Kontrollverhalten oder das Unvermögen, echte Nähe zuzulassen.
3. Nähe als Grundlage für gesunde Beziehungen
Emotionale und körperliche Nähe sind essenziell für ein gesundes Selbstwertgefühl. Wer als Kind wenig Wärme oder Zuwendung erfahren hat, kann später Probleme haben, sich selbst und anderen zu vertrauen. Beziehungen können distanziert, konfliktreich oder von Angst vor Verlassenwerden geprägt sein.
4. Spätfolgen im Erwachsenenalter
Diese frühen Erfahrungen formen unser Selbstbild und unsere Beziehungen:
Geringes Selbstwertgefühl: „Ich bin nicht genug.“
Bindungsprobleme: Angst vor Nähe oder ständige Verlustangst.
Perfektionismus: Ständiges Streben nach Anerkennung.
Angststörungen oder Depressionen: Das Gefühl von innerer Leere oder Getriebenheit.
Die Vergangenheit bestimmt nicht die Zukunft. Selbstreflexion, Therapie oder das bewusste Erlernen neuer Muster können helfen, alte Wunden zu heilen und Selbstwertgefühl aufzubauen.
Wer sich seiner Vergangenheit stellt, kann lernen, sich selbst das zu geben, was damals gefehlt hat.
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