11/11/2020
No. 46
Liebe 20 Minuten-Redaktion resp. US-Gesundheitsbehörde resp. Covid-Taskforce-Mitglied Volker Thiel,
Oh Mann, Leute...
Genau solche Nachrichten sind es, die für Corona-"Skeptiker*innen" gefundenes Fressen (also Katzenfutter) sind!
Als ob Hund, Katze, Meerschweinchen und Co. nun tatsächlich ein relevanter Faktor in der Verbreitung des Coronavirus wären... 🙄
Klar, wenn es jetzt darum ginge, die Haustiere zu schützen, weil sie aufgrund der einen oder anderen Überzüchtung allenfalls besonders gefährdet wären, dann würde das Ganze ja noch Sinn machen (eine Qualzucht wie ein Mops hat ja sowieso schon permanent Atemnot; da würde ich eine Covid19-Ansteckung wenn möglich auch versuchen zu vermeiden [und der Kauf solcher überzüchteten Rassen ebenfalls]).
Aber dass man tatsächlich eine Warnung rausgibt, dass der Hund beim Herumschnüffeln oder die Katze beim Fremdgestreicheltwerden womöglich eine virale Kettenreaktion verursacht, ist doch sehr übertrieben (auch wenn ich es für durchaus möglich halte, dass vereinzelte Ansteckungen so erfolgen könnten).
Wieso konzentriert man sich nicht auf die wirklich grossen Probleme in der Tierwelt hinsichtlich Infektionen und Ansteckungen?
Im Vergleich zur Pelzindustrie oder zu den Wildtiermärkten ist die Gefahr durch Haustiere regelrecht hundepipifax!
In den letzten Wochen wurden in Dänemark mehrere Millionen Nerze getötet, weil dort das Coronavirus unter den fürchterlichen und unhygienischen Bedingungen mutiert ist (siehe: https://www.nationalgeographic.de/tiere/2020/11/15-millionen-nerzen-in-daenemark-droht-die-keulung).
Wieso schieben da die Gesundheitsbehörden weltweit keinen Riegel vor? Wo sind die Politiker*innen, die alle Pelzfarmen ab 2021 verbieten könnten?
Genauso mit den Wildtiermärkten in China und anderswo: Wieso gibt es diesbezüglich kaum Bestrebungen, diese Virenherde und Tierqual-Orte zu schliessen?
Oder was wäre mit der Massentierhaltung? Sollte man jetzt nicht sagen: Okay, 20'000 Hühner in einem Stall sind einfach zu viel! Ab jetzt gibt's nur noch Bio-Haltung (und für die Schweizer Bevölkerung halt nur noch weniger und teurere Eier)?
Oder was ist mit den Schweinen, welche ebenfalls unter unhaltbaren Bedingungen leben (selbst in Bio-Höfen) und wo jetzt in China auch schon wieder Fälle von einer neuen Schweinegrippe aufgetreten sind (https://youtu.be/e0BGl3poKs0)?
Und - again - es ist ja nicht so, als ob ein Teil der Bevölkerung aufgrund der Corona-Massnahmen nicht schon angespannt bis teilweise komplett durchgedreht wäre. Macht es in diesem Zusammenhang Sinn, noch ein bisschen mehr Öl ins Feuer zu giessen, indem man - einige werden es nämlich sicher so auffassen - ihnen Rocky und Mimi wegnehmen möchte?
Deshalb: Solange es keine Beweise von illegalen Raves gibt, wo Hunderte streunende Katzen sich gegenseitig anfauchen, bin ich der Meinung, wir sollten uns bei den Massnahmen vorwiegend auf die Zweibeiner konzentrieren.
Mit freundlichem Bellen,
euer SaoiAebi
PS: Am kommenden Samstag findet in Zürich sogar eine Demo gegen die Pelz-Industrie statt: https://www.facebook.com/events/289888465608077
PPS: Ich habe einen grandiosen Namen für einen Kater, der in der (Post-)Corona-Ära geboren wird: Anthony Fauchi. 😂👌