01/02/2025
Letzte Woche traf ich in meiner Sprechstunde auf eine mir bekannte Patientin Mitte 40. Eigentlich war sie da zur Vorsorgeuntersuchung. Sie berichtete mir nebenbei von grossen Veränderungen in Ihrem Wohlbefinden....sie sei dauernd erschöpft, könne nur schlecht in den Schlaf finden und wache morgens sehr früh gerädert auf. Sie sei mittlerweile in psychologischer Betreuung, da sie unter ausgeprägten Stimmungsschwankungen leide, komische Ängste entwickelt hätte (Autofahren, Parkplatzsuche am Berg), sie reagiere häufig unwirsch und gestresst auf Ihren Mann und ihre Kinder und fühle sich danach sogleich sehr schuldig. Der Zyklus sei regelmäßig aber verkürzt auf ca. 24 Tage. Vor der Blutung plage sie ein ausgeprägtes Brustspannen...mal mehr und mal weniger. Sie könne dann schmerzbedingt keinen Sport treiben und an Körperkontakt mit ihrem Mann sei nicht zu denken. Zudem habe sie nun noch einen Termin beim Kardiologen, da sie phasenweise unter Herzstolpern leide.
Alle sagen, sie solle den Stress reduzieren. Es habe sich aber ja nichts verändert in den letzten Jahren......außer, dass sie selbst sich verändert und daher den normalen Alltag nicht mehr so gut kompensieren kann.
All dies sind typische Veränderungen der hormonellen Umstellung oder Perimenopause!
Wir haben einen 2. Termin vereinbart (leider sind ausführliche Aufklärungsgespräche und Besprechung der Therapieoptionen zeitlich nicht im Rahmen eines Vorsorgetermins zu leisten).
Es hat meine Patienten sehr entlastet, zu wissen, dass diese Symptome typisch und häufig sind und mit den hormonellen Veränderungen in Zusammenhang gebracht werden können. Schon das hat ihr viel Druck genommen.
Schrittweise können wir jetzt an verschiedenen Stellschrauben drehen, um ihr Wohlbefinden zu verbessern:
- Ernährung analysieren und verbessern
- Sport und Bewegung wieder regelmäßig integrieren. 2 x Krafttraining und 1 x Pilates pro Woche, sowie eine gute Alltagsbewegung an der frischen Luft. Dies war für sie so passend.
- Entspannung (Sauna, Spaziergang, Pause zum Lesen)
- Mikronährstoffe messen und ergänzen
- Pflanzliche Therapieoptionen
- Bioidentische oder auch nicht-bioidentische Hormone in dieser Lebensphase.