25/07/2025
Für immer in meinem Herzen, Tosca
Als wenn es gestern gewesen wäre. Wo geht nur die Zeit hin? Im Dezember 2011 ist Tosca und ihr Fohlen Gioconda bei mir gelandet. Als ich sie angeschaut habe, war ich der Meinung, dass es so laufen könnte, dass Tosca eine RB findet und ich das Fohlen ausbilde. Wie das Leben so spielt, es kam ganz anders. Es war ein kalter Winter. Sie kamen entspannt aus dem Tessin nach Schongau. Wir liessen sie sogleich auf die grossen Weiden mit dem dort wohnenden Pony. Tosca liess sich aber nicht mehr einfangen, sie kickte und stieg. Eine ganze Woche blieben sie Tag und Nacht auf der Weide. Tosca kam mit dem Schiff aus Argentinien nach Italien, als Schlachtpferd. Zwei sehr nette Männer aus dem Tessin, haben sie dort heraus gekauft. Auf jeden Fall stellte sich sehr bald heraus, dass sie höchst traumatisiert war. Also man konnte nicht um sie herum gehen, ohne dass sie sich drehen musste. Nur das ganz normale Handling war sehr herausfordernd. Gott sei Dank war ich schon damals sehr gut ausgebildet im positiven Training, sowie auch in der Kommunikation und der inneren Einstellung zu Tieren. Sie liess sich nicht anfassen, und lange, sehr lange nicht von der Weide nehmen. Man musste entweder das Pony oder Gioconda mit Brot locken und dann eines von ihnen führen, damit Tosca in den Stall folgte. Beim Training mit den Hufen aufheben, gab es auch mal blaue Flecken auf meinen Oberschenkeln. Viele Leute, welche mich beim Training mit ihr sahen, fanden sie sei einfach frech. Was ich mir alles sagen lassen musste.... Ich blieb aber auf meinem Weg, und liess mich nicht von Besserwissern, davon gibt es ja genügend, beeinflussen. Sie sagte halt NEIN, ich respektierte das, sie stieg sofort, wenn etwas schwierig wurde für sie. Am Anfang konnte ich nicht in den Wald, sobald es dunkler wurde, konnte sie nicht weiter gehen. Doch sie machte mit der Zeit so gut mit, wir hatten eine tiefe Bindung aufgebaut. Sie lief am Fahrrad, wir konnten gut spazieren, sie liess sich anfassen, wir konnten sogar longieren. Einfach reiten wollte sie sich nicht lassen, auch nicht von Kindern. Sie war sehr kinderlieb. Einmal war ich um Dunkeln spazieren, Xena war auch noch dabei, es war so dunkel, dass ich gar nichts gesehen habe. Sie hat geführt und mir den Weg gezeigt. Ein Pferd mit starkem Charakter, aber wenn man weiss, wie damit umgehen, immer die mentale Verbindung hält, geht fast alles. Eine Leitstute, mit viel wilden Genen. Nach vier Jahren, dachte ich, dass sie soweit wäre, dass sie meine Schwester übernehmen könne. Als Therapie für meine Schwester aber auch aus finanziellen Gründen, was mal eigentlich abgemacht war, aber dann nicht eingehalten wurde. Irrtum, sie hatte nur mit mir Bindung aufgebaut und meine Schwester, als Laie musste wieder von vorne anfangen und sich das ganze Vertrauen selber erarbeiten. Sie hatte das Vertrauen in Menschen nicht generalisiert. Ich habe Tosca auch die letzten Jahre, als sie bei meiner Schwester war, begleitet, mental und homöopathisch. Ich bin so dankbar, dass ich sie im Dezember 2024 nochmals sehen konnte, weil es ihr nicht gut ging, sie hatte starkes Cushing und vertrug die chemischen Medis gar nicht. So durfte ich hinfahren. Wir machten dann auch noch einen Spaziergang, meine Schwester nahm dann Inga und ich Tosca. Unsere letzte reale Begegnung, so wie wenn ich sie täglich gesehen hätte, sehr tief berührend. Ich konnte mit ihr während dem Spaziergang auch noch einen schönen energetischen Austausch machen. So und nun kam heute ein Bild.... unglaublich und alle in einer Reihe, nebeneinander sitzend. Tosca, Chiara, Don, Xena, Zora, Harmonie, Sancho und die ganze Katzenbande. Wir werden uns alle wiedersehen. Tosca zeigt mir auch ihre Leichtigkeit im Sein, und ihren Frieden.