Seit 2001 gibt es lilli.ch. Heute ist die Site bekannter denn je. Pro  Tag erreichen uns regelmässig über 10'000 Menschen. Aus einer kleinen  Site, die Fragen zu Date R**e beantwortete, wurde in 18 Jahren ein  umfassendes Online-Angebot rund um Gewaltprävention und s*xuelle  Gesundheit, das aus der Schweizer Beratungslandschaft nicht mehr  wegzudenken ist.
                                                                                                                                                    Lilli spricht Jugendliche und junge Erwachsene an mit dem Ziel der  Gewaltprävention und der Förderung s*xueller Gesundheit. Unser Angebot  ist niederschwellig, kostenlos und anonym. Besucher/-innen können ohne  Angabe einer Email-Adresse Fragen stellen. Sie werden von Ärzt/-innen, Psycholog/-innen, Psychotherapeut/-innen, S*xualtherapeut/-innen und S*xualberaterinnen beantwortet. Sämtliche Inhalte der Online-Beratungen der letzten drei  Jahre sind allen Besucher/-innen zugänglich, ebenso Lillis über 450  Texte mit Infos und Tipps. Zudem führt Lilli eine thematisch  organisierte Liste nützlicher Links und Adressen. Lillis  Präventionsarbeit richtet sich nach klaren Qualitätskriterien.
                                                                                                                                                    Als Expertin für s*xuelle Gesundheit und Gewalt stellt Lilli ihre  Fachkompetenz Dienstleistern in verwandten Fachbereichen zur Verfügung;  zu diesem Zweck bestehen auch Partnerschaften und Mitgliedschaften mit  verschiedenen Organisationen. Bereiche Lillis können in anderen  Angeboten integriert werden und umgekehrt. Optimale Vernetzung sehen wir  als ein zentrales Ziel von Lillis Zukunft. Wir möchten wo immer möglich  Synergien nutzen, damit jungen Menschen die beste und aktuellste Hilfe  erhalten.
                                                                                                                                
                                                                Weshalb machen wir Lilli?
                                                                                                                                                    Lillis Ziel ist es, die s*xuelle und persönliche Selbstsicherheit Jugendlicher und junger Erwachsender zu fördern. Wie dies in Lillis Leitbild festgehalten wird, wirkt das auf vielen Ebenen präventiv:
                                                                                                                                                    Selbstsichere junge Menschen können ihre Anliegen vertreten und  schützen sich besser vor s*xuellen Übergriffen und anderen Formen der  Gewalt.
                                                                                                                                                    Falls sie Gewalt erlebt haben, sind sie resilienter und haben mehr Ressourcen für die Verarbeitung und Heilung.
                                                                                                                                                    Sie respektieren die Anliegen und Grenzen anderer und greifen im Umgang mit ihnen nicht auf Gewalt zurück.
                                                                                                                                                    Sie bewältigen emotionale Probleme, die mit der Pubertäts- und Persönlichkeitsentwicklung einhergehen können, besser.
                                                                                                                                                    Sie besitzen genug Selbstwertgefühl und Eigenständigkeit, um  respektvolle, liebevolle und intime Beziehungen einzugehen und zu  pflegen.
                                                                                                                                                    Sie schützen sich verantwortungsvoll und bestimmt vor unerwünschten Schwangerschaften und s*xuell übertragbaren Infektionen.
                                                                                                                                                    Sie sorgen bei vorliegenden s*xuell übertragbaren Infektionen für  ihre eigene Gesundheit/Gesundung und für die Prävention der Infizierung  anderer.
                                                                                                                                                    Sie besitzen mehr Ressourcen, Konfliktschwangerschaften zu bewältigen und sinnvolle Lösungen zu finden.
                                                                                                                                                    Sie investieren in die Befriedigung ihrer s*xuellen Bedürfnisse und stehen für ihre s*xuellen Rechte ein.
                                                                                                                                                    Sie sind es sich wert, bei vorliegenden s*xuellen Problemen in die  Überwindung der Grenzen ihres s*xuellen Lernprozesses zu investieren.
                                                                                                                                                    Sie wertschätzen die s*xuellen Bedürfnisse anderer und investieren  in s*xuelle Beziehungen, die auf gegenseitigem Respekt beruhen.
                                                                                                                                                    Wenn sie einer Risikogruppe angehören, schützen sie sich vor  Diskriminierung und Stigmatisierung und investieren in ihr eigenes  Wohlergehen.
                                                                                                                                                    Lillis Präventionsansatz wurde durch die Optimus-Studie 2012 bestätigt. Diese grossangelegte Studie thematisiert s*xuelle  Viktimisierung Jugendlicher in der Schweiz hält fest, dass ein grosser  Nachholbedarf bei der s*xuellen Erziehung besteht. (Mehr über Lilli und die Optimus-Studie)
                                                                                                                                                    Ebenen und thematische Schwerpunkte der Präventionsarbeit
                                                                                                                                                    Lilli macht Primärprävention, in dem sie sich an die  Allgemeinbevölkerung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen richtet. Im  Rahmen der Sekundärprävention widmet sie sich der Aufklärung und  Beratung von Risikogruppen, z.B. Mitgliedern ethnischer Minderheiten,  Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten und  Nutzer/-innen von Chats. Im Sinne der Tertiärprävention unterstützt sie  junge Menschen, die Gewalt erlitten haben, an einer s*xuellen  Funktionsstörung, einer psychischen Störung oder einer körperlichen  Krankheit leiden oder ungewollt schwanger sind.
                                                                                                                                                    Im Fachbereich Gewaltprävention umfassen die thematischen  Schwerpunkte s*xuelle Gewalt, multiple Viktimisierung, häusliche  Gewalt/Date R**e, psychische Traumatisierung nach Gewalterfahrungen,  Cybermobbing sowie Jugend- und Kinderrechte. Der Fachbereich Förderung  s*xueller Gesundheit fokussiert das s*xuelle Lernen, die s*xuelle  Selbstsicherheit, Body Image und Körperwahrnehmung, Gestaltung s*xueller  Beziehungen, Pubertätsentwicklung, Verhütung, s*xuell übertragbare  Infektionen, s*xuelle und persönliche Rechte.
                                                                                                                                                    Grundpfeiler von Lillis Präventionsarbeit
                                                                                                                                                    Sensibilisierung und Bewusstmachung
                                                                                                                                                    Lilli fördert das Wissen über S*xualität und s*xuelles Lernen,  s*xuelle und persönliche Rechte, Mechanismen der Gewalt,  Beziehungsgestaltung, körperliche Entwicklung und Funktionen, Verhütung  und Infektionen. Damit unterstützt sie autonomes, risikoarmes Verhalten  junger Menschen und sensibilisiert sie zur Auseinandersetzung mit Tabus,  Stigmata, Mythen und Vorurteilen.
                                                                                                                                                    Klärung und Entdramatisierung
                                                                                                                                                    Lilli klärt auf über den gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmen  s*xuellen und zwischenmenschlichen Verhaltens. Dabei wählt sie eine  klare, sachliche Sprache, die weder dramatisiert noch auf persönlicher  Ebene verurteilt oder Angst einflösst. Sie vermittelt eine eindeutige  Haltung Straftaten gegenüber und zeigt Jugendlichen und jungen  Erwachsenen Möglichkeiten auf, sich konstruktiv und respektvoll zu  verhalten.
                                                                                                                                                    Förderung einer s*xuellen Sprache
                                                                                                                                                    Lilli hilft jungen Menschen, eine s*xuelle Sprache zu finden. Neben  expliziter Benennung von Geschlechtsteilen und s*xuellen Handlungen  macht Lilli Vorschläge für eine emotionale, wertschätzende und  bedürfnisorientierte s*xuelle Sprache. So wirkt sie gegen Tabus und  unterstützt junge Menschen dabei, sich selbst zu behaupten, einander  Bedürfnisse und Grenzen mitzuteilen und sich in Problem- und  Notsituationen Fach- und Bezugspersonen mitzuteilen. Darüber hinaus  fördert Lilli die s*xuelle Kommunikation in Beziehungen.
                                                                                                                                                    Fokus auf Ressourcen und Fähigkeiten
                                                                                                                                                    Lilli pathologisiert nicht, sondern normalisiert. Widrige Erfahrungen  sowie Grenzen in der s*xuellen, persönlichen und sozialen Entwicklung  sieht sie als Grundlage für neue Erfahrungen und Lernschritte. Lilli  fokussiert auf Stärken und Fähigkeiten und benennt diese. Damit  unterstützt sie das Selbstwert- und Selbstwirksamkeitsgefühl und fördert  eigenverantwortliches Verhalten.
                                                                                                                                                    Unterstützung der Handlungskompetenz
                                                                                                                                                    Lilli gibt konkrete Handlungsvorschläge im Umgang mit der S*xualität,  mit Beziehungen und schwierigen Situationen. So unterstützt sie die  Handlungskompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener auf persönlicher,  s*xueller und zwischenmenschlicher Ebene.
                                                                                                                                                    Vermittlung angemessener Hilfsangebote
                                                                                                                                                    Lilli verweist bei schädigenden Erfahrungen, bei körperlichen und  medizinischen Problemen, in Notsituationen, bei schwerwiegenden  psychischen, s*xuellen und sozialen Problemen sowie bei Anliegen, die  nicht in ihren Fachbereich fallen, auf konkrete Angebote, die eine  angemessene Behandlung oder Beratung ermöglichen.
                                                                                                                                                    Unterstützung des s*xuellen Lernens
                                                                                                                                                    Mit Übungstipps unterstützt Lilli Lernschritte, die die Wahrnehmung,  die Gestaltungsmöglichkeit und den Genuss der S*xualität fördern.  Dadurch wird s*xuellen Störungen vorgebeugt. Das Zugehörigkeitsgefühl  zum weiblichen resp. männlichen Geschlecht wird intensiviert, und die  s*xuelle und persönliche Selbstsicherheit wird gestärkt.
                                                                                                                                                    Unterstützung des sozialen Verhaltens und der Beziehungsfähigkeit
                                                                                                                                                    Lilli unterstützt Lernschritte für das Führen und Gestalten von  Freundschaften, intimen Beziehungen und Langzeit-Partnerschaften.  Unterstützt werden die Selbstwahrnehmung und eine Sprache, mit der  eigene Bedürfnisse ausgedrückt werden können ebenso wie die Entwicklung  von Fähigkeiten, Partner/-innen für sich zu gewinnen. Zudem wird der  gewaltfreie Umgang mit Kränkungen und Diskriminierungen gefördert.
                                                                                                                                                    Was verstehen wir unter «s*xuelle Gesundheit»?
                                                                                                                                                    Unter s*xueller Gesundheit verstehen wir, dass eine Person sich rund  um ihre S*xualität wohlfühlt. Also dass der S*x einer Person Spass  macht, dass sie sich als s*xuelle Person gut fühlt, dass sie wegen ihrer  S*xualität nicht diskriminiert wird, dass sie s*xuelle Beziehungen  leben kann, dass sie möglichst keine s*xuell übertragbaren Infektionen  bekommt und nicht unerwünscht schwanger wird.
                                                                                                                                                    Wir halten uns dabei an die Definition der World Health Organization WHO:
                                                                                                                                                    «S*xuelle Gesundheit ist untrennbar mit Gesundheit insgesamt, mit  Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden. Sie ist ein Zustand des  körperlichen, emotionalen, mentalen und sozialen Wohlbefindens in Bezug  auf die S*xualität und nicht nur das Fehlen von Krankheit,  Funktionsstörungen oder Gebrechen.
                                                                                                                                                    S*xuelle Gesundheit setzt eine positive und respektvolle Haltung zu  S*xualität und s*xuellen Beziehungen voraus sowie die Möglichkeit,  angenehme und sichere s*xuelle Erfahrungen zu machen, und zwar frei von  Zwang, Diskriminierung und Gewalt. S*xuelle Gesundheit lässt sich nur  erlangen und erhalten, wenn die s*xuellen Rechte aller Menschen  geachtet, geschützt und erfüllt werden.»
                                                                                                                                                    Information und Tipps rund um die s*xuelle Gesundheit finden sich auf lilli.ch in den Kapiteln Liebe und Beziehung, die S*xualität der Frauen, die S*xualität der Männer, Tipps für den S*x zu zweit, s*xuelle Orientierung und Geschlechtsidentität, Schwangerschaftsverhütung und s*xuell übertragbare Infektionen.
                                                                                                                                                    Weshalb geben wir Übungstipps?
                                                                                                                                                    Die Unterstützung des s*xuellen Lernens ist ein Grundbaustein unserer  Präventionsarbeit. Denn Lernen ist Voraussetzung für s*xuelle  Selbstsicherheit. Üben beginnt im Körper. Es ist unmöglich, das s*xuelle  Lernen zu unterstützen, ohne über konkrete s*xuelle Handlungen zu  sprechen. In der S*xualtherapie, Psychotherapie, Paartherapie und  Forensik sehen wir tagtäglich die Folgen fehlender s*xueller  Übungsschritte. Sie reichen von s*xuellen Dysfunktionen über Probleme in  Partnerschaften und mit der eigenen Identität als Mann und Frau bis hin  zu Viktimisierung und Täterschaft. Wir sehen Lilli als eine  einzigartige Chance, hier bereits bei Jugendlichen präventiv anzusetzen.
                                                                                                                                                    Es gibt eine grosse Fülle pornographischer Information im Internet,  die von Jugendlichen nicht selten zur «Aufklärung» verwendet wird. Dort  werden häufig gefährliche und fragliche Praktiken gezeigt. Hier kann  Lilli einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten, in dem wir Mythen  und Realität klar abgrenzen, auf Gefahren hinweisen und zu  verantwortungsvollem Verhalten ermuntern.
                                                                                                                                                    Wie finanziert sich Lilli?
                                                                                                                                                    Lilli finanziert sich mit Spenden aus traditionellem Fundraising bei  Kantonen, Gemeinden, Kirchgemeinden und Stiftungen. Als unabhängige,  steuerbefreite Non-Profit-Organisation (Verein) erbringen wir unsere  Onlineberatung unentgeltlich. Damit unser niederschwelliges und  kostenloses Angebot weiterbestehen kann, sind wir jedes Jahr erneut auf  die Grosszügigkeit unserer Spender/-innen angewiesen. So können Sie Lilli unterstützen.
                                                                                                                                                    Lillis Geschichte
                                                                                                                                                    Lilli entstand Anfang 2001 auf Initiative der frauenberatung:s*xuelle Gewalt (ehemals:  Nottelefon Zürich) im Rahmen eines Präventionsauftrags der Stadt  Zürich. 2003 durften wir den Gleichstellungspreis der Stadt Zürich  entgegennehmen. 2004 wurde das Projekt Lilli in eine eigene Trägerschaft  überführt, den unabhängigen, steuerbefreiten Verein Lilli für  Prävention und Online-Beratung junger Frauen und Männer zu S*xualität  und s*xueller Gewalt.
                                                                                                                                                    Am 21.11.2008 erhielt Lilli von der Arbeitsgemeinschaft gegen die Ausnützung von Abhängigkeitsverhältnissen AGAVA den  AGAVA-Preis 2008 als Auszeichnung für eine bedürfnis und  altersgruppenspezifische Arbeit in einem sensiblen Bereich – und als  Ansporn, diese notwendige und hilfreiche Beratung weiter auszubauen.