06/05/2021
Vieles, was uns heute geschieht, stammt aus der Vergangenheit.
Wir behandeln uns selber so, wie man uns als Kinder behandelt hat: Das ist keine Rechtfertigung, sondern eine Bestätigung.
Heute schweigen wir, weil man uns gestern gesagt hat: "Wenn Erwachsene sprechen, schweigen Kinder“. Und wir haben es geglaubt und gehorcht. Oder wir rebellieren heute und hören nicht auf zu reden, selbst wenn Gott uns darum bittet.
Für uns, in die Therapie, spiegelt sich die Bedeutung der Vergangenheit in der Gegenwart wider. Wir suchen nicht unbedingt in der Vergangenheit nach dem Ursprung der gegenwärtigen Probleme, aber wir erkennen, dass diese Person, die ich heute bin, gestern in einem bestimmten Umfeld mit einer bestimmten Hintergrundmelodie geformt wurde.
Heute sind wir Erwachsen und könnten uns all das geben, was uns nicht gegeben wurde, was wir brauchen und vorauf wir uns sehnen.
Und wir tun es nicht. Zumindest tun wir es nicht meistens nicht.
Das Problem ist, wir tragen immer noch in uns diesen verletzten, verlassenen oder ignorierten Jungen oder Mädchen, der befohlen wurde, den Mund zu halten, offen gedemütigt wurde, weil er zu dick oder zu langsam oder zu gut, zu dumm oder zu wach war.
Und davon gibt es nicht nur eine Wunde, es gibt viele...
Und das Beste was wir daraus machen können, ist diese Wunde im Hinterkopf zu behalten und uns um sie kümmern.
Im schlimmsten Fall haben wir die Wunde komplett vergessen, haben sie hinter einer Fassade aus Stärke, Ordentlichkeit und Erfolg versteckt.
Was ist es, an das wir uns lieber nicht erinnern?
Dass der Schmerz überwältigt.
Schmerz ist beängstigend und wir denken, dass er nutzlos ist, weil er damals nutzlos war. Weil sie uns nicht zugehört haben, weil diejenigen, die sich um uns kümmern mussten, versagt haben. Auch wenn es unbeabsichtigt war oder höherer Gewalt geschuldet war.
Wir blieben ohne Schutz. Wir haben getan, was wir konnten mit dem, was wir erlebten.
Heute tragen wir möglicherweise weiterhin die Konsequenzen dessen, was uns zugestoßen ist. Aber auch heute können wir all diese Schmerzen heilen. Langsam. Erstmal, indem du die Verantwortung dafür trägst und entdeckst, dass das verletzte Mädchen, der verletzte Junge, weiterhin in unseren Herzen lebt.
Aus meiner Erwachsenen-Perspektive fange ich an, auf mich selbst aufzupassen, mit viel Verstehen, mit Mitgefühl oder womit auch immer. Das Wichtigste ist, auf mich aufzupassen. Niemand sonst wird es an unserer Stelle tun.
Wenn du auf dich selbst aufpassen möchtest, ist die Kunsttherapie eine gute Möglichkeit, deinem Herzen näher zu kommen--- www.lebenskunst-studart.de