07/03/2025
Each for Equal – jede*r für Gleichberechtigung: Internationaler Frauentag am 8. März
Weibliche S*xualität wird 2025 noch immer anders wahrgenommen als männliche. Darauf weist die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und HIV/Aids in NRW anlässlich des Internationalen Frauentags hin. „Das hat zur Folge, dass Frauen im Fall einer HIV-Infektion oft erst spät diagnostiziert werden, weil Ärzt*innen HIV nicht in Betracht ziehen“, erklärt Petra Hielscher, Mitarbeiterin im Bereich Frauen und HIV der Aidshilfe NRW. „Die Gleichberechtigung funktioniert in Bezug auf HIV leider noch längst nicht in allen Bereichen“, sagt Manuela Brandt von der Aidshilfe Westmünsterland. Als Beispiele nennt sie den Zugang zu medizinischer Versorgung, Informationen über Schutzstrategien oder die Wahrnehmung weiblicher S*xualität in der Gesellschaft. Dass Frauen über S*xualität und Schutzstrategien vor sexuell übertragbaren Krankheiten mit ihren Gynäkolog*innen sprechen, ist leider häufig nicht der Fall. „Die Ärzt*innen haben meist nur wenig Zeit für die einzelne Patientin und bei den Terminen geht es oft um Themen wie Schwangerschaft und Verhütung oder um Krankheiten wie Krebs“, sagt Hielscher. Zwar gebe es in den Verbänden – wie zum Beispiel dem Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) – langsam ein Umdenken, aber nicht wenige Ärzt*innen scheuten sich, zum Beispiel HIV-Tests aktiv anzubieten. Und selbst wenn sie mit den Frauen offen über S*x und Risiken sprechen, müssen diese für ein PrEP-Rezept zu HIV-Schwerpunktärzt*innen – ein zusätzlicher Weg, der die Hürde noch einmal erhöht.“ „Wir wollen dazu beitragen, dass Frauen selbstbewusst mit ihrer S*xualität umgehen und ihre Rechte einfordern“, erklärt Hielscher. Das habe viele Aspekte. Aus ihrer Sicht sollte das Sprechen über S*x und sexuelle Wünsche nicht mit Scham besetzt sein. In unserer Gesellschaft gibt es immer noch viele Machtunterschiede, zwischen Arm und Reich, zwischen Männern und Frauen… Es wäre toll, wenn sich mehr Menschen dieser Ungleichheiten bewusst werden und sich vor allem Männer solidarisch zeigen.“ Dies sei entscheidend für die Art von Gesellschaft, in der wir alle leben wollen.
Weitere Informationen: xxelle-nrw.de !