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  und die Herausforderungen sind hier gut erklärt
14/11/2025

und die Herausforderungen sind hier gut erklärt

🐴𝗔𝘁𝗲𝗺𝘄𝗲𝗴𝗲: 𝗛𝗲𝘂𝗹𝗮𝗴𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗱𝗲𝗿 𝗪𝗲𝗶𝘀𝗵𝗲𝗶𝘁 𝗹𝗲𝘁𝘇𝘁𝗲𝗿 𝗦𝗰𝗵𝗹𝘂𝘀𝘀

Heulage gilt vielen als moderne, staubarme Lösung – besonders, wenn Pferde auf Heustaub empfindlich reagieren.
Doch der Glaube, Heulage sei grundsätzlich „besser“ oder „gesünder“ für die Atemwege, hält einer fachlichen Prüfung nicht stand.
In Wahrheit ist Heulage ein heikles Produkt, das hohe Qualitätsansprüche stellt und bei Fehlern schnell zum Risiko werden kann.

💨 𝗦𝘁𝗮𝘂𝗯𝗮𝗿𝗺 – 𝗮𝗯𝗲𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗮𝘂𝘁𝗼𝗺𝗮𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵 𝘂𝗻𝗯𝗲𝗱𝗲𝗻𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵

Heulage entsteht durch Milchsäuregärung: Gras wird mit Restfeuchte luftdicht verpackt, wodurch die Haltbarkeit steigt.
Dadurch enthält sie weniger trockene Partikel – also weniger sichtbaren Staub.
Doch das bedeutet nicht automatisch, dass die Atemwege entlastet werden.

Bei feuchtem, gärendem Futter entstehen leicht mikrobielle Aerosole – winzige Träger von Hefen, Schimmelsporen und Endotoxinen. Diese können, besonders bei mangelhafter Gärung oder Lagerung, die Atemwege stärker reizen als trockener Staub.

🤓𝗗𝗮𝘀 𝗣𝗿𝗼𝗯𝗹𝗲𝗺: 𝗛𝗲𝘂𝗹𝗮𝗴𝗲 𝘀𝗶𝗲𝗵𝘁 𝗺𝗮𝗻 𝗶𝗵𝗿𝗲 𝗤𝘂𝗮𝗹𝗶𝘁ä𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗮𝗻.
Farbe, Geruch und Struktur können unauffällig sein, obwohl im Inneren bereits Clostridien, Hefen oder Schimmelgifte aktiv sind.
Ein Ballen kann von außen perfekt wirken und im Kern dennoch mikrobielle Zonen oder Toxinbildung aufweisen.

Heu dagegen lässt sich deutlich leichter beurteilen – Feuchtigkeit, Schimmel oder muffige Partien sind sichtbar und riechbar.
Das macht es kontrollierbarer und im Alltag wesentlich sicherer, besonders wenn es analysiert oder bedampft wird.

Studien zeigen, dass die tatsächliche Luftbelastung bei Heulage stark variiert und bei schlechter Qualität höher sein kann als bei bedampftem Heu (Couëtil et al. 2021; Vervuert 2018).

🤓Wer Heulage für Atemwegspferde korrekt füttert, kommt daher um aufwendige Aufbereitung (Tauchen, Bedampfen, schnelle Verfütterung) ohnehin nicht herum – und genau das relativiert den vermeintlichen Vorteil der „Staubfreiheit“.

🌿 𝗞𝗲𝗶𝗻 𝗣𝗳𝗲𝗿𝗱𝗲𝗴𝗿𝗮𝘀: 𝗙𝘂𝘁𝘁𝗲𝗿𝘀𝘁𝗿𝘂𝗸𝘁𝘂𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗭𝘂𝗰𝗸𝗲𝗿𝗴𝗲𝗵𝗮𝗹𝘁 – 𝗼𝗳𝘁 𝘂𝗻𝘁𝗲𝗿𝘀𝗰𝗵ä𝘁𝘇𝘁
Nicht jede Grasgrundlage eignet sich automatisch zur Herstellung von Heulage.

𝗗𝗲𝗿 𝗚𝗿𝘂𝗻𝗱 𝗹𝗶𝗲𝗴𝘁 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗕𝗶𝗼𝗰𝗵𝗲𝗺𝗶𝗲 𝗱𝗲𝗿 𝗚ä𝗿𝘂𝗻𝗴:
👉Je gröber und trockener das Pflanzenmaterial, desto schwerer lässt es sich verdichten.
👉Infolge bleibt zu viel Luft im Ballen, die Gärung läuft unvollständig ab, und es kommt leichter zu Fehlgärungen, Schimmelbildung und Nacherwärmung.
👉Diese aerobe Aktivität erhöht die mikrobielle Belastung deutlich – genau jene Keime, Hefen und Endotoxine, die wiederum problematisch für empfindliche Atemwege sind.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen fasst zusammen: „Grobes, faserreiches Material lässt sich nicht ausreichend verdichten, was zu ungleichmäßiger Milchsäuregärung und hygienischen Mängeln führt.“
Ähnliche Ergebnisse zeigen Müller et al. (2018) in Grass and Forage Science: Bei Heulage aus strukturreichen Beständen wurden höhere Hefen- und Schimmelzahlen festgestellt, die Stabilität nach dem Öffnen war deutlich reduziert.

👉Daher wird Heulage meist aus feineren, jungen Pflanzenbeständen hergestellt – also aus frühem Schnitt mit höherem Blattanteil.
Diese Bestände enthalten jedoch mehr Zucker und Fruktane und sind damit ernährungsphysiologisch völlig anders zu bewerten als strukturreiches Heu:

▶Sie fördern weniger Kauaktivität und Speichelbildung,
▶enthalten mehr schnell fermentierbare Kohlenhydrate,
▶und können dadurch das Darmmilieu stärker beeinflussen.

In der Praxis bedeutet das:
👉 Das Heu, das wir aus Sicht der Faserstruktur und Staubarmut für optimal halten, ist genau das Material, das sich am schlechtesten silieren lässt.
Die technisch ideale Heulage entspricht somit nicht dem physiologisch idealen Raufutter für das Pferd.

🧫 𝗤𝘂𝗮𝗹𝗶𝘁ä𝘁𝘀𝗽𝗿𝗼𝗯𝗹𝗲𝗺𝗲 – 𝗱𝗮𝘀 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗥𝗶𝘀𝗶𝗸𝗼

Damit Heulage hygienisch bleibt, müssen Schnittzeitpunkt, Trockenmasse (ideal 50–70 %), Verdichtung und Wickeltechnik exakt stimmen.
Schon kleine Abweichungen führen zu Fehlgärungen, Hefen, Clostridien oder Schimmelpilzen.
Das Risiko ist deshalb so hoch, weil Heulage – im Gegensatz zu Heu – unter Luftabschluss gelagert wird. Dieses anaerobe Milieu schafft ideale Bedingungen für Bakterien, die in trockenem Heu keine Chance hätten.

💀 𝗖𝗹𝗼𝘀𝘁𝗿𝗶𝗱𝗶𝘂𝗺 𝗯𝗼𝘁𝘂𝗹𝗶𝗻𝘂𝗺 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝗶𝗻𝗲𝘀 𝗱𝗮𝘃𝗼𝗻 – ein Bodenbakterium, das das hochwirksame Botulinumtoxin bildet, eines der stärksten bekannten Gifte überhaupt.
Schon winzige Mengen können beim Pferd Lähmungen, Schluckstörungen und Atemstillstand verursachen – meist tödlich.

⚠️ 𝗪𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗛𝗲𝘂𝗹𝗮𝗴𝗲 𝗯𝗲𝘀𝗼𝗻𝗱𝗲𝗿𝘀 𝗸𝗿𝗶𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵 𝗶𝘀𝘁

🧫 Botulismus entsteht nicht durch klassische „Vergiftung“, sondern durch Toxinbildung direkt im Futter.

🐦 Gelangen bei der Ernte Tierkadaver, Vogelkot oder Erde in das Material, können sich Clostridien unter Luftabschluss stark vermehren.

💧 Feuchte Ballen mit weniger als 45–50 % Trockensubstanz oder unvollständiger Milchsäuregärung begünstigen diesen Prozess (Vervuert 2018; LfL 2020).

🎭 Auch Ballen, die äußerlich unauffällig wirken, können im Inneren Toxinbildung zeigen – ganz ohne sichtbaren Schimmel oder Geruch.

❌ Schwachstelle Folie
Bereits kleinste Risse, Einstiche oder Marderschäden reichen aus, um Sauerstoff in den Ballen zu lassen.
➡️ Die Folge: Nachgärung, Schimmel, Hefen und Toxinbildung – Prozesse, die sich unsichtbar im Inneren abspielen.

Mehrere veterinärmedizinische Institute (u. a. Uni Gießen und TiHo Hannover) bestätigen, dass Heulage bei fehlerhafter Herstellung oder Lagerung das höchste Botulismusrisiko unter den Raufuttermitteln darstellt.
Deshalb gilt Heulage als Risikofutter, wenn die Qualität nicht absolut gesichert ist.

💧 𝗞𝗼𝘁𝘄𝗮𝘀𝘀𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗲𝗿𝗱𝗮𝘂𝘂𝗻𝗴𝘀𝗶𝗻𝘀𝘁𝗮𝗯𝗶𝗹𝗶𝘁ä𝘁

Viele Pferde reagieren auf Heulage mit Kotwasser oder unruhiger Verdauung.
Die enthaltenen Gärsäuren (Milch-, Essig-, Buttersäure) verändern das pH-Milieu im Dickdarm und können bei empfindlichen Tieren die mikrobiologische Balance verschieben.

Beobachtungsstudien (Julliand et al. 2001; Müller et al. 2018) zeigen, dass stark schwankende pH-Werte und erhöhte Hefen- oder Milchsäuregehalte häufig mit instabiler Kotkonsistenz einhergehen.
Viele Pferde stabilisieren sich, sobald auf analysiertes, trockenes Heu umgestellt wird.

𝗙ü𝗿 𝘂𝗻𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗸𝗹𝗮𝗿: Viele Nachteile - wenige Vorteile.
👉 Es gibt kein Raufutter, das hochwertiges Heu ersetzt.

Nur Heu in guter Qualität, bei Bedarf bedampft oder getaucht, ist für uns die pferdegerechte Basis – auch bei Atemwegsproblemen.
Alles andere ist ein Kompromiss, den wir nicht empfehlen.

08/11/2025
03/09/2025

Jeder Heuballen hilft🙏🧡

Kann man nicht oft genug (mit)teilen. Danke für den Post Fürstliche Hofreitschule Bückeburg
02/09/2025

Kann man nicht oft genug (mit)teilen. Danke für den Post Fürstliche Hofreitschule Bückeburg

Wichtig!
18/08/2025

Wichtig!

09/08/2025

There are many debates about fascia—what it is, what it includes, and what its function truly is. Many definitions are used to describe and categorise this tissue, which I believe is impossible. It is a continuous tissue that is everywhere and manifests in many forms, from loose areolar tissue to highly organised tendons; from continuous tissue that connects parts, allows for force transmission, to areas where it disconnects and allows gliding and sliding.
The picture shows what I observe during my equine dissections.
I see the fibrillary network, filmed by J. C. Guimberteau.
And I see the ‘matrix’ described, I believe, by Stephen Lewin – “Fascia is the fabric of the body; not the vestments covering the corpus but material that gives it the form: the warp and the weft. Muscles and bone, liver, lung, gut, urinary, brain and endocrine are all embroidered in the fascial web.

The 2025 Fascial Congress will start in a few days. Will it bring clarification or more confusion?

Links to my work:
Patreon page that supports my work
https://www.patreon.com/equineanatomyinlayers

Whole Horse Dissection online (12 months access)
https://ivanaruddock.podia.com/the-equine-anatomy-in-layers

Atlas of the Equine Musculoskeletal system
https://ivanaruddock-lange.com/equine-atlas/

09/08/2025

Adresse

In Der Lach 35
Bad Homburg
61352

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Dienstag 09:00 - 17:00
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