16/11/2025
✨ Muss man den Kopfstand können, um ein guter Yogi zu sein? ✨
Diese Frage taucht seit vielen Jahren in meinen Yogalehrer-Ausbildungen auf.
Immer wieder.
Manchmal begleitet von einem leisen inneren Druck, der Idee, dass eine einzelne Haltung über „Fortschritt“ oder „Wert“ im Yoga entscheidet.
Doch wenn wir uns erinnern, woher diese Vorstellung stammt, wird vieles klarer.
Die klassischen Asanas wurden vor Jahrhunderten beschrieben.
In einer Zeit ohne Computer, ohne Handys, ohne den ständigen Zug nach vorne.
Die Körper waren freier, natürlicher, ausgeglichener.
Nicht so belastet wie unsere heutigen Nacken und Schultern.
Und so frage ich meine Trainees immer wieder:
Ist der Kopfstand für den modernen Menschen wirklich noch ein Muss?
Oder vielleicht nur eine von vielen Möglichkeiten?
Ich selbst übe den Kopfstand seit 30 Jahren.
Nicht, weil ich ihn brauche,
sondern weil er mich begleitet, wie ein vertrauter Lehrer, der mich immer wieder zu mir selbst zurückführt.
Ein Werkzeug. Kein Maßstab.
Denn im Kern ist Yoga etwas anderes:
Yoga ist nicht Asana. Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen des Geistes.
Der Kopfstand kann Mut wecken, den Fokus schärfen, Perspektiven verändern, doch er kann auch Druck erzeugen, körperlich wie innerlich.
Für mich entsteht guter Yoga nicht durch das, was außen sichtbar ist,
sondern durch die Entscheidungen, die wir von innen heraus treffen.
Durch Ehrlichkeit. Bewusstheit.
Und die Bereitschaft, Tradition an unsere heutige Realität anzupassen.
Ein guter Yogi ist nicht der, der auf dem Kopf steht, sondern der, der im Inneren aufrecht bleibt.
✨ Wie nimmst du dieses Thema in deiner eigenen Praxis oder in deinem Unterricht wahr?