
05/08/2025
Gewalt auch durch Jugendliche – wie viel müssen Pflegekräfte noch aushalten‼️‼️‼️‼️
Vor wenigen Tagen kam es in unserer Kinderklinik zu einem Vorfall, der mich noch immer beschäftigt. Nicht nur wegen der akuten Bedrohungssituation, sondern vor allem wegen dem, was danach nicht geschah.
Ein 16-jähriger Patient, stark alkoholisiert und begleitet von seiner Mutter, hatte sich vor unserer Notaufnahme aufgehalten. Wir haben den Patienten narürlich aufgenommen, mit dem Ziel, ihn medizinisch zu versorgen. Was dann geschah, hatte nichts mehr mit jugendlichem Fehlverhalten zu tun. Es war blanke, zielgerichtete Aggression. Er wurde laut, beleidigend und eskalierte innerhalb kürzester Zeit in eine massive Gewaltandrohung. Er schrie, drohte uns offen mit schwerer körperlicher Gewalt, äußerte in zutiefst verstörender Weise Drohungen gegen meine Familie – Inhalte, die ich hier ganz bewusst nicht wörtlich wiedergeben möchte. Und dann stand er plötzlich auf. Fäuste geballt, die Körpersprache eindeutig. Er kam direkt auf uns zu – mit geballten Fäusten, laut schreiend, völlig außer Kontrolle. Wir befanden uns zu diesem Zeitpunkt mit ihm in einem Patientenzimmer. Der Raum war eng, die Tür hinter ihm – ein Rückzug für uns unmöglich. Wir hatten keinerlei Fluchtweg. Wir waren faktisch eingeschlossen, und in diesem Moment ging es nur noch darum, Schlimmeres zu verhindern. Ich habe ihn überwältigt und auf dem Bett fixiert, um meine Kollegin und mich zu schützen. Wenig später traf die Polizei ein👮♂️ – und selbst die Beamten hatten Mühe, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Letzendlich wurde der Jugendliche kurzzeitig in unsere psychiatrische Abteilung überstellt 🏥.
Und danach❓Keine Rückfragen - keine Aufarbeitung - kein struktureller Schutz- keine Anzeige – mit der allzu bekannten Begründung; „Er ist doch erst 16 Jahre alt und damit noch ein Teenager‼️
Auch von der Klinikleitung kam kein Signal.🤔 Kein klares Wort, keine erkennbar Haltung, kein sichtbares Zeichen von Rückendeckung gegenüber uns Mitarbeitenden. Wer in einem so hoch belasteten Umfeld arbeitet, braucht nicht nur kollegiale Unterstützung, sondern auch die Sicherheit, dass Führung sichtbar hinter einem steht.⚠️
Wir sprechen mittlerweile viel über Gewalt gegen Pflegekräfte, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste. Was dabei oft vergessen wird, Jugendliche zeigen zunehmend aggressives Verhalten gegenüber Einsatz- und Betreuungspersonal. Genau hier braucht es frühzeitige Intervention, wenn nötig auch mit strafrechtliche Konsequenzen.
Das Alter darf niemals ein Freifahrtschein für Gewalt sein.‼️