
12/08/2025
Wenn ein Ehemann stirbt, verschwindet nicht nur der Mensch, mit dem man sein Zuhause geteilt hat.
Ein Teil deiner eigenen Geschichte geht mit ihm.
Träume und Pläne, die nie umgesetzt wurden, lösen sich auf.
Worte, die nie ausgesprochen wurden, bleiben für immer unausgesprochen.
Umarmungen, die man für selbstverständlich hielt, sind plötzlich Vergangenheit.
Das Bett wirkt auf einmal viel zu groß.
Die Stille im Haus ist so schwer, dass sie fast laut erscheint.
Seine Kaffeetasse steht noch da – aber sie wird nicht mehr benutzt.
Seine Kleidung trägt noch seinen Geruch, aber selbst der verblasst, als wolle auch er verschwinden.
Diese Leere lässt sich kaum in Worte fassen.
Es ist nicht nur der Mensch, der fehlt –
es ist das gemeinsame Leben, das verloren gegangen ist.
Der Blick, der dich ohne Worte verstand.
Die alltäglichen Fragen – „Hast du gegessen?“, „Ruh dich aus, ich mach das.“
Der Begleiter, der mit all seinen Ecken und Kanten einfach da war.
Wenn ein Ehemann stirbt, stirbt auch ein Teil von dir –
der Teil, der für das „Wir“ gelebt hat.
Der gelacht, gestritten, geträumt und still genossen hat.
Ja, der Schmerz bleibt.
Aber etwas anderes bleibt auch:
Die Erinnerung an all das, was ihr miteinander erlebt habt.
Das Schöne, das Schwere – alles, was eure Geschichte ausgemacht hat.
Wenn du ihn heute noch an deiner Seite hast –
nimm ihn in den Arm.
Sag, was du fühlst – auch wenn es selbstverständlich scheint.
Vergib, was nicht wichtig ist, und lass den Stolz los.
Denn eines Tages kann das „Morgen“, das du für sicher gehalten hast,
ein „Nie wieder“ sein.