
15/08/2025
Wer häufiger am Buchstein am Stadtrand von Bayreuth unterwegs ist 🚶🚶♀️🚶♀️🐕, kennt sie: die kräftigen, goldbraunen Mutterkühe mit ihren Kälbern, die dort von Frühjahr bis Herbst auf den Weiden der Landwirtschaftlichen Lehranstalten stehen. Es ist die Gelbviehmutterkuhherde des Bezirkslehrguts, eine ganz besondere Rinderrasse, die mittlerweile so selten geworden ist, dass sie im Jahr 2025 zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ gekürt wurde. 🐂
„Der Bezirkstag hat bewusst vor knapp 20 Jahren den Beschluss gefasst, in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten das Fränkische Gelbvieh in einer eigenen Mutterkuhherde zu halten, um einer bedrohten, regionaltypischen Rasse einen sicheren Platz zu geben“ so Bezirkstagspräsident Henry Schramm.🙂
Das Deutsche Gelbvieh – auch „gelbes Frankenvieh“ genannt – wurde ursprünglich als Dreinutzungsrasse für Milch, Fleisch und Zugleistung gezüchtet. Vor knapp 100 Jahren umfasste das Zuchtgebiet in Franken und Thüringen rund 500.000 Tiere. Gelbvieh-Ochsen und -Kühe waren gefragte Zugtiere und galten gleichzeitig als Lieferanten von hochwertigem Fleisch. Mit dem Rückgang der Zugtierhaltung im Zuge der Motorisierung wurde das Gelbvieh zur fleischbetonten Zweinutzungsrasse. Gegen die steigenden Milchleistungen anderer Rassen konnte es jedoch nicht konkurrieren, was – begünstigt durch die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Franken – zu einem massiven Bestandsrückgang führte. Heute gilt die Rasse als gefährdet. Aktuell gibt es in Deutschland rund 1.200 Kühe mit nachgewiesener Abstammung, so genannte Herdbuchkühe. Etwa die Hälfte davon lebt in Bayern, einige davon in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken.
Die Gelbvieh-Mutterkuhherde in Bayreuth umfasst derzeit 24 Mutterkühe mit ihren Kälbern und ist eine von zwei Mutterkuhherden der Landwirtschaftlichen Lehranstalten.
Mehr Informationen findet ihr unter https://www.bezirk-oberfranken.de/landwirtschaft/detailseite/fraenkisches-gelbvieh-in-bayreuth-erhalt-einer-gefaehrdeten-rinderrasse