03/11/2023
Liebe Patientin, lieber Patient,
liebe Kollegin, lieber Kollege,
Stellen Sie sich mal eine „Brötchenversicherung“ vor;
Es stehen Ihnen und uns unruhige Zeiten ins Haus, Ihre gewohnte ärztliche Versorgung wird sich schnell noch weiter verschlechtern, wenn der bestehende politische Kurs nicht geändert wird. Bitte leiten Sie diesen Text an Ihren Bundestagsabgeordneten und an
Ihre Landtagsabgeordnete weiter und diskutieren Sie ihn mit Ihrem Umfeld.
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Brötchenflatrate quasi als Versicherung abgeschlossen. Sie bezahlen in Ihre Brötchenversicherung monatlich ein und gehen jeden Morgen zum Bäcker und holen sich Ihre Brötchen. Ihre Brötchenversicherung verspricht ihnen, dass Sie sich so viele Brötchen holen können, wie Sie brauchen. Der Preis für das Brötchen ist betriebswirtschaftlich kalkuliert und vom Staat mit der Bäckervertretung ausgehandelt. Jetzt bezahlt Ihre Brötchenversicherung aber immer nur 70 % des vereinbarten Preises (weil nicht genug Geld vorhanden ist). Das kann daran liegen, dass sich die Leute zu viele Brötchen holen. Es kann auch daran liegen, dass nicht genug eingezahlt wird oder, dass das Geld für andere Dinge ausgegeben wird (z.B. Testzentren, die es nie gab, oder teure Kittel die teuer entsorgt werden mussten...).
Was wird der Bäcker tun? Er kann weiter wie bisher Brötchen backen und auf einen Teil seines Gewinnes verzichten. Wenn kaum noch Gewinn übrigbleibt, kann er überlegen,
ob ihn das stört. Vielleicht macht er ja Nebeneinnahmen, weil die Kunden bei ihm auch noch Kuchen kaufen (im Medizinsystem IGEL-Leistungen). Oder er macht die Brötchen so teuer, dass die anderen Kunden, die keine Brötchenversicherung (Privatpatienten)
haben, den fehlenden Gewinn wettmachen. Wenn aber keiner Kuchen kauft und es auch keine Privatbrötchenkäufer gibt (teilweise gibt es in den neuen Bundesländern kaum Privatpatienten), dann muss er sich was anderes überlegen. Er wird vielleicht die
Brötchen kleiner machen, billigere Zutaten kaufen und auch die Abgabe der Brötchen rationieren, oder sie im Ausland anbieten.
Der Kunde merkt irgendwann, die Brötchen werden kleiner (der Arzt macht gar keine Untersuchungen mehr), die Brötchen schmecken nicht mehr (der Arzt hat keine Zeit mehr und ist nur noch genervt und ans Telefon geht auch keiner) und es gibt nur noch 1
Brötchen pro Tag (es gibt keine Termine mehr). Es kann auch sein, dass der Bäcker zumacht, weil er sich seine Arbeit so nicht vorgestellt hat. Er wollte qualitativ gute Brötchen zu einem fair verhandelten Preis anbieten.
Jetzt bewerten Sie bitte, ob dieses System fair ist, oder Sie selbst so arbeiten würden und ob so ein verqueres System langfristig funktionieren kann? Bei den durch die Krankenkassen verhandelten Medikamentenpreisen fällt uns das System des Sparens
bereits auf die Füße, denn einige Medikamente sind auf dem Markt einfach nicht mehr verfügbar.
Wenn sich das System nicht ändert, wird es mit der ärztlichen Versorgung genauso verlaufen. Wahrscheinlich werden die Politiker erst dann gezwungenermaßen nachsteuern.
Ach ja! und übrigens bis zu 30 % Ihrer Brötchenversicherungsbeiträge gehen nur für die Verwaltung der Gelder, die Kontrolle der Bäcker, die Kontrolle der Brötchen, und die Werbung für eine Brötchenversicherung usw. drauf.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass Karl Lauterbach als Gesundheitsminister untragbar ist!!