
23/05/2024
Neuer Artikel von mir in "Geschichte der Gegenwart":
Gern geschehen...
„Das Mutterideal ist das toxische Vorbild für alle pflegenden, betreuenden und sozialen Berufe.
Weil wir von der Mutter die Selbstaufgabe verlangen, verlangen wir sie auch von Krankenpfleger:innen, Sozialarbeiter:innen und Lehrer:innen. Untermauert von unseren biologistischen wie auch christlich geprägten Erzähltraditionen von Barmherzigkeit und naturhaft weiblicher Selbstaufopferung, wie sie prototypisch die Jungfrau Maria verkörpert, haben wir gelernt, diesen fundamentalen Gegensatz von bedürfnislosen Sorgenden und bedürftigen Umsorgten als eine Tatsache anzuerkennen.
Die meist weiblich gedachte Pflegende ist willig für die Bedürfnisse anderer da, ohne eigene Bedürfnisse zu haben.
Das Mutterideal wirkt hier als Arbeitsgrundlage.
Liebe als Jobbeschreibung, die vom Himmel fällt.
Dass Liebe und Fürsorglichkeit eine unendliche Ressource seien, die weder ordentlich bezahlt noch als Belastung in Betracht gezogen werden müsse, hängt mit der Romantisierung der Mutter zusammen: deren Lohn – nur Liebe.“
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Wir befinden uns einer Krise der Sorge und sozialen Reduktion. Doch die ist systemgemacht und hat ihre Herkunft in der bürgerlichen Familie und der Geschichte des Kapitalismus.