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Eine Entzündung (Inflammation) ist eine hochkomplexe Reaktion des Körpers auf einen schädigenden Reiz. Sie dient eigentl...
12/09/2025

Eine Entzündung (Inflammation) ist eine hochkomplexe Reaktion des Körpers auf einen schädigenden Reiz. Sie dient eigentlich dem Schutz und der Reparatur – kann jedoch unter bestimmten Umständen auch schädlich oder chronisch werden. Das Ziel jeder Entzündungsreaktion ist die Beseitigung des Auslösers (z. B. Bakterien, Fremdkörper, Zelltrümmer) und die Wiederherstellung des Gewebes. Dabei greift das Immunsystem gezielt ein – sowohl durch Zellen als auch durch Signalstoffe.

⚠️ Die 5 klassischen Entzündungszeichen (nach Celsus & Galen):

Rubor – Rötung
Calor – Überwärmung
Tumor – Schwellung
Dolor – Schmerz
Functio laesa – Funktionsverlust

Diese Zeichen treten bei lokalen Entzündungen häufig gemeinsam auf – etwa bei einem Insektenstich oder einer eitrigen Wunde.

🔍 Ursachen für Entzündungen
- Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten)
- Physikalische Reize (z. B. Hitze, Druck, Reibung, Fremdkörper)
- Chemische Reize (z. B. Säuren, Laugen)
- Autoimmunreaktionen (z. B. bei Rheuma, Lupus)
- Allergene und Toxine
- Zell- und Gewebeschäden, z. B. durch Tumorzerfall oder Nekrosen

⏳ Wie verlaufen Entzündungen?
- Perakut: sehr plötzlich, heftig (z. B. anaphylaktischer Schock)
- Akut: klassischer Verlauf innerhalb von Tagen
- Chronisch: anhaltend oder immer wiederkehrend
- Subakut/subchronisch: abgeschwächt, schleichend

Entzündungen sind essentiell für Heilung, aber sie können verselbstständigt oder überschießend auftreten – zum Beispiel bei: Autoimmunerkrankungen, Sepsis / SIRS, Covid-19-Zytokinsturm und chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Colitis ulcerosa, Psoriasis oder rheumatoider Arthritis.

Mögliche Ausgänge einer Entzündung
- Restitutio ad integrum (vollständige Heilung)
- Funktionseinschränkung durch Narbenbildung
- Chronifizierung
- Systemische Komplikationen (z. B. Sepsis, Multiorganversagen)

🩺 Kennst du Beispiele für unterschiedliche Entzündungstypen?

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Antinukleäre Antikörper (ANA) sind Autoantikörper, die gegen Bestandteile des Zellkerns gerichtet sind – zum Beispiel DN...
09/09/2025

Antinukleäre Antikörper (ANA) sind Autoantikörper, die gegen Bestandteile des Zellkerns gerichtet sind – zum Beispiel DNA, Histone oder nukleäre Ribonukleoproteine. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Diagnostik von Autoimmunerkrankungen, insbesondere bei Kollagenosen wie Lupus erythematodes, dem Sjögren-Syndrom oder der systemischen Sklerose.

🔬 Was sind ANA eigentlich genau?

ANA sind körpereigene Antikörper, die sich gegen Strukturen im Zellkern richten. Der Nachweis erfolgt in der Regel mittels indirektem Immunfluoreszenztest, oft auf HEp-2-Zellen, die typische Fluoreszenzmuster zeigen können. Diese Muster geben wichtige Hinweise auf zugrunde liegende Erkrankungen.

🧾 Wann bestimmt man ANA?

Ein ANA-Test wird vor allem bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen durchgeführt, z. B. bei:
- Systemischem Lupus erythematodes (SLE)
- Sjögren-Syndrom
- Systemischer Sklerose
- Mischkollagenosen
- Polymyositis / Dermatomyositis
- Rheumatoider Arthritis (RA)
- Autoimmunhepatitiden oder primär biliärer Cholangitis (PBC)

📈 Interpretation der Werte – und was sie bedeuten

Nicht jeder positive ANA-Befund ist krankhaft!

Titerhöhe Mögliche Bedeutung
< 1:160 Meist nicht relevant, häufig bei Gesunden (v. a. >60 Jahre)
≥ 1:320 Klinisch relevant – weitere Abklärung empfohlen
≥ 1:640 Oft Hinweis auf systemische Autoimmunerkrankung

Wichtig: ANA können auch bei Infektionen (z. B. Borreliose, Hepatitis, EBV), Tumoren, unter langfristiger Dialyse oder sogar bei gesunden älteren Menschen positiv sein.

🔄 Wie geht’s weiter bei positivem ANA-Test?
- Differenzierung über spezifische Autoantikörpertests (z. B. Anti-dsDNA, Anti-Sm, Anti-Ro/La, Anti-Scl70, Anti-Jo1)
- Klinische Einordnung wichtig: Nur in Kombination mit Symptomen hat der ANA-Wert Aussagekraft!
- Ausschluss anderer Ursachen (z. B. Infektionen, Medikamente)
- Verlaufskontrolle bei bekannter Autoimmunerkrankung

Ein positiver ANA-Test ist kein automatischer Hinweis auf eine schwere Erkrankung. Erst in Kombination mit Symptomen und weiteren spezifischen Antikörpern ergibt sich ein klares klinisches Bild.

Schon einmal mit einem positiven ANA konfrontiert gewesen? Was waren eure Erfahrungen?

🔎 Medizinisches Diagnose-Quiz: Plötzlicher Sprachverlust bei älterer PatientinEine 72-jährige Frau wird aus einem Pflege...
30/08/2025

🔎 Medizinisches Diagnose-Quiz: Plötzlicher Sprachverlust bei älterer Patientin

Eine 72-jährige Frau wird aus einem Pflegeheim in die Notaufnahme überwiesen. Der Grund: Sie hat plötzlich ihre Fähigkeit zu sprechen und verbale Anweisungen zu verstehen verloren. Sie wird bereits wegen einer akuten Niereninsuffizienz behandelt.

🧾 Anamnese und Befunde:
- Keine Fieber, normale Vitalwerte.
- Vorbericht: Pelvine Osteomyelitis, IV-Antibiose (u. a. mit Cefepim), insulinpflichtiger Diabetes, keine Demenz.
- Medikamente: Cefepim, Daptomycin, Insulin, Lisinopril, Metoprolol u. a.
- Labordaten: leicht erhöhte Nierenwerte, keine Hinweise auf Infektion, normale Bildgebung (CT, MRT).
- EEG: biphasischer Spike-Wave-Komplex.
- Klinisch: Aphasie, keine motorischen Ausfälle, GCS 10.

Nach erfolgloser Behandlung mit Steroiden und Antibiotika und negativer Bildgebung wird schließlich ein EEG durchgeführt. Nach Gabe von Lorazepam bessert sich der Zustand der Patientin rapide.

❓ Frage: Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

A) Lupus-Enzephalitis
B) Herpes-simplex-Enzephalitis
C) Nichtkonvulsiver Status epilepticus (NCSE)
D) TIA (transitorisch ischämische Attacke)
E) Delir bei Urosepsis

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Eine neue Studie aus den USA hat gezeigt, dass eine FODMAP-arme Ernährung nicht nur Symptome des Reizdarmsyndroms (IBS) ...
27/08/2025

Eine neue Studie aus den USA hat gezeigt, dass eine FODMAP-arme Ernährung nicht nur Symptome des Reizdarmsyndroms (IBS) lindern kann, sondern auch die Darmbarriere stärkt und die Aktivierung von Mastzellen reduziert. Diese Ergebnisse liefern einen biologischen Mechanismus für die Wirkung dieser Diätform, die bislang v. a. empirisch empfohlen wurde.

🔬 Was sind FODMAPs?
FODMAP steht für fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole – also bestimmte Zuckerarten, die in vielen alltäglichen Lebensmitteln vorkommen, z. B.:
- Süßigkeiten
- Brot und Gebäck
- Milch und Milchprodukten
- Steinobst (wie Pfirsiche, Kirschen)
- Kohl und Zwiebeln

Diese Zuckerarten werden im Darm nur schwer aufgenommen, wodurch sie fermentieren und Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall auslösen können – insbesondere bei Menschen mit Reizdarmsyndrom.

🥦 Die Low-FODMAP-Diät
Bei dieser Diät werden über einen Zeitraum von 4 bis 8 Wochen alle FODMAP-reichen Lebensmittel weggelassen. Danach erfolgt eine langsame Wiedereinführung, um individuelle Unverträglichkeiten zu identifizieren.

Die Studie zeigte, dass diese Ernährungsform zu einer verbesserten Barrierefunktion des Darms führte – ein wichtiger Schutzmechanismus gegen Entzündungen und Immunreaktionen.

💡 Was bedeutet das für den Alltag?
Gezielte Ernährungsumstellung kann helfen: Eine strukturierte FODMAP-Diät unter ärztlicher oder ernährungsmedizinischer Begleitung kann IBS-Betroffenen nicht nur symptomatisch helfen, sondern auch langfristig entzündliche Prozesse im Darm reduzieren.

Darmbarriere im Fokus der Forschung: Die Ergebnisse rücken die Rolle der Darmbarriere bei chronischen Erkrankungen stärker in den Fokus – nicht nur bei IBS, sondern auch potenziell bei anderen entzündlichen Erkrankungen.

Nicht jeder muss verzichten: Wer keine Beschwerden hat, braucht keine vorsorgliche FODMAP-Diät – doch wer unter ungeklärten Darmbeschwerden leidet, sollte mit einem Gastroenterologen über diese Option sprechen.

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Die Tränenwegstenose ist eine häufige Ursache für das ständige Tränen der Augen – medizinisch als Epiphora bezeichnet. D...
23/08/2025

Die Tränenwegstenose ist eine häufige Ursache für das ständige Tränen der Augen – medizinisch als Epiphora bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Abflussstörung der Tränenflüssigkeit, die meist im Bereich des Ductus nasolacrimalis liegt, dem Verbindungskanal zwischen Tränensack und Nase.

Bei einer Tränenwegstenose ist der Abflussweg der Tränenflüssigkeit teilweise oder komplett blockiert. Die Folge: Tränen fließen nicht wie vorgesehen in die Nase ab, sondern laufen stattdessen über das Lid – was nicht nur störend ist, sondern auch Infektionen begünstigt.

Je nachdem, wo die Verengung liegt, unterscheidet man:
-Präsakkale Stenose: vor dem Tränensack – z. B. an den Tränenpünktchen oder -kanälchen (seltener)
-Postsakkale Stenose: z. B. im Ductus nasolacrimalis (am häufigsten)
-Hasner’sche Klappe: v. a. bei Neugeborenen durch fehlende Öffnung

❗ Symptome
- Dauerhaft tränendes Auge
- Häufige Bindehautentzündungen (Konjunktivitis)
- Schmerzen oder Druckgefühl im inneren Augenwinkel
- Im entzündlichen Verlauf: Dakrozystitis (Tränensackentzündung), evtl. mit Schwellung und Rötung

Die Diagnose erfolgt durch Sondierung des Tränenkanals, Tränenwegsspülung, Endoskopische Untersuchung der Nase und Bildgebung (z. B. Dacryozystografie) bei unklarer Lokalisation.

Die Therapie richtet sich nach Ursache und Schweregrad:
🔹 Bei Babys: Oft hilft Abwarten, da sich die Öffnung spontan innerhalb des ersten Lebensjahres bildet. Sanfte Massage im Bereich des Tränensacks kann zusätzlich helfen.
🔹 Konservativ: Tränenwegs-Spülung und entzündungshemmende Augentropfen.
🔹 Chirurgisch: Tränenwegsendoskopie zur Erweiterung, Sondierung unter Narkose bei Kindern oder Dakryozystorhinostomie (operative Neuanlage eines Tränenabflusses zur Nase bei Erwachsenen).

Die Erfolgsaussichten sind bei frühzeitiger Behandlung sehr gut. Unbehandelt kann es jedoch zu chronischen Infektionen und bleibenden Schäden kommen.

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Benzodiazepine zählen zu den am häufigsten eingesetzten Psychopharmaka – mit vielseitiger Wirkung und ebenso großem Risi...
22/08/2025

Benzodiazepine zählen zu den am häufigsten eingesetzten Psychopharmaka – mit vielseitiger Wirkung und ebenso großem Risiko. Sie wirken:

✔️ angstlösend (anxiolytisch)
✔️ beruhigend (sedativ)
✔️ muskelentspannend (muskelrelaxierend)
✔️ krampflösend (antikonvulsiv)

Diese Medikamente greifen in das zentrale Nervensystem ein, indem sie die Wirkung des hemmenden Neurotransmitters GABA am GABA-Rezeptor verstärken. Dadurch wird die Erregbarkeit der Nervenzellen gesenkt – was einerseits beruhigt, andererseits aber auch abhängig machen kann.

Wann kommen Benzodiazepine zum Einsatz?
- Bei akuten Angstzuständen oder Panikattacken
- Kurzzeitig bei Schlafstörungen
- In der Anästhesie (z. B. Midazolam zur Beruhigung vor OPs)
- In der Intensivmedizin zur Sedierung oder bei epileptischen Anfällen
- In der Neurologie z. B. als Antiepileptikum

⏳ Wirkdauer – nicht alle Benzos sind gleich
- Kurz wirksam (< 5 h): Midazolam, Triazolam
- Mittellang (5–24 h): Lorazepam, Oxazepam, Temazepam
- Lang wirksam (> 24 h): Diazepam, Clonazepam, Flunitrazepam

Die Wahl des Präparats richtet sich nach dem Einsatzgebiet – z. B. eher kurzwirksam bei Einschlafproblemen, langwirksam zur Krampfanfallsprophylaxe.

⚠️ Risiken & wichtige Hinweise
- Suchtpotenzial! Schon nach wenigen Wochen regelmäßiger Einnahme besteht ein hohes Risiko für psychische und physische Abhängigkeit
- Rebound-Phänomene: Beim Absetzen kann es zu verstärkten Angst- oder Schlafstörungen kommen
- Flumazenil kann als Antidot im Notfall Benzodiazepin-Wirkungen aufheben – z. B. bei Überdosierung

Die Anwendung sollte maximal 2–4 Wochen erfolgen – und immer streng indiziert sein. Benzodiazepine können in akuten Situationen eine große Hilfe sein – jedoch nicht zur Dauertherapie geeignet. Ein bewusster, gut überwachter Einsatz ist entscheidend, um Abhängigkeit und Nebenwirkungen zu vermeiden.

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🧠 Diagnose-Quiz: Was steckt hinter dieser rasch wachsenden Gesichtsveränderung?Eine Frau Ende 70 stellt sich mit einer s...
17/08/2025

🧠 Diagnose-Quiz: Was steckt hinter dieser rasch wachsenden Gesichtsveränderung?

Eine Frau Ende 70 stellt sich mit einer schmerzhaften, purpurfarbenen, nässenden Plaque auf der linken Nasenseite und Wange vor. Trotz mehrerer Antibiotikakuren bleibt die Läsion unbeeinflusst. In den folgenden 6 Wochen breitet sie sich auf beide Wangen, Stirn und Glabella aus und wird zu einer vegetativen, eitrigen Plaque.

Weitere Hinweise:
- Kein Fieber, Nachtschweiß oder andere B-Symptome
- CT und Röntgen: Kein Hinweis auf Tiefenbeteiligung
- Biopsien: granulomatöse, neutrophile Dermatitis – keine Erregernachweise
- QuantiFERON-TB, PCR, Serologie, ANCA: alle negativ
- Krankengeschichte: IgA-Monoklonale Gammopathie unbekannter Signifikanz
- Nach Kortikosteroid-Therapie: neue ulzerierende Läsion an der linken Schienbeinregion

Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
A) Lupus vulgaris
B) Granulomatose mit Polyangiitis (Morbus Wegener)
C) Superficial granulomatous pyoderma gangrenosum (SGPG)
D) Disseminierte kutane Coccidioidomykose
E) Tropisches Ulkus (Buruli ulcer)

Schreibe deine Vermutung in die Kommentare!

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Luftschadstoffe können offenbar das Risiko für Demenzerkrankungen erhöhen – das zeigen gleich zwei aktuelle Studien, die...
15/08/2025

Luftschadstoffe können offenbar das Risiko für Demenzerkrankungen erhöhen – das zeigen gleich zwei aktuelle Studien, die im Fachjournal Lancet Planetary Health und Lancet Healthy Longevity erschienen sind. Forschende aus London und Cambridge haben durch eine Meta-Analyse sowie eine Langzeitstudie belegt, dass Feinstaubpartikel (z. B. aus Verkehr und Industrie) über die Lunge oder direkt über den Riechnerv ins Gehirn gelangen und dort langfristig kognitive Störungen sowie strukturelle Hirnveränderungen verursachen können.

Besonders gefährlich ist laut Studie eine erhöhte Schadstoffbelastung im mittleren Lebensalter – also zu einem Zeitpunkt, an dem Prävention noch besonders effektiv sein könnte. Die Untersuchungen zeigen, dass eine mäßige langfristige Exposition mit verkehrsnahen Luftschadstoffen ausreichen kann, um pathologische Prozesse im Gehirn in Gang zu setzen, die im Alter zu Demenz führen können.

Was bedeutet das für den Alltag?
- Umweltschutz wird zur Demenzprävention: Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung sauberer Luft – nicht nur für die Lunge, sondern auch für die geistige Gesundheit.
- Individuelle Maßnahmen: Aufenthalte in schadstoffarmen Umgebungen, Nutzung von Luftfiltern zu Hause und das Meiden stark befahrener Straßen können individuelle Schutzfaktoren sein.
- Stadtplanung & Politik: Eine zukunftsorientierte Verkehrs- und Umweltpolitik könnte somit direkten Einfluss auf die neurologische Gesundheit der Bevölkerung haben.

💡 Denkimpulse:
Sollte Luftverschmutzung künftig als Risikofaktor in Demenz-Leitlinien auftauchen?
Wie lassen sich besonders gefährdete Gruppen (z. B. Stadtbewohner) besser schützen?
Ist kognitive Resilienz trainierbar – selbst bei fortlaufender Umweltbelastung?

Fazit: Die Luft, die wir atmen, beeinflusst nicht nur unsere Atemwege – sondern womöglich auch unser Denken und Erinnern. Demenzprävention beginnt also vielleicht schon mit dem nächsten Atemzug.

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Die bakterielle Vaginose (BV) ist mehr als nur ein lästiges Intimproblem – sie ist die häufigste Störung des vaginalen M...
13/08/2025

Die bakterielle Vaginose (BV) ist mehr als nur ein lästiges Intimproblem – sie ist die häufigste Störung des vaginalen Mikrobioms bei sexuell aktiven Frauen. Etwa eine von vier Frauen weltweit ist betroffen – oft asymptomatisch, manchmal jedoch mit deutlichem, fischig riechendem Ausfluss (Fluor vaginalis) und Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Dyspareunie.

🔍 Was passiert bei BV?
Die natürliche Dominanz von Lactobacillus-Bakterien, die die Vaginalflora schützen, wird durch Bakterien wie Gardnerella vaginalis und andere anaerobe Keime verdrängt. Dabei bildet sich ein Biofilm, der nicht nur die Therapie erschwert, sondern auch Rezidive begünstigt.

⚠️ Risikofaktoren:
- Häufig wechselnde Sexualpartner
- Vaginale Spülungen
- Östrogenmangel (z. B. in der Menopause)
- Antibiotikatherapie
- Vitamin-D-Mangel (insbesondere in der Schwangerschaft)
- Psychosozialer Stress, Rauchen

🔬 Diagnose nach Amsel-Kriterien (mind. 3 von 4):
- Fischgeruch beim Amintest (nach KOH-Zugabe)
- pH-Wert ≥ 4,5
- Clue Cells (mit Bakterien beladene Epithelzellen)
- Homogener, grau-weißer, dünnflüssiger Fluor

💊 Therapieoptionen:
- Metronidazol oder Clindamycin (oral oder lokal)
- Probiotika & Milchsäure zur Stabilisierung der Flora (v. a. bei wiederkehrender BV)
- Bei chronischer BV: Diskussion einer Partnerbehandlung
- Experimentelle Ansätze: Vitamin C, Lactat-Gel, Impfung mit Gynatren®

Achtung in der Schwangerschaft: BV kann das Risiko für Frühgeburt, vorzeitige Wehen oder Fehlgeburt erhöhen.

🔁 Häufiges Problem: Rückfälle.
Über 60 % der Patientinnen haben binnen 6 Monaten erneut Beschwerden – meist bedingt durch die Persistenz des Biofilms.

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Die Interdigitalmykose – besser bekannt als Fußpilz – ist weit verbreitet, aber oft unterschätzt. Dabei ist sie nicht nu...
11/08/2025

Die Interdigitalmykose – besser bekannt als Fußpilz – ist weit verbreitet, aber oft unterschätzt. Dabei ist sie nicht nur lästig, sondern kann auch der Einstiegspunkt für bakterielle Infektionen wie Erysipel oder einen gramnegativen Fußinfekt sein.

Meist beginnt alles harmlos: Juckreiz, Rötungen, Schuppung oder feuchte, weißlich aufgequollene Haut in den Zehenzwischenräumen – typische Zeichen einer Tinea pedis. Die Auslöser sind meist Dermatophyten wie Trichophyton rubrum oder T. mentagrophytes, die sich in feuchtwarmen Milieus pudelwohl fühlen.

🚿 Infektionsquellen? Öffentliche Duschen, Schwimmbäder oder Hotelteppiche – also Orte, an denen sich Hautschuppen befinden. Besonders gefährdet sind Sportler, Diabetiker, Menschen mit Immunschwäche oder Durchblutungsstörungen sowie alle, die ihre Füße nach dem Waschen nicht gründlich abtrocknen.

🧴 Therapie:
Standard ist die lokale Behandlung mit Antimykotika (z. B. Clotrimazol oder Ciclopiroxolamin). Bei schwerem oder großflächigem Befall – vor allem wenn auch die Nägel betroffen sind (Onychomykose) – kann eine systemische Therapie mit Itraconazol, Fluconazol oder Terbinafin notwendig werden.

🧼 Vorbeugen ist besser als kratzen:
- Sorgfältiges Abtrocknen der Füße, vor allem zwischen den Zehen
- Socken bei 60 °C waschen
- Schuhe regelmäßig desinfizieren
- Badeschuhe in öffentlichen Anlagen tragen
- Luftiges Schuhwerk oder auch mal barfuß laufen

📌 Wichtig: Auch wenn die Symptome schnell abklingen – die Behandlung sollte konsequent und ausreichend lang durchgeführt werden, um Rückfälle zu vermeiden.

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Diagnose-Quiz: Was verursacht diese ungewöhnlichen Hautveränderungen bei einem Säugling?Ein drei Monate alter Junge wird...
17/07/2025

Diagnose-Quiz: Was verursacht diese ungewöhnlichen Hautveränderungen bei einem Säugling?

Ein drei Monate alter Junge wird zur weiteren Abklärung überwiesen, nachdem er bereits bei der Geburt multiple rote Hautveränderungen aufwies. Diese Papeln nahmen in den folgenden Wochen weiter an Zahl und Größe zu.

Die Läsionen bedeckten:
- Kopf und Hals
- Rumpf
- Extremitäten
- Rechte Handfläche
- Genitalbereich und Gesäß

In der schwersten Phase zählte man 39 rote Hautveränderungen, teils ulzeriert und blutend. Zusätzlich fiel eine Retrognathie, ein verdicktes Frenulum und eine vordere Zungenbändchenverkürzung (Ankyloglossie) auf.

Eine histopathologische Untersuchung ergab:
- lobulierte Kapillarproliferation in der oberen Dermis
- Positivfärbung für CD31 und SMA
- Negativ für D2-40 und GLUT-1

Die Bildgebung (MRT) zeigte zudem:
- durale Noduli
- frühere Pinealblutung
- Veränderungen des Corpus callosum

Genetische Tests auf bekannte Mutationen (u.a. BRAF, NRAS, FLT4) waren negativ.

Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
A) Multifokales infantiles Hämangiom
B) Bacilläre Angiomatose
C) Progressive multifokale Lymphangioendotheliomatose mit Thrombozytopenie
D) Kongenital disseminiertes pyogenes Granulom (CDPG)

💬 Diskutiere deine Antwort in den Kommentaren!
Welche klinischen und histologischen Hinweise führen dich zur richtigen Diagnose?

📌 Hinweis: Die Läsionen waren von Geburt an vorhanden, die Histologie zeigte GLUT-1-negative Kapillarproliferationen.

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Eine neue Studie aus Harvard und vom Australian National Phenome Centre deutet darauf hin, dass COVID-19 bei Kindern län...
16/07/2025

Eine neue Studie aus Harvard und vom Australian National Phenome Centre deutet darauf hin, dass COVID-19 bei Kindern längerfristige Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben könnte – auch über die akute Infektion hinaus. Die Forschenden analysierten Blutproben von 147 Kindern mit unterschiedlichen COVID-19-Verläufen und stellten auffällige Veränderungen im Blutplasmastoffwechsel fest. Besonders betroffen waren Lipid- und Entzündungsmarker, die normalerweise mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert sind.

🔬 Was wurde entdeckt?
Die Studie, veröffentlicht im Journal of Proteome Research, identifizierte bei den betroffenen Kindern eine signifikante „entzündliche Verschiebung“ im Metabolismus. Diese Veränderungen blieben auch nach Abklingen der eigentlichen Infektion bestehen – ein Hinweis darauf, dass COVID-19 möglicherweise eine anhaltende Belastung für das kindliche Herz-Kreislauf-System darstellt.

💡 Warum ist das relevant?
Bisher lag der Fokus bei Kindern mit COVID-19 vor allem auf akuten Symptomen oder dem Multisystemischen Entzündungssyndrom (MIS-C). Die neuen Erkenntnisse legen nahe, dass auch subklinische, längerfristige Folgen auftreten können – potenziell mit Einfluss auf die spätere Herzgesundheit.

👩‍⚕️ Was heißt das für Eltern und Ärzt:e?
Die Studienautoren betonen, dass noch kein akuter Handlungsbedarf besteht – wohl aber die Notwendigkeit weiterer Langzeitforschung. Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig eine sorgfältige Nachsorge und gegebenenfalls metabolische Überwachung bei Kindern nach einer COVID-19-Infektion sein kann.

📊 Fazit: COVID-19 ist bei Kindern nicht immer harmlos – zumindest auf molekularer Ebene könnten bereits Weichen für spätere Gesundheitsrisiken gestellt werden.

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Genthiner Strasse 13
Berlin
10785

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