23/03/2025
Rückenmarkinfarkt
Das ist Finja, ein Flat Coated Retriever,
8 Jahre alt.
Finja hatte vor 6 Wochen einen Rückenmarksinfarkt. Aus dem Nichts heraus - einfach nach dem Aufstehen.
Inzwischen kann sie teilweise schon alleine laufen. Aus dem Sitz aufstehen, schafft sie noch nicht.
Aber nach dieser kurzen Zeit hat sie bereits eine enorme Entwicklung gemacht. Dank dem Frauchen, die vom ersten Tag an um sie kämpft und mit ihr übt und arbeitet.
Physiotherapie, Akupunktur und Osteopathie werden zweimal die Woche zu Hause durchgeführt.
Bei einem Rückenmarksinfarkt handelt es sich um eine degenerative, traumatische Erkrankung der Wirbelsäule. Im Durchschnitt liegt das Alter für einen Rückenmarksinfarkt bei etwa sechs Jahren und es sind häufig größere Hunde betroffen.
Hier löst sich degeneriertes Bandscheibenmaterial ab und gerät in ein versorgendes Blutgefäß des Rückenmarks. Das Blutgefäß verstopft und ein Teil des Rückenmarks ist somit von der Blutzufuhr abgeschnitten und stirbt ab. Es kommt zu einer Einblutung.
Die genaue Ursache ist bisher noch nicht geklärt.
Auftreten kann der Infarkt an jeder Stelle im Rückenmark.
Abhängig davon sind dann auch die neurologischen Symptome bzw. Ausfälle. Der Hund erleidet je nach Lokalisation neurologische Störungen bis hin zur Lähmung an den Hinterläufen, u. U. auch an allen vier Läufen.
Die Diagnose Rückenmarksinfarkt wird im Ausschlussverfahren gestellt. Bei einer neurologischen Untersuchung werden ein Rückenmarkstumor, Degenerative Myelopathie, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, das Wobbler Syndrom und das Kompressionssyndrom ausgeschlossen. Eine Sicherung der Diagnose durch ein CT oder MRT ist zweifelsfrei nicht möglich. Besonders im hochakuten Stadium kann sich ein MRT sogar absolut unauffällig zeigen.
Symptome eines Rückenmarksinfarkts:
- Plötzlich und unerklärlich kommt es aus einer Bewegung heraus zu einer akuten Lähmung.
- Verlust der Sensibilität und auch Harn- und Kotinkontinenz sind möglich.
- In den ersten Stunden nach dem Infarkt kann der Hund Schmerzen haben und eine weitere Verschlechterung auftreten. Danach bleibt der Status in der Regel stabil und der Hund hat keine Schmerzen mehr.
- Bei einem leichten Infarkt können sich die neurologischen Ausfallerscheinungen möglicherweise binnen der ersten 1-2 Tage von selbst verbessern.
In fast der Hälfte der Fälle wird von einer grösseren körperlichen Anstrengung in den Stunden zuvor berichtet.
Meistens sind Brust- und Lendenwirbelsäulenbereiche betroffen, seltener der Halswirbelsäulen – Bereich.
Je nach dem wie viel Rückenmark vom Infarkt betroffen ist, können sich alle Symptome zurückbilden. Allerdings können auch Lähmungen
zurückbleiben.
Es ist wichtig, dass der Hund möglichst schnell behandelt wird.
Je früher er behandelt wird, desto höher sind die Chancen, dass sich die neurologischen Ausfälle vollständig zurückbilden.
Seitens des Tierarztes erfolgt eine Behandlung mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten, insbesondere in der Akutphase.
Meist dauert es zwischen 2-7 Tagen bis die Hunde wieder nach Hause können. Solange die Blase noch manuell ausgedrückt werden muss, empfiehlt sich eine stationäre Behandlung.
Des weiteren sollte so schnell wie möglich mit der physiotherapeutischen Behandlung begonnen werden.
Frühzeitig eingesetzte Physiotherapie erhöht die Chance, dass der Hund sein Gehvermögen wiedererlangt.
Während der Rehabilitation steht die Prophylaxe von Sekundärschäden wie Blasenentzündung, Druckgeschwüre, Lungenentzündung und eine hochgradige Muskelatrophie im Vordergrund und natürlich das Wiedererlernen des Laufens.
Es empfiehlt sich tägliche
- Ganzkörpermassage: Sie löst Verspannungen und fördert die Durchblutung und Mobilität. Sie ist sehr wichtig bei immobilen Patienten. Die Gliedmaßen werden je nach Muskeltonus tonisierend (bei schlaffer Lähmung) oder detonisierend (bei spastischer Lähmung) massiert.
- passive Bewegungstherapie: wird in die Massageeinheiten integriert. Sie erhält und fördert Beweglichkeit und beinhaltet auch das Dehnen und reflexinduziertes Training.
- Behandlung mit nieder-frequentem Impuls- und Gleichstrom (TENS): hier werden zurückgebildete Muskeln durch Muskelgymnastik (mit niedriger Frequenz) gekräftigt. Zudem bewirkt die TENS-Therapie eine Nervenstimulation.
- Wassergymnastik
- Akupunktur
Hausaufgaben für den Hundebesitzer sind natürlich Pflicht.
Bei der aktiven Bewegungstherapie wird mit dem Tierarzt und dem Therapeuten ein Programm ausgearbeitet, welches mind. 5x täglich Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining sowie Gleichgewichtsübungen vorsehen.
Sobald die Hunde mit leichter Unterstützung steh- und gehfähig sind und selbstständig die Blase entleeren, wird das Rehabilitationsprogramm regelmässig den sehr unterschiedlichen Fortschritten der Patienten angepasst.
Die Prognose hängt vor allem vom Ausmaß des Rückenmarkschadens ab.
Ist der Infarkt im Bereich der Halswirbelsäule lokalisiert, ist die Prognose besser als bei einem Infarkt der Brust /- Lendenwirbelsäule.
Viele Hunde haben initial hochgradige Ausfälle, die sich schnell stark verbessern. Hochgradige neurologische Ausfälle, die sich in den ersten Tagen nicht verbessern, haben eine sehr vorsichtige Prognose.
Trotz der zum Teil dramatischen neurologischen Ausfälle stehen die Chancen mittels adäquater Physiotherapie, die Gehfähigkeit wiederzuerlangen, meist relativ gut.
Dies gilt insbesondere bei denen, wo sich in den ersten Tagen die Symptome schnell verbessern.
Es ist aber immer auf jeden Fall einen Versuch wert!
Finja zeigt uns das 🍀🙏🏼
Marion Koska 🐾🐾💞
Ihre mobile Physiotherapie, Akupressur & Homöopathie
Ich freue mich, Ihren Hund auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Bewegung zu begleiten.
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