Hilfe bei Essstörungen Berlin

Hilfe bei Essstörungen Berlin Schwerpunktpraxis bei Bulimie, Binge Eating und Diabulimie

Ich war dabei: der Female Future Force Day 2023. Interessante Panels zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Mit dabei ...
24/10/2023

Ich war dabei: der Female Future Force Day 2023. Interessante Panels zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Mit dabei diskutierten u.a. Ricarda Lange, Louisa Dellert, Emilia Roig, Riccardo Simonetti, Gazelle, Wolke Hegenbarth und viele andere. Ich habe mir u. a. einen Überblick verschafft zu Themen, wie Body-Positivity und Body-Neutrality, toxische Männlichkeit, Diversity, Mental Health u.a. Ich habe viele Anregungen aber auch Fragen mitgenommen. Dazu werde ich in den nächsten Posts näheres schreiben.

18.10. Tag der MenopauseWas haben Essstörungen mit den Wechseljahren zu tun? Leider eine ganze Menge! Viele Frauen in de...
18/10/2023

18.10. Tag der Menopause
Was haben Essstörungen mit den Wechseljahren zu tun? Leider eine ganze Menge! Viele Frauen in den Wechseljahren entwickeln eine Essstörung oder eine altbekannte, längst vergessen geglaubte Essstörung „schaut wieder um die Ecke“. Vielen ist das nicht bekannt, wähnt man die Essstörung doch häufig als Teenager-Erkrankung. Leider werden Essstörungen in den Wechseljahren auch von vielen ÄrztInnen nicht erkannt, so dass Betroffene von den ÄrztInnen oft erst gar nicht auf Essstörungen angesprochen werden.
Mit den Wechseljahren steigt nicht selten das Gewicht, dazu kommen oft auch Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Depressionen. Allein die Schlafstörungen führen zu vermehrtem Essbedürfnis. Stimmungsschwankungen durch hormonelle Achterbahnfahrten verursachen ebenfalls Heisshungerattacken, oftmals so, wie man es unter dem PMS-Syndrom vor der Menstruation kennt. Und auch Depressionen haben Auswirkungen auf das Essverhalten: entweder eine starke Verminderung des Appetits oder eine Steigerung bis hin zu Essattacken. Viele Frauen versuchen dann die Kontrolle über ihr Essverhalten zurückzugewinnen, indem sie anfangen restriktiv zu essen und Sport zu treiben. Beide Verhaltensweisen können außer Kontrolle geraten, so dass die anfänglich gutgemeinte Diät immer strikter wird und der Sport immer exzessiver. Der Weg in die Anorexie ist dann nicht weit. Oder es entwickelt sich eine Bulimie: Viele Frauen versuchen die durch Schlafmangel oder hormonelle Dysbalancen ausgelösten Heisshungerattacken auszugleichen indem sie erbrechen, exzessiven Sport treiben, Fastenphasen einlegen oder Abführmittel missbrauchen.
Zu den körperlichen Bedingungen, die Essstörungen in den Wechseljahren begünstigen kommen auch seelische. Essstörungen entstehen gerne in Zeiten des Wandels: Verlassen des Elternhauses, Beginn eines Studiums, Beginn oder Wechsel eines Berufes, aber auch eben durch die Wechseljahre. Die Kinder gehen aus dem Haus oder pubertieren heftig, die eigenen Eltern werden alt und brauchen Hilfe, Trennungen, berufliche Neuanfänge sind hier häufig die neuen Herausforderungen. Oft steht eine Umorientierung an: „Wer will ich sein, nachdem meine Mutterrolle erfüllt ist?“ „Wie lebe ich jetzt Partnerschaft?“ „Fange ich beruflich nochmal was Neues an?“ „Wie gehe ich mit meinem sich verändernden Körper um?“ Zeiten des Wandels stellen oft eine Überforderung dar, weil man sich mit seinem bisherigen Handwerkszeug, was früher vielleicht funktioniert hat, nicht gut ausgerüstet fühlt für die neuen Herausforderungen.
Daraus resultieren Stress, Ängste, Selbstwertprobleme, Versagensgefühle, die dann dazu führen, dass man sich mit altbewährten aber nicht immer sinnvollen Bewältigungsstrategien, wie z.B. dem Essen versucht zu beruhigen, trösten oder abzulenken. Man kann sich mit Essen wunderbar „wegbeamen“, solange man isst, so schildern es mir viele Betroffene, hat man dadurch erst mal den Kopf frei. Aber nur solange man isst, deswegen muss man verdammt lange und verdammt viel essen. Denn kaum hört man auf mit dem Essen, ist das, wovor man floh, wieder da. Fiese Gedanken und schlecht aushaltbare Gefühle. Die haben nämlich die Eigenschaft, wie ein Wasserball immer wieder an die Oberfläche zu po**en, es sei denn man drückt sie mit dem nächsten Essanfall wieder runter. Auf Dauer braucht das ziemlich viel Kraft. Mit Hilfe von psychotherapeutischen Methoden, wie z.B. der Schematherapie kann man quälenden Gedanken und Gefühlen seinen Schrecken nehmen, indem man einen anderen Umgang damit findet. Durch den anderen Umgang mit Gedanken stellen sich andere Gefühle ein, so dass der Wunsch nach Trost, Ablenkung oder Beruhigung durch Essen immer weniger notwendig wird.
Die neuen Herausforderungen in den Wechseljahren annehmen und daran wachsen und reifen – Psychotherapie ist hilfreich dabei. Ich begleite Sie gerne. Machen Sie gerne noch heute einen Termin für ein Erstgespräch aus.

Heute ist der europäische Tag der DepressionenViele Menschen denken: „Essstörungen? Ach so, das liegt daran, dass alle M...
02/10/2023

Heute ist der europäische Tag der Depressionen

Viele Menschen denken: „Essstörungen? Ach so, das liegt daran, dass alle Model werden wollen.“ Dass Schönheitsideale tatsächlich eine Rolle spielen bei Essstörungen, das stimmt zwar, aber sie sind bei weitem nicht immer die Ursache. Viele im Umfeld Betroffener ahnen nicht, dass psychische Erkrankungen dahinter stecken, wie z.B. Depressionen oder auch Angststörungen. Betroffene fühlen sich oft vorschnell abgeurteilt und nicht ernstgenommen, wenn sie hören „Die will ja nur Model sein!“ Es wird ihnen suggeriert, dass das, woran sie leiden, doch ganz einfach mit „ein bisschen Vernunft“ oder aber mit "Body-Positivity" zu beheben sei. Body Positivity ist zwar durchaus hilfreich, jedoch nichtdie ganze Miete. Wenn Depressionen dahinterstecken, braucht es professionelle psychotherapeutische Behandlung. Somit: Nicht jede Frau mit Essstörungen will Model sein.
Manchmal sind aber auch Essstörungen Auslöser für Depressionen. Es ist wirklich nicht leicht herauszufinden, was war zuerst da, „das Huhn“ oder „das Ei“. Jedenfalls ist es so, dass Frauen, die über längere Zeit restriktiv essen oder erbrechen und damit ihr Körpergewicht künstlich niedrig halten, oft einen zu geringen Körperfettanteil haben, um das für uns Frauen so wichtige „Happy-Hormon“ Östrogen zu produzieren. Depressionen als Folge eines Hormonmangels (und weiteren Mangelerscheinungen von lebenswichtigen Nährstoffen). Somit können Depressionen eine unmittelbare Folge des schlechten Ernährungszustandes sein.
Wer eine „essgestörte Stimme im Ohr hat (quasi das Teufelchen auf einer Schulter), wird es vielleicht kennen, dass die Stimme nach noch mehr Gewichtsabnahme schreit oder einem noch niedrigeren Körperfettanteil. Hier kommt die Schützenhilfe für euer „Engelchen auf der anderen Schulter“, also für eure gesunde Stimme: Ein zu niedriges Gewicht oder zu geringer Körperfettanteil und Glücklichsein schließen sich nahezu aus. Ein Schritt aus der Depression aufgrund Mangelernährung ist, wieder Schritt für Schritt das Essen zu lernen. Das ist nicht einfach und oft braucht es professionelle Hilfe, die essgestörte Stimme in ihre Schranken zu weisen.
Mit Psychotherapie, z.B. der Schematherapie kann man lernen, „das Teufelchen“ zu hinterfragen und letztendlich zu entmachten, so dass die gesunde innere Stimme wieder mehr Raum bekommt. Man lernt erst einmal den Sinn dieser inneren kritischen Stimme zu verstehen, denn dass sie da ist, hat gute Gründe, die meist in der Vergangenheit liegen. Oft stellt diese Stimme eine Repräsentantin von Meinungen von früher sehr wichtigen Bezugspersonen dar, wie z.B. den Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen. Ursprünglich hatte die Stimme mal was Gutes im Sinn, wollte helfen oder die Person vor etwas schützen. Sie kommt gerne immer dann, wenn ein wichtiges Bedürfnis nicht gestillt wird, wie es in der Kindheit auch war. Nehmen wir das Beispiel Mobbing. (Es gibt noch vielfältige andere schlechte Erfahrungen aus der Kindheit, wie z.B. Gewalt oder Traumata. Aber bleiben wir mal beim Beispiel Mobbing.) Hier wurde ein wichtiges Bedürfnis in der Kindheit, z.B. nach Zugehörigkeit und Gesehenwerden nicht beachtet. Als Kind in einer Mobbingsituation wusste man sich damals vielleicht nicht anders zu helfen und da hat die kritische Stimme mit seinen anfänglichen Anweisungen zum Abnehmen zunächst vielleicht erst einmal etwas Gutes bewirkt. Vielleicht hat Abnehmen anfangs dabei geholfen, bei Mobbing aus der Schusslinie zu kommen. Ja, vielleicht hat es damals sogar für Bewunderung und Anerkennung gesorgt. Als Kind hatte man oft nur diese eine Idee und keine anderen Möglichkeiten, mit Mobbing umzugehen. Leider neigen wir dazu kindliche Bewältigungsmuster beizubehalten und führen sie auch noch als Erwachsene durch, ob es Sinn macht oder nicht. Z.B. kommt das Bewältigungsmuster mit der Stimme „Du bist zu fett! Du musst abnehmen!“ gerade dann verstärkt auf, wenn wir uns neuen sozialen Situationen ausgesetzt sehen, z.B. beim Wechsel von Schule zum Studium. Wir sehen die Welt meist durch die Brille der früheren Erfahrungen. So passiert es häufiger, dass aus Angst vor Mobbing, wie man es früher kannte, das Teufelchen einen schon wieder heftig zum Abnehmen antreibt, einfach nur um den schlechten Erfahrungen von früher vorzubeugen. Dabei ist die Situation heute vielleicht eine andere und auch als Erwachsene hat man inzwischen einige neue Ideen, wie man mit schwierigen Situationen umgehen kann, so dass Abnehmen vielleicht gar nicht mehr zielführend ist in der neuen Lebenssituation, ja vielleicht sogar hinderlich. Hatte man früher vielleicht Bewunderung geerntet, gibt es heute nur noch Unverständnis, Hilflosigkeit und genervte Reaktionen aus dem Umfeld. Eltern sind verzweifelt, Partner trennen sich und man selbst findet sich in einer tiefen Depression gefangen. Somit kann die damals glorreiche Idee vom Abnehmen heute etwas sein, was vollkommen dysfunktional geworden ist.
Vielleicht sind Methoden im Umgang mit sozialen Ängsten an der Stelle viel hilfreicher als immer wieder das Gewicht zu manipulieren. Mit erlebnisorientierten Methoden, wie Dialogen auf mehreren Stühlen lernen wir einen guten Umgang mit dem Teufelchen, hören die Stimme des Kindes, das damals tief verletzt wurde und stärken den gesunden Erwachsenen in uns, der auf neue Situationen viel angemessener reagieren kann. Anstatt vorsorglich schon mal zu hungern, damit nur ja die fiese Mobbingerfahrung von früher sich nicht wiederholt, haben jetzt Methoden zum Umgang mit sozialen Ängsten plötzlich mehr Raum und helfen dabei, selbstbewusster im Kontakt mit anderen Menschen zu sein. Es lohnt sich, „sich auf die Socken zu machen“. www.hilfe-bei-essstoerungen-berlin.de

Schematherapie-Gruppe für Frauen mit Essstörungen. Der schematherapeutische Ansatz eignet sich sehr gut, wenn sie durch ...
21/09/2023

Schematherapie-Gruppe für Frauen mit Essstörungen. Der schematherapeutische Ansatz eignet sich sehr gut, wenn sie durch vorherige Therapieerfahrungen bislang sehr "verkopft" an Ihre Essstörung herangegangen sind. Mit imaginativen Methoden, den Stuhldialogen und anderen erlebnisorientierten Herangehensweisen vermag die Schematherapie noch mal andere "Kanäle" zu Gefühlen und den eigentlichen Bedürfnissen zu öffnen, die oft hinter dem Essverhalten stecken. Es geht dabei darum, innere Anteile, das verletzte "innere Kind" zu versorgen und nachzunähren und korrigierende emotionale Erfahrungen zu machen. Weiterhin geht es darum, den "inneren Kritiker" zu hinterfragen, bzw. zu entmachten, so dass wir wieder Zugang zum "inneren gesunden Erwachsenen" bekommen, der dann viel eher in der Lage ist, gesündere Entscheidungen zu treffen und flexibler reagieren kann, anstatt - wie vorher - immer wieder starr auf Überessen und/oder Erbrechen zurückgreifen zu müssen. Nähere Infos: www.hilfe-bei-essstoerungen-berlin.de (Bildquelle: freepic)

Als ich am 2.9. beim Ehemaligen-Treffen in der Fontane-Klinik in Motzen war, habe ich mit vielen ehemaligen Patientinnen...
14/09/2023

Als ich am 2.9. beim Ehemaligen-Treffen in der Fontane-Klinik in Motzen war, habe ich mit vielen ehemaligen Patientinnen gesprochen und habe einiges gelernt: 1. Die meisten Frauen sahen die Arbeit in den Gruppen als einen der wichtigsten und heilsamsten Bestandteile der stationären Therapie an und vermissten es sehr, jetzt wo sie wieder zuhause waren, in einem geschützten Raum zu sein mit Mitstreiterinnen, denen es ähnlich ging. Viele Frauen machten die Erfahrung, dass es derzeit kaum Plätze gibt in dem Psy-RENA-Nachsorgeprogramm. Und somit fühlten viele sich gerade sehr allein gelassen mit der Aufgabe, ihre in der Klinik erarbeiteten Erfolge im Alltag weiter zu leben. 2. Viele Gruppenangebote laufen derzeit nur online oder es gibt sehr lange Wartelisten. Somit biete ich nun für alle Frauen, die direkt aus der Klinik kommen, eine Nachsorgegruppe an. Gruppenstart März 2024. Jetzt schon mal ein Vorgespräch sichern. Nähere Infos: www.hilfe-bei-essstoerungen-berlin.de

Ehemaligentreffen in der Fontane-Klinik in Motzen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich als Nicht-Ehemalige, sondern als...
03/09/2023

Ehemaligentreffen in der Fontane-Klinik in Motzen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich als Nicht-Ehemalige, sondern als Therapeutin im Bereich Essstörungen dazu eingeladen war. Es war ein tolles Fest! Hut ab, was die MitarbeiterInnen alles auf die Beine gestellt haben! Auch die Workshops waren sehr interessant. Natürlich hat mich besonders der Workshop zum Thema Essstörungen interessiert. Es war eine sehr intime Runde, in der die ehemaligen Patientinnen von ihren Erfahrungen in der Klinik berichteten und auch wie es danach weiterging. Es war eine sehr berührende, ehrliche Runde und zeigt mir immer wieder a) es lohnt sich, die Essstörung anzugehen und dranzubleiben, b) die Kraft der Gemeinschaft ist ungeheuer heilsam und c) wie wichtig die Nachsorge dabei ist. Dass ich als Nichtbetroffene dabei sein durfte, rührt mich sehr. Vielen Dank für die Einladung und die vielen guten Gespräche! Leider hat es mir auch gezeigt, wie schwierig es für PatientInnen ist, eine gute Nachsorge zu bekommen. Einen Platz bei Therapeuten zu finden, die die sogenannte Psyrena-Nachsorge durchführen, ist schwer zu bekommen. Bei einem Blick in die Therapeutenliste der Rentenversicherung fiel mir gleich als erstes auf, dass bei den genannten Therapeuten schon gleich als erstes steht "Nehme keine Neuzugänge auf". Das ist fatal, denn der Klinikerfolg steht und fällt mit einer guten Nachsorge. Ich weiss, es ist ein Politikum und ich selbst kann das alleine nicht lösen, dennoch biete ich an, dass KlientInnen direkt nach dem Klinikaufenthalt zu mir kommen können. Ich biete Einzeltherapie an zur Überbrückung von Wartezeiten bis ein Therapieplatz zur Einzeltherapie oder zum Psyrena-Programm gefunden ist. Meine Leistungen werden zwar nicht von der Krankenkasse übernommen, dennoch kann es eine bessere Lösung sein, direkt nach dem Klinikaufenthalt, das Gelernte lebendig zu halten und zu verhindern, dass alte Muster wieder allzu schnell nach einem greifen, als allzu lange zu warten. Lieber den Rückenwind nutzen und mit der frischen Energie aus der Klinik im Alltag am Ball bleiben. Dabei möchte ich euch gerne mit meinen langjährigen Erfahrungen unterstützen

Der Zeitpunkt eine Psychotherapie zu beginnen ist dann gegeben, wenn Sie ehrlicherweise feststellen, a) …dass die Essstö...
03/08/2023

Der Zeitpunkt eine Psychotherapie zu beginnen ist dann gegeben, wenn Sie ehrlicherweise feststellen,
a) …dass die Essstörung immer mehr das eigene Denken beherrscht und im Alltag immer mehr Zeit beansprucht, wie z.B. für exzessiven Sport, Rituale rund ums Essen, heimliches Essen etc. Wenn Sie merken, dass immer weniger Zeit bleibt für Ihre sozialen Kontakte zugunsten Ihrer Essstörung oder auch die Arbeit, das Studium darunter leiden, dann warten Sie nicht allzu lange, sich therapeutische Hilfe zu holen. Essstörungen haben nämlich die Eigenschaft, sich zu verselbständigen und mit der Zeit immer schlimmer zu werden. Manche Betroffene haben zu Anfang vielleicht nur eine Essattacke pro Woche, dann zwei oder drei, dann jeden Tag, dann mehrere an einem Tag…bis der ganze Tag mit Essen und Erbrechen verbracht wird. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Zudem müssen Sie bedenken, dass es Zeit braucht, die richtige Therapeutin zu finden.

b) …dass der eigene Leidensdruck stärker wird, obwohl Sie sich doch so zusammenreißen. Wenn Sie Ihren Leidensdruck auf einer Skala von 0 = kein Leidensdruck bis 10 = sehr starker Leidensdruck einordnen, ist es ein guter Zeitpunkt bei 5-6 mit einer Psychotherapie zu beginnen. Ein guter Indikator ist auch Ihre Arbeitsfähigkeit oder sozialer Rückzug. Wenn Sie sich zwar schon deutlich beeinträchtig fühlen, aber noch arbeitsfähig sind, genügt meist eine ambulante Therapie. Wenn Sie schon krankgeschrieben sind, sich gar Suizidgedanken zeigen, sich sozial isolieren, dann sollten Sie einen stationären Aufenthalt vorziehen. Vergleichen Sie es mit Behandlungen beim Zahnarzt: Wer schon früh, mit einem kleinen Löchlein im Zahn zum Zahnarzt geht, kommt meist mit einer simplen Zahnfüllung davon. Wer so lange wartet, bis der Nerv sich entzündet, die Backe anschwillt und starke Schmerzen entstehen, braucht oft eine langwierige und kostspielige Wurzelbehandlung, Antibiotika und starke Schmerzmittel. Statt dem vermeintlich heroischem „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“, ist ein früher Behandlungsbeginn ein Akt der Selbstfürsorge, der tiefes Leiden für sich selbst und sein Umfeld erst gar nicht entstehen lässt.

Viele glauben, es müsste ihnen erst mal so richtig schlecht gehen, bis sie Therapie „verdient“ hätten und denken, sie nehmen anderen einen Platz weg, wenn sie selbst noch nicht ganz „auf dem Zahnfleisch“ kriechen. Das mag vielleicht ein ehrenwerter Gedanke sein, anderen, denen es vermeintlich schlechter geht, den Vortritt zu lassen. Jedoch ist niemandem damit geholfen. Im Gegenteil: Wer so lange wartet, bis die Talsohle erreicht ist, braucht meist viel länger und intensivere Hilfe, z.B. Klinikaufenthalte, Medikamente etc.. Oder umgekehrt gedacht: Wer sich früh genug Hilfe holt, kann sein Problem u.U. in viel kürzerer Zeit in einer ambulanten, statt in einer stationären Therapie angehen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch eigene und fremde Ressourcen.

Zudem profitieren Sie vielmehr von Psychotherapie, wenn Sie nicht erst mit „Aufschlagen in der Talsohle“ mit der Psychotherapie beginnen. Ist man erst mal ganz unten angelangt, braucht es viel Stabilisierungsarbeit, d.h. viel, viel Vorarbeit, um in einen Modus zu kommen, in dem Sie überhaupt erst therapiefähig sind. Sie brauchen eine gewisse Stabilität um die Arbeit an Ursachen und Lösungen zu beginnen. Wenn es Ihnen nicht ganz so schlecht geht, kann man direkt schon mit der eigentlichen Therapiearbeit beginnen.

Ein guter Zeitpunkt für Therapie wäre, wenn es gerade etwas ruhiger läuft in Ihrem Leben, z.B. in oder nach Ihrem Urlaub. Viele denken dann zwar oft: „Och, jetzt ist es doch gerade gut! Wieso soll ich überhaupt Therapie machen?“ Und meist stimmt es ja, im Urlaub ist es oft tatsächlich besser. Aber Sie kennen sich, die nächsten Hoch-Stressphasen kommen bestimmt und mit ihnen sind auch all die Symptome wieder da. Erst dann mit Therapie zu beginnen, wenn der Stress voll zuschlägt, ist keine gute Idee. Meistens rennt man da „im Schweinsgalopp“ und mit Tunnelblick durch den Alltag und hat keine geistigen Kapazitäten für Neues. Wenn Sie z.B. wissen, vor Weihnachten „steppt der Bär“, dann fangen Sie im Sommer schon an mit der Psychotherapie, z.B. den Umgang mit Stress zu erlernen und zu üben. Die meisten Methoden muss man eine Weile einüben, bis man sie „draufhat“, damit man sie in Stresszeiten abrufen kann. Somit ist jetzt die richtige Zeit.

c) …dass sich bereits körperliche Begleiterscheinungen zeigen, wie bei Essstörungen typischerweise Zyklusschwankungen, Magen-Darm-Beschwerden, Zahnschäden, Gelenkschmerzen, Konzentrationsstörungen auf der Arbeit, Schlafstörungen, Herz-Rhythmusstörungen etc.

d) …dass andere Menschen in Ihrem Umfeld sich sorgen. Sie mögen vielleicht genervt davon sein, doch würde ich das nicht einfach so abtun. Es hat meist gute Gründe, wenn andere sich Gedanken machen. Die Wahrnehmung der anderen ist besonders dann wichtig, wenn man, wie bei der Essstörung gerne in einer hartnäckigen Krankheitsuneinsichtigkeit gefangen ist, und alle Symptome und Begleiterscheinungen mit anderen Gründen zu erklären versucht, anstatt die Essstörung als Grund dafür anzuerkennen. So hatte ich einmal eine Patientin mit Haarausfall aufgrund der durch die Essstörung verursachten Hormonschwankungen. Es tat ihr sehr gut, von ihrer Freundin mit der Nase auf die eigentliche Ursache gestoßen zu werden, statt sich und den anderen vorzumachen, die Betäubungsspritze beim Zahnarzt habe den Haarausfall ausgelöst.

e) …dass Ihr /e PartnerIn, Ihre Kinder oder gute Freunde unter den Auswirkungen der Essstörung leiden. Eine Essstörung macht Stimmungsschwankungen, die dann meist die liebsten Menschen im eigenen Umfeld „abkriegen“. Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Essstörung zu immer mehr Verletzungen Ihrer Liebsten führt und diese sich irgendwann von Ihnen abwenden.

f) …dass Sie selbst schon alles Mögliche versucht haben, aber alleine nicht weiterkommen. Es ist kein Versagen, wenn man selbst nicht weiterkommt, sich fachliche Hilfe zu holen. Für Profis etwa in Wirtschaft und Sport ist das eine Selbstverständlichkeit. Werden Sie ihr eigener Profi in Sachen Selbstfürsorge und doktern Sie nicht zu lange mit den ewig gleichen Methoden an der Essstörung herum. Mehr vom Selben, wie noch mehr Sport, noch striktere Diät, gehen meist nach hinten los. Das haben Sie selbst vermutlich schon oft genug erfahren. Psychotherapie kann ein Ausstieg aus dem ewig gleichen Hamsterrad bedeuten und dabei helfen, nicht nur Ihre Symptomatik zu verstehen, sondern Handlungsalternativen mit Ihnen finden.

g) …wenn Sie aus eine psychosomatischen Klinik entlassen werden. Viele denken dann oft, „Puh! Geschafft! Jetzt will ich nichts mehr damit zu tun haben, sondern mein normales Leben wieder aufnehmen.“ Einerseits verständlich, andererseits muss das in der Klinik Gelernte im Alltag gefestigt und geübt werden. Da fängt die eigentliche Arbeit an und da ist es besser, dies mit therapeutischer Begleitung zu tun. Viel zu groß ist die Gefahr, nach der Klinik in ein Loch fallen oder es greifen die alten, krankmachenden Strukturen wieder nach einem und man findet sich unversehens in alten Bewältigungsmustern wieder. Deswegen ist es unabdingbar, nach der Klinik ambulant weiter zu machen.

Weil du dich nicht mit an den Badesee oder ins Freibad traust? Weil du dich und deinen Körper nicht vorzeigbar findest? ...
18/07/2023

Weil du dich nicht mit an den Badesee oder ins Freibad traust? Weil du dich und deinen Körper nicht vorzeigbar findest? Weil du doofe Sprüche befürchtest? Weil du allein schon den Kauf eines Badeanzuges fürchtest? Weil du sowieso nur rausgehst in langärmligen T-Shirts und langen Hosen, weil du deine Arme zu schwabbelig findest und deine Beine sowieso?
Und dann sitzt du zuhause und stopfst dich voll…..STOP!!!! Fang heute an und steig aus diesem Teufelskreis aus!

01/06/2023

Noch 6 Tage bis zum Online-Seminar "Warum kann ich nicht aufhören zu essen?!" - Essanfälle verstehen. Di. 6.6. 19.00 - 20.00 Uhr, kostenlos

Schwerpunktpraxis bei Bulimie, Binge Eating und Diabulimie

31/05/2023

"Warum kann ich nicht aufhören zu essen?!" Essanfälle verstehen - kostenloses Online-Seminar am Di. 6.6. von 19.00 - 20.00 Uhr - Sie stellen sich diese Frage immer wieder? Dabei sind Sie gut informiert über gesunde Ernährung, wissen fast alles über Diäten, haben möglicherweise auch so einige davon schon hinter sich, aber scheitern immer wieder an Essanfällen? Zu Ihrer Beruhigung: Das hat nichts damit zu tun, dass Sie „zu doof“ wären zum Essen, auch wenn Sie das selbst manchmal von sich glauben mögen. Das hat meist gute Gründe. Welche das sein können und welche Hintergründe dazu beitragen und vor allen Dingen, was man dagegen machen kann, soll hier unser Thema sein. Anmeldung auf meinem Kontaktformular auf www.hilfe-bei-essstoerungen-berlin.de

Schwerpunktpraxis bei Bulimie, Binge Eating und Diabulimie

Liebe Mitstreiterinnen, die im Bereich seelische Gesundheit arbeiten, liebe AktivistInnen, die sich für Diversität und g...
30/05/2023

Liebe Mitstreiterinnen, die im Bereich seelische Gesundheit arbeiten, liebe AktivistInnen, die sich für Diversität und gegen Diskriminierung einsetzen, liebe Menschen, die durch eure Ideen die Welt ein kleines bisschen besser machen:
Heute ist der „Gieß-eine-Blume-Tag!“ Nanu, denkt ihr euch, was soll das? Ich möchte den Tag heute eher metaphorisch nutzen und meine kleine Blume der Selbständigkeit gießen indem ich mich mit meiner neuen Facebook-Seite raustraue. Ich habe mich nach 23 Jahren als Suchttherapeutin und ehemalige Leiterin des Beratungszentrum bei Ess-Störungen mit der Schwerpunktpraxis bei Bulimie, Binge Eating und Diabulimie selbständig gemacht.
So ein Schritt in die Selbständigkeit ist immer auch sehr aufregend, obwohl ich fachlich ein „alter Hase“ bin. Ich gebe zu: ich bin nicht gut in Social Media. Ich habe mich die ganzen letzten Jahre auf meine therapeutischen Fähigkeiten konzentriert und weitergebildet. Meine Passion ist es, Menschen erblühen zu lassen, neue Samen zu legen oder schon vorhandene Blümelein zu hegen und zu pflegen und groß werden zu lassen. Mit meinen Techniken biete ich Schutz an vor Fraßfeinden und bin da bei Sturm und Hagelschauern.
Somit bin ich auf Social Media wahrscheinlich eher etwas tollpatschig, dafür aber authentisch. Ich würde mich freuen, wenn ihr meiner Blume etwas wohlwollende Aufmerksamkeit schenkt, eine warme Dusche in Form von freundlichem Feedback tut auch immer gut oder auch mal eine Portion Dünger, indem ihr meine Beiträge teilt und liked.
Wo wir gerade schon bei Blumen sind: Was ist denn deine kleine Blume, die heute ein bisschen Aufmerksamkeit gebrauchen kann? Gibt es einen zarten Anteil in dir, der vielleicht ein wenig Nahrung gebrauchen kann?
So, aber jetzt nutze ich die Mittagspause und muss auf den Balkon Blumengießen :-D Ich wünsche euch einen schönen Tag mit euren inneren und äußeren Blumen, lasst es wachsen und blühen!

Adresse

YorckStr. 26
Berlin
10965

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