
13/10/2023
Ich hatte nun den letzen Fortbildungstag der psychodynamisch imaginativen Traumatherapie (PITT) bei Luise Reddemann, die Anfang des Jahres begonnen hatte.
Seitdem haben einige der dort erlernten Übungen regelmäßigen Einzug in meine Arbeit gehalten.
Als eine der bereicherndsten PITT Übungen empfinde ich "die Versöhnung mit dem Introjekt", die einen speziellen Umgang mit dem inneren Kritiker bereit hält.
Den Bergiff Introjekt zu verwenden macht Sinn, da das Wort bedeutet "es wurde in einen hinein geworfen". Bestimmte "Wahrheiten" über sich, mit denen man nicht auf die Welt gekommen ist, sondern die man von Bezugspersonen als Kind übernommenen hat. Zu einer Zeit, als man noch nicht in der Lage war, die Sichtweise der Eltern in Frage zu stellen.
Gemeint sind z.B. Überzeugungen wie "Du bist eine Belastung.", "Du bist nicht gut genug ", "Du bist nicht wichtig."
Das (maligne) Introjekt ist also vergleichbar mit dem
"inneren Kritiker"- Anteil in der Schematherapie.
Was anders als in der Schematherapie und wie ich finde sehr wirkungsvoll an Frau Reddemanns herangehensweise ist, ist es das Introjekt als etwas zu sehen, das als kindlicher Lösungsversuch entstanden ist und somit auch jetzt einen kindlichen/jüngeren Anteil darstellt.
So dysfunktional und schlimm die Auswirkungen der Kritiker Kognitionen auch sind, eigentlich möchte das Introjekt nur auf kindliche Weise helfen. Als Kind haben wird die negativen Sichtweisen übernommen, um die Beziehung zu den Eltern zu schützen und so schließlich zu überleben.
Eindrücklich ist, wenn die Klient:in das Introjekt in einer Imagination anspricht und es fragt, ob es weiß wie alt man ist. Es weiß es nie, dass die Klient:in schon erwachsen ist! Aus der Erlebenswelt des Introjekts ist alles so, wie es als Kind war. Die Sichtweise ist in dem Alter eingefroren als es entstanden ist - und in dem Erleben ist das Leben nicht weiter voran geschritten.
In der Imaginations- Übung sagt die Klient:in dem Introjekt sein jetziges Alter, sowi den Satz: "Ich weiß du möchtest mir helfen, aber so hilfst du mir nicht. Du kannst mir helfen, aber anders..." und dann das was hilfreicher wäre.
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# Traumatherapie