
08/06/2020
Die aktuelle Marktbeobachtung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zeigt eine enorme Nachwuchsproblematik bei den Berufsbildern der ganzheitlichen Kosmetik auf. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Produkten und Anwendungen im Schönheits-, Gesundheits- und Wellnessbereich stetig gestiegen und ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht. Dem Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IWK) zufolge lag der Gesamtumsatz allein für Schönheitspflegemittel und Körperpflegeprodukte im letzten Jahr bei über 14 Mrd. Euro. Zudem führen der stetig steigende Online-Handel mit Kosmetik-Produkten und den damit verbundenen Anwendungen, sowie die Digitalisierung der Buchungsprozesse, zu einer stetig steigenden Nachfrage nach Fachkräften, die die Anwendungen durchführen und die entsprechende Geräte bedienen können. Darüber hinaus spielen selbstverständlich die Kenntnisse über die richtige Verwendung der jeweiligen Produkte eine wichtige Rolle. Längst bietet auch der auf den Vertrieb von kosmetischen Produkten spezialisierte Einzelhandel, neben dem reinen Verkauf, auch die dazu passende Anwendung, im großen Stil, an. Darunter fallen alle bekannten und namhafte Konzerne und Firmen, die auf der Suche nach immer neuem und vor allem entsprechend qualifizierten Fachpersonal sind.
Auch der Anteil der Kosmetiker*innen, die 50 Jahre und älter sind, ist kontinuierlich gewachsen, und dies hat sich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht merklich verändert. Durch den Renteneintritt, der den Zuwachs (Ausbildung, Quereinsteiger) zahlenmäßig stark übersteigt, wird sich diese Entwicklung weiter zuspitzen. Zeichnet man diesen Trend fort, werden in den kommenden Jahren mehrere Hunderttausend Fachkräfte fehlen, um den unzertrennlichen Bedarf der Kosmetik- und Einzelhandels-Branche zu decken. Deshalb müssten nach Ansicht der Verbände jährlich deutschlandweit rund 20.000 neue Fachkräfte ausgebildet werden.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass vor allem Kosmetikinstituten, im Einzelhandel und in der Industrie ein zunehmender Bedarf an Kosmetiker*innen besteht, dem ein Mangel an qualifizierten Bewerbern*innen gegenübersteht. Demnach bestehen gute Berufsaussichten für Bewerber*innen mit einer entsprechenden Qualifikation oder Weiterbildung.
Der Mangel an Fachkräften veranlasst alle Unternehmen der Kosmetikbranche dazu, vermehrt Quereinsteiger*innen zu beschäftigen, die sich für den Bereich der ganzheitlichen Kosmetik interessieren.
Die Integrationsmöglichkeiten für Kosmetiker*innen jeglicher Couleur in den ersten Arbeitsmarkt sind seit Jahren ungebrochen hoch und ein Ende ist nicht in Sicht.