22/01/2024
Ich stehe vor dem Spiegel und betrachte die Frau, die mir
morgens um 6:30 Uhr entgegen schaut. Ich sehe ihre Stirnfalten und die fleckige Haut. Die dunklen Augenringe und den müden Blick. Ich sehe die Rundungen an Po und Bauch und frage mich, ob ich diese Frau schön finde.
„Ich muss mir endlich dieses Retinol Produkt aus der Drogerie kaufen, dass ich neulich auf Insta gesehen habe und jetzt wirklich mal wieder mit dem Detoxen anfangen“, denke ich.
Mir fallen die Plätzchen wieder ein, die ich mir gestern Abend
während „Sex and the City“ Season 3“ reinpfiff. Sarah Jessica Parkers makelloser Körper wackelte anmutig vor mir her als ich, mit schlechtem Gewissen, auf meiner Lindkugel herumlutschte. Neidisch und bewundernd, gleichzeitig aber verachtend, analysiere ich diese Ikone. Sie ist, oder war, eine von so vielen Rolemodels, mit denen Frauen täglich konfrontiert werden. Klar, das ist 20 Jahre her und mittlerweile hat sich ja was getan -BODY POSITIVITY und so - aber hat sich an der Beziehung zu unserem Körper wirklich was verändert oder ist der Druck nicht noch stärker geworden? Der Druck, zeitlos schön zu sein. Denn es
ist ja möglich! Täglich lächeln mir 50ig-jährige Superwomen
entgegen, sprechen von gesunder Ernährung und healthy Lifestyle, und vermitteln mir den Eindruck: „Du kannst das auch! Musst nur hart genug an Dir arbeiten und ne Menge Kohle ausgeben.“
DER WERT EINER FRAU WIRD LEIDER IMMER NOCH ÜBER IHRE SCHÖNHEIT DEFINIERT und leider erzählen wir diese Geschichte selber immer weiter. Aber wie können wir dieses Narrativ ändern? Wie können wir eine liebevolle, wohlwollende Haltung unserem Körper gegenüber entwickeln?
Wie können wir uns lösen von einem übermächtigen,
gesellschaftlichen Druck der Frauen vermittelt:
„WENN DU SCHÖN BIST, WIRST DU GELIEBT!“?
Ich denke es geht. Langsam. Nach und nach.
Schritt für Schritt.
Deine MENOSCHWESTER
Stay tuned!