14/11/2025
Wir begrüßen diese guten Neuigkeiten und die Entwicklung, dass CDU und SPD mehr Geld in die Erforschung postinfektiöser Erkrankungen wie ME/CFS und Long Covid stecken wollen.
Der Schwerpunkt sollte klar auf biomedizinischer Forschung sowie Medikamentenforschung liegen.
Mehr dazu hier: https://www.bmftr.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/11/nationale-dekade-postinfekti%C3%B6se-erkrankungen.html
Stephan Albani Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt Dorothee Bär, MdB
Wir alle im Parlament kennen die Zuschriften von Betroffenen und ihren Familien:
Menschen, die vor ihrer Infektion mitten im Leben standen – und sich jetzt völlig erschöpft durch Alltag, Beruf und Sozialleben kämpfen. Postinfektiöse Erkrankungen wie Long/Post-COVID, ME/CFS oder das PostVac-Syndrom bringen unfassbares Leid in unsere Gesellschaft. Schätzungen gehen allein in Deutschland von rund 1,5 Millionen unmittelbar Betroffenen aus – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Auch viele Kinder und Jugendliche sind betroffen. Das sind Schicksale, die einen nicht loslassen. Und der volkswirtschaftliche Schaden für unser Land ist gewaltig.
Deutschland hat ein exzellentes Wissenschaftssystem. Ich bin überzeugt: Unsere Forscherinnen und Forscher können diesen Erkrankungen langfristig den Schrecken nehmen – wenn wir ihnen endlich den nötigen Rückenwind geben. Genau das ist in den vergangenen Jahren nicht passiert: Die Forschungsförderung lief auf Sparflamme, während die Zahl der Betroffenen immer weiter stieg.
Darum ist die Entscheidung des Haushaltsausschusses ein echter Durchbruch: Für das Jahr 2026 stellt der Bund 50 Millionen Euro für den Start einer Nationalen Dekade gegen postinfektiöse Erkrankungen (NDPE) bereit.
Das ist der Grundstein für ein langfristiges, strategisches Forschungsprogramm über zehn Jahre.
Unter dem Dach der NDPE werden wir:
• eine gemeinsame Forschungsagenda mit Wissenschaft, Kliniken und Industrie entwickeln,
• Krankheitsmechanismen, Biomarker, moderne Diagnostik, Arzneimittelstudien und Prävention in den Fokus nehmen,
• eine nationale Daten- und Biobank-Infrastruktur („Nationale Kohorte PE“) aufbauen,
• gezielt Nachwuchsgruppen stärken und Forschungskapazitäten ausbauen,
• und vor allem: die Expertise der Betroffenen systematisch in die Forschung einbinden.
Dafür habe ich seit vielen Jahren gekämpft – gemeinsam mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern.
Jetzt dreht sich der Wind: Wir halten Wort und machen den Weg frei für eine starke Grundlagenforschung, damit aus heute oft ausweglos wirkenden Schicksalen morgen behandelbare Krankheitsbilder werden.
Forschung ist der Schlüssel – und wir sorgen dafür, dass sie endlich die Priorität bekommt, die sie verdient.
Mein besonderer Dank gilt den vielen engagierten Patientinnenorganisationen und Initiativen, die seit Jahren unermüdlich aufklären, Druck machen und Betroffene unterstützen.
Ihr habt dieses Thema mit an die politische Oberfläche geholt – diese Dekade ist auch euer Erfolg.