Hebammenkollektiv Wedding

Hebammenkollektiv Wedding Schwangerschaft:
Beratung, Vorsorge,
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Geburt:
HG, Beleggeburt im St Joseph
Wochenbett:
Stillberatung

demnächst Kurse

Das Telefon schrillt. Ich bin unsicher, ob ich Wehen hab; ich würde das gern im SJK abklären lassen.Die Hebamme besprich...
28/03/2025

Das Telefon schrillt. Ich bin unsicher, ob ich Wehen hab; ich würde das gern im SJK abklären lassen.
Die Hebamme bespricht mit der Frau kurz andere mögliche, weniger bedrohliche Ursachen. Schlägt ein Entspannungsbad vor.
Doch schnell ist klar, eigentlich ist die Schwangere sich sicher. Und sie ist besorgt. Die Kontraktionen sind regelmäßig. Alle 7 Minuten zieht sich ihr Bauch zusammen. So kräftig, dass sie davon mitten in der Nacht wach geworden ist.
Die Geburtsgeschichten von Vito und Bruno kennend, vertraut die Hebamme dem Bauchgefühl der kompetenten Gravida und verabredet sich mir dem Paar im Kreißsaal.
Als sie dort ankommt, liegt die Frau schon am CTG. Das Gerät schreibt alle 5 Minuten eine deutliche Welle auf das Papier. Mit geschlossenen Augen atmet sie konzentriert, hält schützend ihren Bauch.
Die Eltern wirken ruhig und doch sind ihre Angst und Anspannung spürbar.
Die Hebamme versprüht Positivität und füttert mit ihrem Optimismus das Fünkchen Hoffnung, dass die Wehen vielleicht doch wieder nachlassen könnten.
Ihr erster Sohn wurde in der 27. Schwangerschaftswoche mittels Notkaiserschnitt geboren. Tapfer versucht das Paar sich nicht komplett in dem unerwarteten Deja-vus zu verlieren. Es fällt ihnen schwer, auch wenn die Erfahrung vom letzten Mal Sicherheit und Vertrauen in der aktuellen Situation gibt.
Sie wünschen sich sowohl Lungenreife als auch Wehenhemmung.
Ihr zweites Kind kam, dank Muttermunsverschluss, terminnah, rasant schnell und vaginal zur Welt.
Die Veränderungen sind minimal, trotzdem nimmt die Hebamme die Tendenz wahr.
Die Wehen werden intensiver.
Partosure-Test, diverse Abstriche und Cervixmessung folgen. Der Gebärmutterhals ist verkürzt, ein tiefer Trichter sichtbar.
Der kleine Junge sitzt im Bauch seiner Mutter. Sollte es zur Geburt kommen, rät die Ärztin zu einer Re-Sectio.
Sie möchte Liegen. Die Arbeit ihrer Gebärmutter wird zunehmend anstrengend. Mit 4 Portionen flutet der Wehenhemmer ihren Körper, das Medikament, dass ihr Kind für den Fall, der nicht sein soll, vorbereitet, wird ihr in den Muskel gespritzt. Sie bekommt einen venösen Zugang.
Immer wieder wird er von seinem Emotionen überwältigt. Sie ist gefasst, doch ihr Gesicht spiegelt ihr Inneres.
Einig, ganz nah auf dem Kreißbett streichelt sie tröstend über seinen Kopf.
Geräuschlos taucht sie immer tiefer ins Labourland. Ihre Wangen rot glühend.
Beide ahnen wahrscheinlich bereits jetzt, dass es kein Zurück mehr geben wird.
Die Hebamme informiert in beide Richtungen. Vieles ähnelt der ersten Geburt, aber nicht alles. Heute hat die 34. Schwangerschaftswoche begonnen - dieses Baby ist größer, schwerer und reifer als sein Bruder. Das wird vieles ändern und erleichtern.
Die beiden diensthabenden ÄrztInnen möchten die Frauim Kreißsaal behalten bis die Kontraktionen wenigstens etwas nachlassen.
Eine kurze CTG Pause nutzt sie zum Toilettengang. Im Badezimmer springt die Fruchtblase. Es ist entschieden - ihr drittes Kind wird heute geboren werden.
Beruhigend spricht die Hebamme mit der Gebärenden. Er ist an ihrer Seite.
Um der Lungenreife noch so lange als möglich Zeit zu geben, wird zwar alles vorbereitet, aber abgewartet.
Das CTG bestätigt, dass es dem Kind weiterhin gut geht. Die Wehen kommen und gehen im 3 Minuten Takt.
Die Oberärztin kommt zum erneuten Ultraschall in den Raum. Auf dem Bildschirm scheint es, als stünde die Cervix stabil.
Die nächste Wehe lässt sie tönen. Pustend begegnet sie der plötzlichen Heftigkeit.
Die Ärztin darf vaginal untersuchen und ändert den Plan.
Jetzt darf es schnell gehen. Der Körper der Frau gibt den Weg für das Kind frei, der Muttermund ist bereits 6 m weit.
In kürzester Zeit wird die Schwangere aus dem Geburtsraum in den OP verlegt. Eine Spinalanästhesie ist nicht mehr möglich.
Das Team arbeitet gut zusammen, KollegInnen eilen zur Hilfe.
Sie liegt mit geschlossenen Augen, lässt die Dinge passieren.
Eine kurze Unstimmigkeit zwischen der Anästhesie und den Gyns ist schnell geklärt. Der Alarm erklingt und Menschen strömen in den Saal .
Die Frau schläft - Schnitt.
Der Muttermund ist vermutlich vollständig, sanft aber beherzt hebt der Gynäkologe den Po des Jungen aus dem Becken. Mit wenigen weiteren routinierten Handgriffen folgen die Beine und zuletzt der Kopf.
Während sein Sohn geboren wird, wartet er im Kreißsaal. Die Wiederholung der Ereignisse, die Angst um Frau und Kind lassen ihn Schluchzend zusammensacken.
Sami kommt in die Obhut der NeonatologInnen. Er macht das wie ein Großer. Seine Lungen arbeiten, er braucht lediglich ein wenig Unterstützung. Seine Haut ist rosig und immer wieder mal hört mensch sein zartes Stimmchen unter der Maske.
Er strahlt, auch vor Erleichterung, als die Hebamme ihm die frohe Botschaft überbringt und ihn bald darauf auch mit in den Rea Raum nimmt. Sehr gerührt und ganz zurückhaltend nimmt er Kontakt zu seinem Sohn auf. Zärtlich berührt er ihn zum ersten Mal. Das ist anders und wundervoll.
Sami zieht auf der NEO ein.
Die Wöchnerin wird geduldig aus ihrem tiefen Schlaf erweckt. Noch im Nebel wird sie sich des Schmerzes bewusst.
Er sitzt neben ihr, redet ihr gut zu und lässt sie wissen, wieviel des Schmerzmittels bereits in ihre Vene getropft ist.
Sie liegt in Schonhaltung, so ruhig und bequem sie kann, klagt immer wieder über die massiven Schmerzen und will, dass es aufhört.
Leise und beruhigend rieseln seine Worte, liebevoll und vorsichtig hält und umsorgt er sie.
Ist er tot, fragt sie und er beeilt sich, sie des absoluten Gegenteils zu versichern.
Die Nachwirkungen der Narkose, das Opiat, die Schmerzen, ihre gekrümmten Haltung sorgen für eine grenzwertige Sauerstoffsättigung. Eine Nasenbrille und Atemanleitung lassen die Werte steigen und ein weiteres Schmerzmittel fließt durch den Infusionsschlauch.
Langsam setzt die gewünschte Wirkung ein und der Schmerz lässt nach.
Er geht zum Bonden nach nebenan, sie braucht noch einen Moment.
Die Hebamme spendiert eine Runde Geburtstagskuchen. Er schickt erste Bilder und Videos.
Ich wollte eine schöne Geburt mit Dir, sagt sie.
Du hast anders geboren als gedacht und gewünscht. Du hast geboren wie eine Kaiserin! Es erfordert Mut und Stärke Pläne zu ändern und die Kontrolle abzugeben, wenn es nötig ist. Trotz der Angst zu vertrauen, dass alles gut wird.
Und nichts, was Du getan hast oder gelassen hättest, hätte diesen Verlauf verhindern oder aufhalten können.
Du hast großartig geboren und darfst sehr stolz auf Euch sein.
Im Bett wird sie zu ihrem kleinen Kämpfer gefahren, der ganz ohne Atmenhilfe auf Papas Brust ruht.
Nun kann sie ihn endlich sehen, spüren riechen. Und er sie.
Die Hebamme lässt die Eltern mit ihrem Familienzuwachs allein.
Die Frau schickt ihn nach Hause, wo die 2 großen Bruder warten. Nach ausgiebigem Kuscheln und Stillversuchen schläft Sami seelig und auch sie braucht dringend Schaf.
Es waren eine kurze Nacht und ein langer Tag.
doğum günün kutlu olsun!

Nach einer jahrelangen, emotionalen und anstrengenden Reise trifft das Paar guter Hoffnung ihre vertraute Hebamme wieder...
20/03/2025

Nach einer jahrelangen, emotionalen und anstrengenden Reise trifft das Paar guter Hoffnung ihre vertraute Hebamme wieder. Zusammen haben sie Ilans Geburt erlebt und kleine Seelen zu den Sternen begleitet.
Diese Schwangerschaft bleibt! Als auch sie es langsam glauben kann und sich vorsichtig die Freude einschleicht, ist ihr Test auf Toxoplasmose positiv.
Wahrscheinlich, möglicherweise aber auch nicht, hat die Erstinfektion bereits vor der Einistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter stattgefunden.
Sich zu irren ist keine Option und so beginnt sie mit der Therapie.
Tapfer, nicht sorglos, meistert das Paar die folgenden Mondmonate. Der wachsende Bauch, das muntere Strampeln ihrer Tochter, die unauffälligen Ultraschalluntersuchungen stärken ihre Zuversicht und beruhigen den scharfen Medizinerinnenverstand, der die Leitlinie, Studien und alle möglichen anderen Informationen gelesen und gespeichert hat.
Wenige Tage nach dem erratenen Termin ist es endlich so weit - das Baby hat sich entschieden zu kommen.
In den frühen Morgenstunden geben die Eihäute klar-rosiges Fruchtwasser frei. Sie zeichnet blutig, schleimig.
Sie wartet noch ein wenig ab und informiert dann ihre Hebammen.
Nach der Dusche werden die Abstände kürzer, die Kontraktionen intensiver. Er bringt den großen Bruder in die Kita.
Sie möchte noch Zuhause bleiben, Schritt für Schritt entscheiden.
Kurze Zeit später nehmen die Wehen zu. Sie telefoniert mit der Hebamme. Sobald ihr Mann wieder da ist, möchte sie zum Kreißsaal aufbrechen.
Von Jetzt auf gleich zwingen sie die Wehen auf die Knie. Warten ist nicht mehr. Der Weg zur Straße ist zu weit. Sie ruft den RTW.
Die Hebamme ist bereits vor Ort, um eine äußere Wendung zu begleiten.
Laut tönend wird die Schwangere in den Kreißsaal gefahren. Sie klingt nach Geburt, als wäre schon einiges geschafft und als läge noch Arbeit vor ihr. "Es drückt nur ein bißchen", bestätigt sie den Eindruck der Hebamme.
In Seitenlage auf dem Bett begleitet sie jede Wehe mit kraftvollem, lauten Tönen.
Die diensthabende Beleghebamme übernimmt.
Sie reicht der Frau Lachgas, atmet mit ihr.
Das Baby scheint ähnlich aufgeregt wie seine Mutter. Sein Herz klopft gleichmäßig schnell.
Der Muttermund ist 4-5cm geöffnet.
Ihr Partner kümmert sich direkt nach seiner Ankunft liebevoll um sie.
Er versorgt sie mit warmen Socken und reibt ihr den Rücken.
Die Frau spürt starken Druck ins Becken, der sie die Wehe schreiend veratmen lässt.
Er macht Musik an.
Sie wünscht sich eine vaginale Untersuchung. Die Hebamme ertastet weiche 6cm.
Er ist an ihrer Seite, reicht ihr Wasser und Energyriegel.
Das Kind reagiert immer mal wieder mit kurzen Herztonabfällen.
Die Gebärende wechselt in den 4Füßlerstand. Äpfelschütteln und eine Kreuzbeinmassage machen den Schmerz erträglicher. Sie vertönt weiterhin geräuschvoll, nimmt tiefe Züge von dem Gas.
Sitzend hält sie sich am Seil, das von der Decke hängt. Er reibt ihr den Rücken.
Druck und Schmerz sind unverändert. Sie konzentriert sich, atmet ruhiger.
Er hängt die Lichterkette auf.
Sie denkt über eine weitere5 VU und die PDA nach. Letztere will sie nur, wenn absolut nötig.
Die Hebamme motiviert sie, von Wehe zu Wehe zu entscheiden.
Die Frau vertraut in ihren Körper, möchte schauen, wie sich der Prozess entwickelt und verändert.
Sie lehnt stehend am Bett. Laut und melodisch schreit sie durch die regelmäßigen Kontraktionen. Intuitiv geht sie mit der Wehe gen Boden. Sie kniet, stützt sich auf den Gebärhocker, tönt und füllt den Raum mit ihrem Wehengesang.
Er ist in ihrer Nähe.
In den Pausen liegt sie auf dem Boden, erholt sich von der massiven Anstrengung.
Ein krampfartiges Ziehen im Bauch, das schon bald wieder aufhört, lässt die Geburtshelferin kurz besonders aufmerksam werden.
Die Frau liegt wieder auf dem Kreißbett. Sie trinkt, entleert ihre Blase.
Der Druck während der Wehe wird deutlicher. Sie bittet die Hebamme, noch mal zu tasten.
8cm sind bereits geschafft.
Das Kind zeigt an, dass es den zunehmenden Druck ebenfalls spürt.
Es bewegt sich lebhaft reagiert nun aber immer häufiger mit tiefen und längeren Herztonabfällen.
Die Frau nimmt einen leichten Pressdrang war. Im 4Füßlerstand fühlt sie sich wohl. Ihr Körper leistet großartige Arbeit. Ein nasser Lappen kühlt ihr warmes, schwitzendes Gesicht.
Die Herztöne des Babys sinken nach der Wehe ab.
Der Muttermund ist 9cm weit. Die Gebärende ist einverstanden, dass die Hebamme den letzten Saum zur Seite schiebt. Es gelingt.
Die anwesende Ärztin verwirft die Idee der MBU und schallt lediglich, die Position des Kindes. Alles ist optimal. Das Baby liegt gut, das Köpfchen findet seinen Weg durchs Becken.
Die Frau dreht sich wieder auf alle Viere. Es drückt auf den Po und sie schiebt nach Gefühl mit.
Die Herztöne fallen. Die Hebamme krault das Köpfchen - keine Reaktion.
Erst nach 2 Minuten wird das Klopfen schneller.
Die Ärztin ist wieder anwesend.
Instinktiv gibt die Frau dem Druck mit jeder kräftigen Wehe nach.
Der Ultraschall zeigt, dass der Kopf noch nicht tiefer ins Becken gerutscht ist.
Die Herztöne fallen erneut. Das Klopfen des CTGs gleicht dem Ticken der Uhr.
Die Frau atmet ruhig und tief in den Bauch. Diesmal reagiert das Kind auf die Stimmulation und erholt sich.
Der dazugerufene Oberarzt macht sich selbst ein Bild. Unaufgeregt leitet er die Frau zum aktiven, anhaltenden Mitschieben an.
Sie mobilisiert all ihre Kräfte, wild entschlossen, es zu schaffen.
Die VE ist möglich.
Vor Anstrengung schwitzend presst sie mit der Wehe und mit der Unterstützung durch die Saugglocke.
Jetzt sind Mutter und Kind wieder gemeinsam aufgeregt. Beide haben ordentlich Herzklopfen.
Er steht ihr zur Seite.
Das Köpfchen wird in der Tiefe der Va**na sichtbar, mit der nächsten Wehe krönt es die die V***a.
Sie schiebt noch mal und gebiert den Kopf. Und dann ist sie da! Für eine Sekunde spürt sie die pure Erleichterung, dann ist all ihre Aufmerksamkeit nur noch bei Edda.
Das schlappe, blasse Mädchen liegt Haut an Haut auf der Brust ihrer Mutter. Die Eltern streicheln und massieren sie, sprechen mit ihr.
Schnell ist klar, dass das Baby ein bißchen mehr Starthilfe braucht. Der Kinderarzt ist bereits da.
Während Edda versorgt wird, kümmern sich die GeburtshelferInnen um die Eltern.
Trotz diverser Maßnahmen gibt es keinerlei Anzeichen für die baldige Geburt der Plazenta.
Edda wird in den Kreißsaal zurück gebracht und zum zweiten Mal schließt ihre Mutter sie in die Arme. In Ruhe und sehr liebevoll begrüßen und bestaunen die Eltern ihre Tochter.
Auch mehr als eine Stunde nach der Geburt hat sich die Plazenta nicht gelöst.
Edda und ihr Vater dürfen zum Bonden in ein anderes Zimmer gehen.
Der Kreißsaal füllt sich.
Die Vorbereitungen sind schnell getroffen. Das Änasthesieteam legt die Frau in Kurznarkose und mit manueller und mechanischer ärztlicher Unterstützung kommt auch die Plazenta zur Welt.
Als die Wöchnerin erwacht, ist Edda schon zur Überwachung auf der Neo eingezogen.
Kaum, dass es ihr Zustand erlaubt, werden Mutter und Tochter wieder vereint.
Zwei Tage später geht es gemeinsam nach Hause.
Endlich ungestört Zeit, sich kennenzulernen und zu genießen.

Im dritten Trimesters fängt ihr Körper mit dem Training an. Der Uterus spannt und dehnt sich um das wachsende Kind. Der ...
18/03/2025

Im dritten Trimesters fängt ihr Körper mit dem Training an. Der Uterus spannt und dehnt sich um das wachsende Kind. Der Bauch wird unregelmäßig immer wieder fest. Die Schwangere ist aufmerksam, aber unbesorgt.
Bei einer Routinevorsorge misst die Gynäkologen eine verkürzten Gebärmutterhals.
Ab jetzt sind Ruhe und Schonung angesagt.
Die Gebärmutter übt weiter, doch die Cervix bleibt stabil.
Daran ändert auch ein heftiger MagenDarmInfekt nichts.
Der Geburtsvorbereitungskurs bestärkt das Paar noch mal. Auch in der Wahl ihrer Hebamme.
Der ET rückt näher, die potenzielle Frühgeburt ist kein Thema mehr. Nun fragen sich die werdenden Eltern eher, ob sie es überhaupt mitbekommen, wenn die Geburt los geht.
Dienstagabend knackt es und die Schwangere ist sich sofort sicher, dass die Fruchtblase geplatzt ist.
Ihr ganzer Körper beginnt krass zu zittern, schüttelt die Spannung ab. Sie hat ein gutes Gefühl, spürt, dass es nur die Aufregung ist. Auch die Hebamme bestätigt das. Sie klärt noch einige Punkte ab und schickt das Paar ins Bett.
Keine 30 Minuten später verspürt die Schwangere leichte Unterleibsschmerzen. Rosafarbener Schleim am Toilettenpapier.
Die Kontraktionen nehmen rasch an Intensität zu. Am Liebsten möchte sie allein sein und sich zusammenkauern.
Ihr Partner fühlt sich etwas hilflos und unterstützt sie dennoch so gut er kann. Er hält die Hebamme auf dem Laufenden.
Die Kraft der Wehen überwältigt die Frau, die Pausen sind so kurz. Sie hat das Gefühl, sich selbst nicht mehr regulieren zu können.
Ein mitternächtliches Telefonat mit der Hebamme beruhigt.
In die Badewanne möchte sie nicht. Ihr ist jetzt schon so unglaublich warm.
Das Paar meistert gemeinsam zwei weitere Stunden Daheim.
Die Zeichnung in der Vorlage ist nun deutlich blutrot. Sie ist hart im nehmen und kämpft tapfer. Die Wehen sind lang und unerbitterlich, sie kommen dicht an dicht. Es geht ihr nicht gut, sie möchte in den Kreißsaal.
Mit geröteten Wangen sitzt sie auf der Bank im Eingangsbereich. Energisch knetet sie den gelben Igelball. Sie wirkt angespannt und gleichzeitig fließt ihr Atem harmonisch mit der Wehe.
Im Kreißsaal 2 hilft ihr die Hebamme aus der Hose. Sie darf nach dem Muttermund tasten.
Der Befund bestätigt ihre Blickdiagnose. Die großartige Geburtsarbeit der letzten Stunden hat bereits 8cm Eröffnung gebracht. Die Gebärende möchte Lachgas. Die PDA ist keine Option.
Sie liegt auf dem Bett. Er steht ihr zur Seite. Ruhig und leise leitet er sie zum Atmen an: einatmen - ausatmen.
Seine Nähe und seine Stimme geben ihr Halt und Mut. Mantraartig begleiten seine Worte sie durch die Wehe. In den Pausen lässt er sie wissen, wie toll sie das macht.
Sie sitzt an ihn gelehnt auf die Bettkante, wird lauter und vokaler.
Das Lachgas hilft ihr dagegen gar nicht. Sie nimmt einen ersten und letzten Zug.
Sie möchte stehen, dann auf dem Ball sitzen. Ihr Gesicht glüht. Kühle, nasse Lappen tun ihr gut.
Die Antworten auf Fragen sind knapp und klar.
Er umsorgt sie zurückhaltend und liebevoll.
Seine sanften Worte bestärken sie. Er versichert ihr immer wieder, wie stark sie ist, dass die Hebamme da ist, wie stolz er auf sie ist. Er reicht ihr Wasser und sein Mantra führt sie durch die Wehe.
Die Kontraktion ist gewaltig. Ich kann nicht mehr, stöhnt sie. Und die Herzöne fallen.
Unaufgeregt, aber konzentriert dem Klopfen des CTGs lauschend, leitet die Hebamme die Schwangere zum Atmen an. Mit Erlaubnis der Frau krault sie das kindliche Köpfchen, das bis in die Beckenmitte drängt. Der Muttermund ist vollständig geöffnet.
Die Geburtshelferin bittet die Frau in Seitenlage und klingelt. Als die Ärztin den Saal betritt, hat sich das Baby erholt. Das Herz schlägt wieder etwa120 x pro Minute.
Die ebenfalls ganz entspannte Ärztin wartet noch eine Kontraktion ab bevor sie den Raum verlässt.
Der kleine Junge wird aus seiner Bauchhöhle in die Va**na geschoben. Die Gebärende spürt den zunehmenden Druck.
Ich muss ka**en, teilt sie mit und folgt den Signalen ihres Körpers.
Still und fokussiert weißt sie ihrem Sohn den Weg.
Leicht und behände wechselt sie in den Kniestand. Die purpurne Linie leuchtet, der After klafft leicht. Der rasante Geburtsfortschritt ist deutlich sichtbar.
Die Hebamme öffnet die Vorblase.
Intuitiv schiebt die Frau, leise atmend, mit.
Behutsam unterstützt sie die Dynamik der Wehen.
Das Köpfchen kommt Stück für Stück tiefer, wird zwischen den Labien sichtbar.
Vorsichtig tastet sie selbst. In den kurzen Pausen zieht sich der Kopf sich zurück.
Warme Kompressen bereiten das Gewebe vor.
Die nächste Kontraktion lässt den Skalp krönen. Sie berührt ihr Kind, atmet geräuschlos gegen den Druck und das Brennen an.
Langsam gleitet der Kopf über den Damm.
Das Baby zieht eine Schnute und Grimassen.
Der Vater wirft einen ersten Blick auf sein Kind ehe es komplett den Körper seiner Mutter verlässt.
Malte verkündet seine Ankunft in dieser Welt mit einem lauten Schrei.
Beschützend beugt sie sich über den neuen Menschen, küsst ihn zärtlich und beruhigt so sein Geschrei.
Ganz aufmerksam und liebevoll nimmt sie Malte zu sich.
Der erste Kuss als Eltern.
Gerührt und überwaltigt von all den Eindrücken bestaunt er gerührt seine zwei Liebsten.
Im Gegensatz zu Malte hat es sein Lebensbäumchen gar nicht eilig.
Trotz diverser Maßnahmen und Versuche löst sich die Plazenta nicht.
Und so beginnen 1.5 Stunden nach Maltes Geburt ohne Hektik die Vorbereitungen zur manuellen Lösung.
Müdigkeit, Erschöpfung, Sorge und Frustration fordern ihr Tribut. Es geht ihr plötzlich gar nicht mehr gut.
Der Kreislauf kapituliert und sie sinkt in die Arme der Hebamme.
Nachdem sie kurze Zeit später wieder zu sich kommt, laufen die Anlage der Spinalanästhesie im Liegen und die Geburt der Plazenta reibungslos.
Der Wöchnerin geht es langsam besser.
Als Vater und Sohn aus dem Nebenraum zurück in den Kreißsaal kommen, hat sie schon wieder etwas Farbe im Gesicht. Über seine Wangen fließen Tränen der Erleichterung.
Alle sind sich einig - das war nach dieser mega Geburt extra überflüssig: Anästhesie, Zugänge, Infusionen, kontraktionsfördernde Medikamente, Schmerzmittel...
Das Lebensbäumchen wird ungeachtet dessen aber interessiert betrachtet und darf sogar vorübergehend im heimischen Eisschrank einziehen.
Die kommenden Tage auf der Wochenstation bieten noch mal eigene Herausforderungen, die die kleine Familie jedoch ebenfalls wunderbar gemeinsam meistert.

Alle Jahre wieder.Ich schreibe keiner Person vor, ob, wann und mit wem sie ein Kind kriegen soll.Im Fall der Fälle, dass...
06/11/2024

Alle Jahre wieder.
Ich schreibe keiner Person vor, ob, wann und mit wem sie ein Kind kriegen soll.
Im Fall der Fälle, dass die werdenden Eltern/die wachsende Familie auf ihrem Weg durch mich begleitet werden möchte (was ja vorkommen soll ;-) ), ist das hier keine ganz unwichtige Info:

Schön war's! Danke an alle die da waren.Es war mir ein Fest ❤️Merkt Euch schon mal den 07.09.25 vor. Gleicher Ort, gleic...
01/09/2024

Schön war's! Danke an alle die da waren.
Es war mir ein Fest ❤️
Merkt Euch schon mal den 07.09.25 vor. Gleicher Ort, gleiche Zeit.
Dann vielleicht auch mit lustigen Kennenlernspielchen ;-)
Und wer im Januar geboren ist, tritt ein, tritt ein, tritt ein *sing* 🤣

Kleiner Reminder für alle Erdmutter-Familien:Ich freue mich über jeden Zeit und Lust hat zu kommen ❤
24/08/2024

Kleiner Reminder für alle Erdmutter-Familien:
Ich freue mich über jeden Zeit und Lust hat zu kommen ❤

Hallo Ihr Lieben 😊Mit Beginn der Sommerferien, möchte ich Euch zum Erdmutterpicknick einladen.2023 haben wir die Idee, "...
18/07/2024

Hallo Ihr Lieben 😊
Mit Beginn der Sommerferien, möchte ich Euch zum Erdmutterpicknick einladen.
2023 haben wir die Idee, "unsere" Familien an einem Ort zusammenzubringen, das erste Mal in die Tat umgesetzt.
Und weil es wirklich toll war, wollen wir es zur Tradition werden lassen.
In diesem Sinne freuen wir uns, wenn auch dieses Jahr viele von Euch Zeit und Lust haben, einen Nachmittag mit uns und anderen Erdmutterfamilien bei hoffentlich gutem Wetter, leckeren Speisen und Getränken (jeder bringt was für alle mit) und netten Gesprächen im Park zu verbringen.
Der Spielplatz bietet Entertainment für Kinder aller Altersklassen.
Bis dahin schöne Ferien und einen wundervollen Sommer 😊
LG
Jessica

Das dritte Trimester beginnt mit einer Hiobsbotschaft: die Schwangere ist CMV positiv. Das Labor vermutet, dass sie sich...
26/04/2024

Das dritte Trimester beginnt mit einer Hiobsbotschaft: die Schwangere ist CMV positiv. Das Labor vermutet, dass sie sich innerhalb der letzten drei Monate infiziert hat. Das Paar ist geschockt und besorgt.
Bereits am nächsten Tag treffen sie die Spezialisten der Charite. Der Ultraschall zeigt keine Auffälligkeiten. Es wird eine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt.
Tapfer und hoffnungsvoll erwarten die Eltern das Ergebnis.
Nach eine Woche endlich die Erlösung: mit 99%iger Sicherheit hat sich das Baby nicht angesteckt.
Die Freude und Erleichterung sind groß. Doch sie währen nur kurz.
Im Rahmen einer genetischen Beratung kommt der Verdacht auf ein Angelman-Syndrom auf. Die Untersuchungen und Tests laufen. Wieder heißt es warten und bangen.
Das Paar meistert diese mental herausfordernden Wochen großartig. Sie bewahren Ruhe und verlieren nie ihre gute Hoffnung.
Ein zweites Mal bekommen sie fantastische Nachrichten: trotz ihrer genetischen Besonderheit ist ihre Tochter kerngesund.
Kaum ist der ganze Stress vorbei, erledigt sich auch die Cervixverkürzung ganz von selbst.
Jetzt darf die Zeit der Vorfreude und der Geburtsvorbereitung beginnen.
Finn kam nach vielen Stunden kräftezehrender Geburtsarbeit aufgrund einer Fehleinstellung via Bauchgeburt in Vollnarkose zur Welt. Das Wochenbett und die Zeit danach waren aus vielerlei Gründen körperlich und emotional sehr anstrengend und belastend.
Sie wünscht sich eine vaginale Geburt und glaubt gleichzeitig nicht daran, dass es gelingen wird.
Mit ihren Hebammen und der Geburtsklinik bespricht sie ihre Wünsche für beide Versionen. Egal, ob im Kreißsaal oder im OP, dieses Mal soll es anders werden.
Anfang November, wenige Tage vor dem ET. Es ist ihr Geburtstag.
Am späten Nachmittag fühlt sie sich unwohl. Der untere Rücken schmerzt. Sie nimmt rhythmisch, alle 10 Minuten, einen Druck wahr.
Mit einer Wärmflasche legt sie sich ins Bett.
Wenige Stunden später ruft er an. Die letzten zwei Kontraktionen kamen mit drei Minuten Abstand. Die Hebamme hört die Frau im Hintergrund konzentriert atmen.
Die Schwangere hat damit gerechnet, dass es schnell mehr wird. So war es bei ihrem Sohn auch.
Innerhalb der nächsten Viertelstunde nimmt die Intensität noch mal deutlich zu und die Dynamik der Wehen überrollt sie. Das Paar ruft ein Taxi.
Als die Hebamme im SJK ankommt, haben die Kolleginnen das Paar schon versorgt und in Geburtsraum Nr. 4 gebracht.
Der Muttermund ist bereits 5-6 cm weit.
Die Wehen und der Druck auf ihr Kreuzbein sind kräftig.
Die Frau hängt an ihrem Mann, schnaufend und tönend "Ich kann nicht mehr!", teilt sie mit und greift dankbar nach der Maske.
Sie atmet, mit kurzen Unterbrechungen, durchgängig Lachgas. Ihr Atmen wird gleichmäßiger, sie wird ruhiger.
Die Frau sitzt schwitzend auf der Bettkante. Er reicht ihr kalte, feuchte Tücher.
Der Druck ins Becken nimmt zu. Erreicht die Wehe den Zenit muss sie kurz, unwillkürlich mitschieben. Das Tempo und die unkontrollierbaren Energien überfordern sie. Sie verliert den Fokus, wird hektisch. Ihr Mann und die Hebamme atmen mit ihr.
Sie legt sich auf das Bett. Mit der nächsten Wehe durchtränkt klare Flüssigkeit ihre Unterhose. Die Eihäute sind gerissen.
Instinktiv gibt sie dem Druck nach.
Der Muttermund ist vollständig gewichen, das Köpfchen plaziert im Beckeneingang.
Die Gebärende ist massiv belastet und fordert die PDA. Innerhalb weniger Minuten ist alles vorbereitet und der Anästhesist vor Ort.
Die Maske fest im Griff veratmet sie hyperfrequente Wehen, schiebt reflektorisch mit.
Das Kind liegt gut im Becken. Es reagiert mit den Wehen, spürt den rasanten Fortschritt ebenfalls ganz deutlich.
Die Frau setzt sich auf die Bettkante. Knurrend, drückend versucht sie die mächtigen Kontraktionen ohne Lachgas zu veratmen. Das Köpfchen ist tief im Becken tastbar. Das Team verlässt den Kreißsaal.
Die Hebamme motiviert die Frau, ihrem Körpergefühl zu folgen.
Er atmet mit ihr, hilft ihr im Vertrauen zu bleiben und durchzuhalten.
Die Wehen drängen das Baby in den Geburtskanal. In den Pausen zieht es sich zur Erholung zurück.
Intuitiv drückt sie kräftig mit. Er steht ihr zur Seite, spricht liebevolle, aufmunternde Worte. Das Paar wechselt zu Englisch. Er coacht sie ganz selbstverständlich, atmet mit ihr. Der perfekte Geburtspartner für sie.
Im Kniestand schiebt und schwitzt sie. Angestrengt, wild gebärdet sie sich, flucht, leidet.
Sie ist massiv belastet, braucht dringend Schmerzerleichterung. Das Kind braucht seine Zeit für den Weg ins Diesseits.
Und so kehrt das Anästhesieteam zurück in den Raum. Schnell ist die PDA gelegt und entfaltet ihre Wirkung.
Der Schmerz ist nicht mehr spürbar. Der Druck bleibt. Deutlich und unangenehm. Sie kann weiterhin nicht anders als kurz mitzudrücken.
Sie will die Sectio.
Er schafft es erneut, sie gut abzuholen und überzeugt sie, noch die volle Wirkung der PDA abzuwarten.
Die Hebamme lädt die Frau ein, noch mal aktiv mit dem Druck zu arbeiten. Mit der Wehe und der Kraft der Gebärenden bewegt sich das Köpfchen durch ihr Becken. Noch rutscht es wieder zurück.
Die zwei Herzen schlagen in einem ähnlichen Takt. Optisch sind sie auf dem CTG Papier kaum zu unterscheiden, akustisch kann die Hebamme das Klopfen des Kindes gut abgrenzen.
Die Frau hat starke Rückenschmerzen. Sie ergreift die die Hände der Hebamme und ihres Mannes
Das Köpfchen drängt in die Va**na, wird in der Tiefe sichtbar.
Sie ist müde, möchte, dass es endet und schiebt mutig und ausdauernd.
Die Frau korrigiert ihre Position und setzt sich auf.
Das Paar hält sich im Kreuzgriff an den Händen.
Der Kopf bewegt sich vorwärts und weicht nicht mehr zurück.
Ein neuer Tag hat begonnen.
Er übernimmt und feuert seine Liebste an. "Noch mal, noch mal, ein letztes Mal!"
Fasziniert und strahlend beobachtet er den Fortschritt. "I can see hair. Beautiful!"
Der dunkle Haarschopf krönt langsam die V***a und dehnt das Gewebe.
"Es brennt so!", klagt sie. Das Köpfchen steigt über den Damm und wird geboren
Er freut sich wahnsinnig.
Die Ärztin ist verhindert und so kommt eine Kollegin zur Geburt dazu.
Die Hebamme mobilisiert das Becken der Frau, der Kopf dreht sich und Ivy landet mit einem Schwall grünem Fruchtwasser in dieser Welt.
Die Mutter nimmt ihre Tochter zu sich. Glücklich und sofort verliebt begrüßen die Eltern zärtlich ihr Baby.
Das rosige Mädchen blickt mit wachen Augen umher.
Sie ist unglaublich glücklich, er sehr, sehr stolz.
Da weder Mutter noch Tochter im Kreißsaal Urin lassen können, beziehen die beiden ein Zimmer auf der Wochenstation.
Passend zum Wochenende und zur Genesung des großen Bruders dürfen sie nach Hause, wo sie die ersten Tage noch tatkräftig von den Großeltern unterstützt werden.

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Berlin
13347

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