21/01/2024
Sicherheit oder Gefahr?
Die Grundlage unseres Erlebens und damit unseres Erinnerns basiert auf den Informationen, die wir über unsere Sinne sammeln (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen). Unser Gehirn, genau genommen unser Limbisches System, analysiert, sortiert, kodiert und speichert diese Informationen. In Sekundenschnelle entscheidet dieses System, ob wir uns in Sicherheit, Gefahr oder Lebensgefahr befinden. Weit unter dem Radar des Bewusstseins. Es leitet daher immer Reaktionen im Sinne unseres Schutzes auf körperlicher, emotionaler, psychischer und sozialer Ebene ein.
Wie wir uns also in der Welt bewegen wird vom Autonomen Nervensystem entschieden und nicht von unserem Bewusstsein.
Erleben wir co-regulierende Beziehungen -v. a. in unserer frühen Entwicklungsphase- lernen wir Resilienz, also Widerstandsfähigkeit gegenüber Herausforderungen. Erleben wir jedoch immer wieder oder dauerhaft toxischen Stress (körperlich, emotional, psychisch, sozial) entwickelt unser Nervensystem mit der Zeit Strategien, um uns vor dem Schmerz zu schützen, das Überleben zu sichern und dafür zu sorgen, dass wir uns weiterentwickeln können.
Wie sicher wir uns in der Welt fühlen, ist also maßgeblich anhängig davon, was wir schon früh über Sicherheit gelernt haben, bzw. wie wir hier geprägt wurden.
Kennst du Situationen, in denen du denkst „es ist doch alles ok, ich bin in Sicherheit. Wieso stresst es mich so/bekomme ich jetzt Angst?“
In diesen Situationen zeigt dein Nervensystem höchstwahrscheinlich Traumafolgesymptome.
Die gute Nachricht ist: dein Nervensystem lernt ein Leben lang. So kann es durch ein aktuelles sicheres Erleben weiter geformt werden. Sicherheit kann kreiert und damit neue Erfahrungen eingespeist werden.