
02/07/2025
Im Jahr 2007 machte man vor der Küste Alaskas einen Fund, der selbst erfahrene Forscher staunen ließ: Ein Grönlandwal wurde entdeckt – mit einer Harpunenspitze tief in seinem Nacken. Doch es handelte sich nicht um eine moderne Jagdwaffe. Die Spitze stammte aus dem späten 19. Jahrhundert, genauer gesagt um 1890 – und offenbarte damit eine unglaubliche Geschichte von Überleben und Widerstandskraft.
Dieser Wal hatte eine Begegnung mit Walfängern überlebt, die mehr als ein Jahrhundert zurückliegt. Grönlandwale sind für ihre erstaunliche Langlebigkeit bekannt – einige von ihnen können über 200 Jahre alt werden. Dass dieses Tier trotz einer schweren Verletzung so lange lebte, zeugt nicht nur von seiner Widerstandsfähigkeit, sondern wirft auch ein Licht auf die brutale Geschichte des industriellen Walfangs in der Arktis.
Die Harpunenspitze konnte eindeutig dem Typ zugeordnet werden, der von sogenannten „Yankee-Walfängern“ Ende des 19. Jahrhunderts verwendet wurde – einer Zeit, in der Grönlandwale wegen ihres Fettes und Bartenmaterials massiv gejagt wurden.
Der Fund wurde schnell zu mehr als nur einer wissenschaftlichen Sensation. Der Wal selbst wurde zum Symbol: für das Leben, das sich gegen alle Widrigkeiten behauptet, und für die tiefe Verbindung zwischen Tierwelt und Menschheitsgeschichte. Er erinnert uns eindringlich daran, wie stark menschliches Handeln in die Meereswelt eingegriffen hat – und wie wichtig es ist, diese Fehler nicht zu wiederholen.