06/09/2025
Viele Betroffene denken, dass nur Psychiater/Neurologen eine ADHS diagnostizieren oder weiterbehandeln dürfen. Vor einiger Zeit war das mit Sicherheit noch so - mittlerweile jedoch kann auch ein Hausarzt oder anderer Facharzt mit entsprechender Weiterbildung und Zertifizierung bei der Opiumvergabestelle, ADHS Medikamente verschreiben und damit an der Behandlung von ADHS- Betroffenen mitwirken.
Wir Diagnostiker (insbesondere auch Psychologische Psychotherapeuten, Psychologen und Heilpraktiker mit entsprechender Weiterbildung/Spezialisierung) dürfen keine Medikamente verschreiben. Wir sind auf Kooperationspartner/Ärzte angewiesen, welche bereit sind ADHS anzuerkennen und weiter zu behandeln.
Vor allem aber sind die vielen ADHS- Patienten auf Ärzte angewiesen, welche ADHS weiter behandeln und ggf. auch Medikamente verschreiben.
Die Situation bezüglich Termine bei Fachärzten für Psychiatrie/Neurologie ist in Deutschland katastrophal und alarmierend. Dazu sind die vielen irreführenden/nicht einheitlichen Informationen bezüglich der Anerkennung/Erlaubnis der Diagnostik/Weiterbehandlung für Patienten nicht mehr hinnehmbar.
Wir "Experten" sollten zum Wohle des Patienten handeln. Und Patienten sollten sich ihren Experten/Behandler selbst aussuchen dürfen. Insbesondere im Bereich der Psyche ist Vertrauen und Wertschätzung extrem wichtig und nicht unbedingt die Qualifikation die auf einem Blatt Papier bescheinigt wurde. Denn Vertrauen und Wertschätzung qualifiziert einen Behandler gegenüber dem Patienten.
Mein Appell also an alle Ärzte: Befasst euch bitte mit ADHS und eurer Möglichkeiten einer Mit- und Weiterbehandlung.
Ein ADHS Diagnostikseminar findet häufig an Wochenenden statt, genauso wie Symposien oder Intervisionsgruppen. Auch ich als Heilpraktiker für Psychotherapie und Selbstbetroffener durfte an mehreren Diagnostikseminaren und Ausbildungen teilnehmen. Dort wo ich war, waren auch Hausärzte, Hals- Nasen Ohrenärzte und sogar ein Zahnarzt um sich umfassend zu informieren und weiterzubilden.
In meinem Beitrag könnt ihr euch darüber informieren, welche Medikamente es gibt und was für Möglichkeiten ihr habt auch ohne Zertifizierung der Opiumvergabestelle wirksame Medikamente zu verschreiben. Ich zum Beispiel nehme Strattera ein- welches offiziell kein BTM ist, sondern ein Antidepressivum darstellt - welches im Übrigen 1000x besser wirkt als euer Lieblingsmedikament Escitalopram.
Weitere Infos:
- Bundesministerium für Gesundheit
- Dorsch, Lexikon der Psychologie
- ADHS Deutschland e.V.
- Zentrales ADHS-Netz
- ADHS-Kompendium (adxs.org)
- DGPPN-Leitlinie „ADHS“ (2018)