
03/05/2025
Als ich damals aus der Schule kam, wurde meine Mutter aus meinem Leben gerissen. Sie hatte beschlossen, dass ich alt genug war. Die 6 Wochen, in denen sie danach im Koma lag und ihre Organe versagten, funktionierte ich wie betäubt. So viele Jahre hatte ich vorher in Parentifizierung mit ihr gelebt, mein kleines Nervensystem täglich überlastet, in dauerhafter Anspannung und Unsicherheit. Zu viel musste ich hören und sehen. Zu wenig Platz- zu wenig Sicherheit, um mich zu regulieren. Aber unsere Psyche, unser System ist intelligent und kann sich auch diesen Umständen anpassen, um zu überleben. Es hat fast 10 Jahre gedauert und die Geburt meiner Tochter, bis alle verdrängten Anteile über mir zusammenbrachen. Die jahrelang gespeicherte Stressenergie zeigte sich über Ängste jeglicher Art. Alles Schöne machte mir Angst - mein Nervensystem hatte so was nicht gelernt. Hatte sich angepasst, wurde wachsam. Interpretierte alles als eventuelle Bedrohung. Heute, 18 Jahre später, fühlt sich schön an, was schön ist. Ich fühle es, ohne Angst. Der Schmerz der kleinen Mareike darf sein. Genauso wie all die starken Anteile, die ich gleichermaßen bin. Verliert nicht den Mut auf Eurer Reise. Es ist so viel Schönes in und um Euch. Ich versichere Euch, es lohnt sich - so schmerzhaft es auch zwischendurch sein kann. Jeder einzelne von Euch hat es verdient- die Sicherheit des Schönen zu fühlen - so wie ich es jetzt kann 🤍