21/07/2025
Heute, am 21. Juli, ist der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende. Seit 1998 wird dieser Tag in über 100 Städten in Deutschland begangen – ins Leben gerufen von Angehörigen, Freundinnen und Unterstützerinnen, um den Menschen zu gedenken, die durch Überdosierung, Drogenverbote oder die gesellschaftlichen Folgen von Stigmatisierung und Ausgrenzung gestorben sind.
Das diesjährige Motto lautet: „Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen.“ Es erinnert uns daran, dass Drogenkonsum kein Randphänomen ist. Sucht hat viele Gesichter – sie betrifft Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen. Und sie betrifft nicht nur Konsumierende selbst, sondern auch Familien, Freundinnen, Kolleginnen, Nachbarschaften und Fachkräfte. Die gesellschaftlichen, gesundheitlichen und emotionalen Auswirkungen von Sucht und Drogenpolitik gehen uns alle an.
Allein im Jahr 2024 sind in Deutschland 2.137 Menschen infolge ihres Drogengebrauchs verstorben. Seit 1990 sind über 39.000 drogenbedingte Todesfälle dokumentiert. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen: durch besseren Zugang zu Substitution, sichere Konsumräume, Drug Checking, flächendeckende Prävention und eine entkriminalisierende Drogenpolitik.
Am heutigen Tag erinnern wir an all jene, die gestorben sind. An Menschen, deren Leben oft viel zu früh endete. An Menschen, die geliebt wurden und fehlen. Wir machen sichtbar, was im Alltag oft verdrängt wird: dass hinter jeder Zahl ein Mensch steht. Dass das Sterben aufhören muss. Und dass es politisches und gesellschaftliches Handeln braucht, um Leben zu retten.
In diesem Sinne laden wir herzlich ein zum Open-Air-Gedenkgottesdienst am 27. Juli um 11 Uhr auf dem Windmühlenberg am John-F.-Kennedy-Platz in Braunschweig. Gemeinsam wollen wir innehalten, erinnern, trauern – und zugleich ein Zeichen der Solidarität setzen.
Weitere Informationen zum Gedenktag und den bundesweiten Aktionen gibt es unter www.gedenktag21juli.de.