Hausärzte Burgpreppach

Hausärzte Burgpreppach Ihre Hausärzte im Markt Burgpreppach im Herzen der Nebelberge. Hausärztlich tätige Internisten
Ernährungsmediziner DAEM/DGEM®
Notfallmedizin

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05/08/2025
Saure Gurkenzeit in der Medizin? Niemals aktueller als gerade jetzt:
25/06/2025

Saure Gurkenzeit in der Medizin? Niemals aktueller als gerade jetzt:

Meine Bekannte Anette hat ihre eigene Psychotherapie-Praxis eröffnet – dabei ist sie gar nicht qualifiziert. Warum ich das fahrlässig finde und was ich ihr gern sagen würde.

11/04/2025

Liebe Patienten, nach einer Zeit der Medienabstinenz (wir haben gearbeitet), und weil wir es gar nicht oft genug sagen können: WIR HABEN URLAUB! Für alle die, die es, ähnlich uns, nicht glauben können, heute ist tatsächlich der letzte Tag vor den Osterferien. Wer noch ein dringendes Anliegen hat, das unbedingt innerhalb der nächsten zwei Wochen erledigt werden muss, heute bis 13 Uhr habt Ihr noch Gelegenheit, darüber nachzudenken, ob es wirklich keinen Aufschub gibt. Denn dann, spätestens dann, wünschen wir allen unseren Patienten ein wundervolles, gesundes, glückliches und zufriedenes Osterfest mit den Menschen, mit denen Ihr Euch gerne umgebt! Uns allen wünschen wir das beste Wetter (nach dem Regen der nächsten Tage) zum Eiersuchen in der Sonne, einem Osterfeuer, das auch brennt und zum Auffüllen der Energiereserven!
Und falls vorher noch irgendetwas brennt, meldet Euch!
Schöne Ostern wünscht das gesamte Team der Hausärzte Burgpreppach!

Liebe Freunde, liebe Patienten, liebe wohlgesonnen Mitleser und liebe all jene, die weniger wohlgesonnen sind,was sollen...
23/02/2025

Liebe Freunde, liebe Patienten, liebe wohlgesonnen Mitleser und liebe all jene, die weniger wohlgesonnen sind,

was sollen wir an diesem Sonntag nur schreiben?
Wenn Ihr uns schon ein wenig kennt, wisst Ihr, dass wir wahrlich keine Scheu davor haben, für unsere Überzeugungen einzustehen. Und vielleicht reicht es deshalb heute aus, zwei Dinge zu wiederholen, die Ihr schon das ein oder andere Mal von uns gelesen oder gehört habt.
Denn im Leben – so halten wir es beruflich und privat – findet die Revolution im Alltag statt. Die großen Diskussionen, Foren und Leitartikel sind wichtig, aber wir alle müssen unsere Überzeugungen Tag für Tag leben. Dafür stehen Eure Hausärzte Burgpreppach und genau diese Überzeugung macht es erst möglich, dass hier ein Ort entsteht und wächst, an dem es um so viel mehr als bloße Reparatur der Gesundheit geht. Viele von Euch wissen, dass mit dem Besuch bei uns nicht nur eine kurze Behandlung erfolgt, sondern oft ein langer Weg zu besserer Gesundheit (gerne begleitet durch uns) beginnt.
Und weil dies so ist, wisst Ihr auch, dass wir jedem Menschen mit dem gleichen Respekt begegnen und bereit sind, all unser Wissen und unsere Kunst für jeden zur Verfügung zu stellen, unabhängig von Religion, Hautfarbe, Sprache oder politischer Einstellung. Wir glauben, dass wir alle von dieser Vielfalt und dem Verständnis für die Andersartigkeit des Gegenüber profitieren und gemeinsam wachsen. Deshalb hier der Aufruf an alle, die jetzt nach dem Sonntagsmahl schon wieder ermattet auf das Kanapee gesunken sind und sich der anstrengenden Aufgabe des Verdauens widmen: Steht auf! Ersetzt Euren Mittagsschlaf und macht einen flotten Spaziergang zum nächsten Wahllokal, um mit uns die Demokratie zu feiern und gebt Eure Stimme ab. Vergesst nicht: Nichtwählen ist immer eine Stimme für die anderen. So viele Menschen in unserem Dorf und von unseren Patienten übernehmen Verantwortung, helfen ihren Nachbarn, ihren Familien oder Freunden in der Not, manche helfen selbstlos völlig Fremden. Demokratie ist eine aktive Staatsform, sie lebt vom Mitmachen! Und zu wählen ist die kleinste Aktivität für die Demokratie. Also: Sonntagswahl nach Sonntagsmahl! Setzt Euch weiter ein für unsere starke Gemeinschaft und stärkt unsere Demokratie mit Eurer Stimme!
Allen einen schönen und erfolgreichen Sonntag,
Euer Team der
Hausärzte Burgpreppach!

14/11/2024

Du liebe Zeit! Ist das nicht alles verrückt? Mal ehrlich, kommt Ihr noch mit den ganzen verrückten Neuigkeiten aus der Welt zurecht? Mir scheint, wir gehen wilden Zeiten entgegen. Klar, dass da viele den Halt verlieren und sich verängstigt zurückziehen, auch klar, dass die Laune bei so manchem schon mal besser war. Und dann auch noch dieses trübe, miesepetrige Wetter, die Feuchtigkeit sitzt in den Knochen, wir alle (!) fühlen uns müde und schlaff, antriebslos und gestresst. Und während die Großkopferten in der Politik jetzt 120 Tage Zeit haben, wie die Kleinkinder aufeinander einzuschlagen, müssen wir die Familien stabilisieren, uns und die Kinder auf Weihnachten einstimmen, versuchen, einen Abschluss für dieses verrückte Jahr zu finden. Gar nicht so einfach! Unser Tipp: Hört nicht auf zu reden, bleibt im Kontakt, tauscht Euch aus, trefft andere Menschen und tauscht Meinungen aus, bleibt nicht allein. Zu schnell werden sonst Hindernisse zu Barrieren und Mäuse zu Monstern. Und an die Mutigen und Unverzagten: schaut um Euch, aktiviert auch mal Eure stillen Kontakte, Reden bringt die Menschen zusammen, gebt ein bisschen von Eurer Kraft an andere weiter. Zu schnell gleiten wir sonst von Ängstlichkeit und Melancholie in die Depression. Und natürlich gilt immer, wenn Ihr nicht weiter wisst: kommt zu uns, wir reden den ganzen Tag und wir hören Euch zu!
Diese Woche hatten wir große Technikumstellung und die macht sich ab nächster Woche auch für unsere Patienten bemerkbar. Wir haben unsere Online-Buchungssystem aufgrund von datenschutzrechtlichen Bedenken umgestellt. Dadurch werden sich Stück für Stück ein paar kleine Änderungen ergeben. So könnt Ihr zukünftig (ab nächster Woche) weiter (und hoffentlich noch besser) Termine bei uns über unsere Homepage buchen, in Zukunft auch über unsere eigene App (bald!). Wir bleiben also wie Ihr uns kennt, jung, dynamisch und immer irgendwie anders.
Passt auf Euch auf,
bis zum nächsten Mal,

Euer Team der

Hausärzte Burgpreppach!

21/10/2024

Guten Morgen, liebe Lesenden und einen tollen Start in die neue Woche! Für alle Eltern mit Schulkindern gilt: nächste Woche kommt sie wieder, die betreuungslose Zeit, will sagen: Es sind Herbstferien! Wer also noch keine Betreuung organisiert hat, sollte sich auf den bekannten last-minute-Portalen umtun, es wird eng. Und um das Ganze auch noch zu verschärfen, haben Eure Hausärzte tatsächlich auch noch "schon wieder" Urlaub (Schulkinderbetreuungsproblem, wer müsste sich schon von dieser "Arbeit" erholen...). Daher: (und sagt das bitte weiter (an alle Alten, Gebrechlichen und nicht Facebooker)) Wer noch Rezepte, AUs, Zuspruch, Liebe und Wärme braucht, entweder noch in dieser oder wieder in der übernächsten Woche! Wir haben geschlossen vom 28.10. bis zum 31.10., ab dem 4. November sind wir wieder für Euch am Start. Die Vertretung übernimmt in bewährter Weise der geschätzte Kollege Frank Schweinfest in Ermershausen.

Als wäre das Leben nicht schon kompliziert genug, hat unser bunter Gesundheitsminister heute seine Krankenhausreform dur...
17/10/2024

Als wäre das Leben nicht schon kompliziert genug, hat unser bunter Gesundheitsminister heute seine Krankenhausreform durch den Bundestag gepeitscht. Teil dieses Gesetzes ist die Aufweichung der stationär/ambulanten Behandlungsschwelle und hier werden viele Krankenhausbetreiber (nicht nur die von nicht-rettbaren Wirtschaftskatastrophen in Händen des Landkreises) Morgenluft wittern, denn insbesondere Häuser in nicht-öffentlicher Trägerschaft (wie z.B. Asklepios, in deren Aufsichtsrat der Herr Lauterbach sich lang genug herumtrieb) werden sich jetzt wie verrückt auf junge, lukrative Patienten stürzen und damit die Wirtschaftlichkeit der umliegenden Hausarztpraxen gefährden. Ein brillianter Plan des BGM, an dem ihn seine Staatssekretärin, die in der Umgebung nicht ganz unbekannte Sabine Dittmar, MdB, nicht wirklich gehindert hat. Dabei müsste insbesondere jene, als ehemalige Hausärztin, wissen, wie ambulante Versorgung finanziert ist. Oder war die Politik lukrativer? Das würde das vorliegende Gesetz erklären.

Einen wunderschönen Donnerstag, Ihr Lieben, heute scheint das Wetter zu passen und uns auf ein Indian Summer - Wochenend...
17/10/2024

Einen wunderschönen Donnerstag, Ihr Lieben, heute scheint das Wetter zu passen und uns auf ein Indian Summer - Wochenende einzustimmen, wer immer kann, möge sich die Sonne noch einmal um die Nase scheinen lassen, es sind genussvolle Tage rund um das Ernteende und trotzdem merkt man langsam, wie das Jahr sich dem Ende entgegenneigt.

Heute noch einmal ein bisschen trockenen Stoff, weil es so wichtig ist, dass alle verstehen, was mit ihren Daten passiert. Alles das, was man hier nachlesen kann, ist im Übrigen quellenbasiert und kann jederzeit nachgelesen werden, wir haben uns da nichts ausgedacht und nur wenig interpretiert (was auch gar nicht notwendig ist, ist es doch mehr als offensichtlich, worum es bei der großen Telematikinfrastruktur geht). Macht Euch also bereit für

Teil IV der Schreckensdokumentation ePA der Hausärzte Burgpreppach...

Wir knüpfen an den gestrigen Beitrag an und checken weiter den Glauben an das Gute im Menschen...

Du denkst: Dann werden doch wohl diese Semantischen Technologien nur bei den PatientInnen angewendet, die Ihre ePA für die Forschung frei gegeben (gespendet) haben

Es ist anders:

Die Anwendung der semantischen Datenverarbeitung auf nahezu alle im Gesundheitswesen anfallenden Daten ist das Grundprinzip des Mastersystems TI und damit der KrankenAktenCloud. Das fängt schon in der Arztpraxen an. Ohne Wissen der allermeisten ÄrztInnen werden bereits in der Praxissoftware die Patientendaten automatisiert vorstrukturiert, siehe weiter unten.

Demnach: Wer als Patientin Frau Hanna Höchst-Persönlich sein Opt-Out nutzt, ist NICHT frei von Datenverwertung. Zumindest die Metadaten-Verarbeitung von Frau X. von Ungefähr läuft weiter. Sie darf es auch nach aktuellem rechtlichen Stand, denn diese „unscharfe“ Datenversion gilt als Nicht-personenbezogen und Nicht-Re-identifizierbar und unterliegt somit nicht der DSGVO.

Du denkst: Das was Arzt/ Ärztin an Notizen schreibt, bleibt dort, wo es ist, nämlich in der jeweiligen Praxis, egal ob Verwendung der ePA oder Opt-Out.

Es ist anders:

Die Krankenakte auf dem PC des Arztes ist NICHT vor Metadatengewinnung geschützt. Man nennt das „Datengewinnung aus den Primärsystemen“ in Hausarztpraxen, Facharztpraxen, Krankenhäusern. Insbesondere mit der Datentechnologie FHIR werden schon dort die medizinischen Informationen „vorstrukturiert“ und für die weitere Verarbeitung in der KrankenAktenCloud. Damit sollen besonders „hochwertige“ Daten entstehen. Selbstverständlich in pseudonymisierter Form. Praxisinhaber können nichts dagegen machen, die Verfahren werden mit Hilfe der Updates der Praxissoftware automatisch eingeführt. Die allermeisten Praxisinhaber wissen bisher nichts von diesen Plänen und auch wenig von Inhalten von Updates.

Zudem hat Lauterbach Pläne einer „automatisierte ePA“ angesprochen, damit Ärzte keine wertvolle Zeit damit verlieren, Arztberichte für ihre Patienten in die ePA übertragen zu müssen. Die Daten von Rezepten und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen landen sowieso schon automatisch in der KrankenAktenCloud. Mittelfristig sollen also auch Facharztberichte und Krankenhausberichte automatisch in Ihrer ePA landen. Die weiteren Vorbereitungen für dieses Projekt werden aktuell mit dem DigiG und dem GDNG getroffen. Die Referentenentwürfe der beiden Gesetze liegen seit Frühjahr 2023 vor.

Der IT-Spezialist R.D. Lenkewitz schreibt: „Es geht um die grundlegende, automatisierte Erfassung aller Daten, die bei den Leistungserbringern erzeugt werden.“

DigiG = Digital-Gesetz: (verabschiedet Dez 2023)

Schafft die Grundlage, Gesundheitsdaten auch in einer Cloud verarbeiten zu dürfen.

Gründung Kompetenzzentrum für Interoperabilität der Systeme



GDNG = Gesundheitsdaten-Nutzungsgesetz: (verabschiedet Dez 2023)

Änderung der Zuständigkeit für Datenschutz im Gesundheitswesen

Vereinfachung des Datenschutzrechtes

Koordinierungsstelle für Datennutzung beim BfArM, incl. Metadaten-Katalog

Eine Unterscheidung zwischen gemeinwohlorientierter und kommerzieller Forschung sieht der GDNG-Entwurf nicht vor.





2025: ePA für Alle in Deutschland / EHDS - Alle Gesundheitsdaten für ganz Europa

EHDS = European Health Data Space = Europäischer Gesundheitsdatenraum.

Somit: Ab 2025 müssen die deutschen Krankenkassen automatisch eine ePA für alle Versicherten einrichen. Die Patienten sollen aber das Recht haben, nach der Einrichtung der persönlichen ePA deren Verwendung zu widersprechen.

Nun ist allerdings fraglich, ob diese deutsche Regelung innerhalb von Europa Bestand haben wird, denn:

Denn am 6. Dezember 2023 haben sich die Mitgliedstaaten im Europäischen Rat geeinigt auf einen Vorschlag für eine Verordnung bezüglich des EHDS (der übrigens auch die Privatversicherten mit einbezieht). Darin ist ein Widerspruch der Patienten NICHT vorgesehen. Das würde eine „Zwangselektronische Patientenakte mit europaweiter Zugriffsmöglichkeit“ bedeuten, zur Verwendung im Gesundheitswesen, aber auch für Forschung (pseudonymisiert?) und für kommerzielle Zwecke (pseudonymisiert).

🤢Beitrag in der tagesschau vom 26.1.2024:

https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/elektronische-patientenakte-datenschutz-eu-deutschland-100.html


Zusammenfassend betrachtet kann man feststellen:

Die Telematik-Infrastruktur/ KrankenAktenCloud ist nebenbei AUCH eine Bereitstellungs-Technologie für Arztberichte für den Alltag in Praxen und Krankenhäusern. Vor allem aber ist die TI eine gigantische Produktionsstätte für Patienten-Metadaten. Diese werden AUCH für die medizinische Forschung verwendet werden, wahrscheinlich aber weit überwiegend für andere Zwecke der „Gesundheitswirtschaft“. Dies gilt nicht nur für „datenspendende“ PatientInnen, sondern für alle. Zudem sind die Daten als Trainingsmaterial für die KI / Künstliche Intelligenz sehr gefragt.

Deutsches Ärzteblatt vom 20.11.2020:S. A 2268

„Ein Europäischer Datenkosmos - Die EU will ein Netzwerk für Gesundheitsdaten der Mitgliedsstaaten schaffen. Noch könnte man den Großmächten China und den USA bei der Entwicklung solcher Systeme zuvor kommen.“

„Mit einer modernen Sicherheitsstruktur soll es künftig möglich sein, dass viel mehr Dienste und Anbieter sich mit ihren Produkten in der TI bewegen können.“

Lauterbach: „Wir haben schon jetzt eine Menge Daten, die aber in getrennten Silos liegen und nicht miteinander verknüpft werden können: in den Krankenhäusern, bei den Krankenkassen, dem Krebsregister, in Genom-Datenbanken, künftig aus der digitalen Patientenakte. Der Grundgedanke ist, dass diese Daten in pseudonymisierter Form für Forschungszwecke kombiniert werden können. Das können wir bisher nicht machen, dadurch fallen wir im Vergleich zu anderen Ländern zurück.“

Lauterbach in heise online 30.8.23 / Elektronische Patientenakte für alle kommt 2025:

Sein Wunsch: "Dass wir KI – am besten 'Made in Germany' – einsetzen, um in der Entwicklung von Arzneimitteln und Medizinprodukten wieder spitze zu werden."

Liebe Patientinnen und Patienten! Ihr wisst, wie sehr uns Euer Wohlbefinden am Herzen liegt. Dies gilt nicht nur für Eure körperlichen oder seelischen Bedürfnisse, sondern insbesondere in den Bereichen, die für Euch nicht transparent sind. Deswegen haben wir uns gefragt:

Gibt es ein anderes Projekt dieser Größenordnung und Bürgerrelevanz mit einem vergleichbaren Mangel an Transparenz und Demokratie?

SIND DIR ALS PATIENTEN DIE NACHFOLGENDEN FRAGEN JEMALS GESTELLT WORDEN, ZUM BEISPIEL VON DEINER KRANKENKASSE?

ODER WURDEN DIESE FRAGEN IN DER PRESSE ODER IN DEN MEDIEN AUSREICHEND DISKUTIERT, SO WIE ES EINER REPRÄSENTATIVEN DEMOKRATIE UND MÜNDIGEN BÜRGERN WÜRDIG WÄRE?

* Möchten Sie, dass Ihre Krankenakte außer bei Ärzten auch in einem bundesweiten und später europaweiten Computernetzwerk (EHDS) gespeichert wird?

* Sind Sie einverstanden, wenn ungefragt pseudonymisierte Metadaten aus Ihrer Krankenakte produziert werden zwecks Verwendung für „Forschung und Gesundheitswirtschaft“ und als Trainingsdaten für KI / sog. Künstliche Intelligenz?

* Und die allgemeine Frage an Demokratie und Gesellschaft: Gehören die dem Arztgeheimnis unterliegenden persönlichsten Daten der Bürger in eine Cloud? Auch nicht in Pseudonymisierter Form?

Überspitzt betrachtet —-> folgendes Szenario KÖNNTE eintreten:

in ein paar Jahren wird die ePA im medizinischen Alltag kaum verwendet, vor allem wegen mangelnder Praktikabilität im Alltag.

Aber die Datengewinnung und Datenverwertung mit Metadaten von 80 Mio. Bundesbürgern läuft dennoch ungebremst. Dafür sorgt die automatisierte, durch semantische Interoperabilität ermöglichte und algorithmisch durchgeführte Metadatenproduktion.

Die immense Datenproduktion dient manchmal auch der medizinischen Forschung im engeren Sinne als unscharfes Rohmaterial. Vor allem aber ist das ein gigantisches Geschäft, auch wenn es „nur“ auf Ungefähr-Daten beruht. Das beweisen Google, Amazon und viele andere seit 15-20 Jahren. Nun geht es aber nicht um Suchmaschinenverhalten und Einkaufsverhalten, sondern die Basis sind die Milliarden von Metadaten, automatisiert gewonnen aus den vollständigen Krankenakten einer kompletten Bevölkerung.

Größe, Gewicht, Abnehmspritze, Trinkverhalten, Depression... und peng!, sofort gibt es ein personalisiertes Risikoprofil, sofort werden die entsprechenden Produkte promotet (eine Jack-Daniels-Werbung bei jedem zweiten Insta-Aufruf soll bei trockenen Alkoholikern Wunder wirken...).
Aber, das dürfen die doch nicht! Doch, das dürfen die, weil Eure sog. anonymisierten Daten eben nur pseudoanonymisiert sind und problemlos zu Euch rückverfolgbar. Wer heute bei Insta oder Facebook nach Boxershorts sucht, bekommt derartig viel Werbung von so vielen verschiedenen Super-Duper-Bambus-Kühleffekt-Nussschoner-Hös'chen, man wundert sich, dass es so viele Menschen weltweit gibt, denen derartige Aufbewahrungslösungen so wichtig sind...

Was ist Deine Meinung? Überlegt Euch: Welche Firmen/ Sparten könnten sich für diese Daten am meisten interessieren und welche Nachteile ( oder Vorteile?) könnte das für DICH und deine Kinder und Enkelkinder in Zukunft haben? Im GDNG steht, dass Deine „Gesundheitsdaten“ 100 Jahre gespeichert bleiben sollen.

Wir fanden, Ihr solltet das wissen, die aktuell zu Verfügung stehenden öffentlichen Informationen sind natürlich zugänglich aber nicht ausreichend besprochen und wir sind der Meinung, dass wir und unsere Patienten erwachsen genug sind, um zu beurteilen, was mit ihren Daten geschieht.

Wir wissen, das war harte Kost, aber wenn es einfach wäre, würde es ja jeder sofort verstehen und es wäre nicht so weit gekommen. Georg Orwell rotiert mittlerweile wie ein Kreisel in seinem Grab. Und natürlich ist uns auch klar, dass wir in völlig anderen Zeiten als den 80er Jahren leben, als Menschen noch gegen die Volkszählung protestiert haben. Und klar machen wir uns zu freiwilligen Opfern von asozialen Netzwerken, die alles was wir tun sehen und gegen uns verwenden. Aber hier geht DER STAAT deutlich einen Schritt weiter, indem er uns zwingt (!), unsere Daten zu prostituieren. Und das darf nicht geschehen! Aber diskutiert mit uns, stellt Fragen, wenn etwas unklar ist, wir wollen versuchen, mit Euch zusammen Licht ins Dunkel zu bringen.

Bis dahin, genießt den Tag und bleibt gesund!

Euer Team der
Hausärzte Burgpreppach!

Bislang können Patienten in Deutschland der Einrichtung einer elektronischen Patientenakte widersprechen. Eine neue EU-Verordnung könnte dieses Recht SWR-Recherchen zufolge aushebeln. Datenschützer warnen. Von M. Kolvenbach.

16/10/2024

Liebe Lesende, es geht weiter.

Teil III der Schreckensgeschichte von der ePA.

Wer sich gestern noch die Mühe gemacht hat, unseren Beitrag bis zum Ende zu verfolgen, der dürfte heute morgen schon ein kleines bisschen verunsichert sein, was den Umgang mit seinen Daten angeht. Aber wir sind noch nicht ganz bei der Krönung der Geschichte angelangt, daher weiter: und keine Sorge, falls es ein bisschen kompliziert wird, das soll so sein, es geht schließlich um Eure Daten...

Weiter geht es mit Patientenerwartungen und Realität:

Als technisch interessierter Patient stelle ich mir meine ePA so vor:

Wenn ich der ePA NICHT widersprochen habe, dann findet sich irgendwo in den Festplattenspeichern der KrankenAktenCloud ein Speichersegment, auf dem alle meine Arztberichte, Hausarztunterlagen, Facharztberichte, Krankenhausberichte zusammen an einem Ort gespeichert sind, damit jeder mich behandelnde Arzt mit meiner Erlaubnis schnell und einfach darauf zugreifen kann.
Es ist anders: Deine ePA ist KEIN räumlich festgelegtes Festplattensegment, sondern eher eine SOFTWARE in Verbindung MIT DEINEN PERSÖNLICH ZUGEORDNETEN DATENBANKEINTRÄGEN. Damit können sehr schnell alle zu Dir gehörigen Einträge in der Cloud gefunden werden, auch wenn die Einträge an ganz unterschiedlichen Stellen stehen. Je nach Fragestellung wird die Antwort auf dem Computerbildschirm darstellt oder unmerklich im Hintergrund weiter verarbeitet. (DMS = Dokumentenmanagement-System).
Die ePA ist also keine elektronische Akte im herkömmlichen Sinne, sondern ein Dir zugehöriger Eintrag in einem Dokumenten-Management-System plus zugehörige Datenbanken plus Dokumentensammlungen. Je nach Fragestellung erfolgt die Auswahl der gewünschten Daten unterschiedlich. So könnte etwa nach allen Informationen von Frau Hanna Höchst-Persönlich gefragt werden. Die Antwort wäre die komplette, ausformulierte Krankenakte. Oder es wird gefragt nach allen Daten von Frau X. von Ungefähr. Die Antwort wären dann alle Stichworte/Metadaten, die aus Deiner ursprünglichen Akte von Algorithmen kreiert wurden.

Du denkst: Wenn eine neue Technologie gut funktioniert und im Alltag nützt, dann setzt sie sich mit der Zeit von allein durch
Da hast Du als PatientIn recht. Deine Ärzte denken ganz ähnlich.

Aber,

es ist anders: seit 2019 zahlen niedergelassene ÄrztInnen 2,5% Strafe/ Honorarabzug, wenn sie den TI-Anschluss „verweigern“. Noch immer 5-10% der Ärztinnen nehmen das in Kauf, weil ihnen das Arztgeheimnis wichtig ist. Umgekehrt findet man kaum einen Arzt, der sich aus Überzeugung hat anschließen lassen. Für Ärzte wird diese Digitalisierung also seit den Spahn-Gesetzen von 2019 unter Zwang durchgesetzt.

Du denkst: Die ePA ist für PatientInnen freiwillig
Mit diesem Argument wird seit Jahren jegliche Kritik an der zentralen Speicherung abgewiegelt, nicht nur von den Befürwortern, auch von Gerichten. Du als Patient musst ja nicht JA sagen, wo also ist das Problem? So zumindest war der Stand bis 2022. Bis dahin galt Opt-In: Du hattest also die Option/ Möglichkeit, aktiv JA zu sagen (=Zustimmungslösung). Es sagten aber zu wenige JA. Weniger als 1% der Versicherten haben bisher bei Ihrer Krankenkasse die Nutzung der ePA beantragt.
Es kam also anders: In den nachfolgenden Gesetzesvorlagen ist aus Opt-In ein Opt-Out (=Widerspruchslösung) geworden. Das heisst, wer schweigt, hat zugestimmt. Wer NICHT NEIN sagt, hat zugestimmt. Wer noch gar keine Ahnung hat, worum es geht, was ja für die Meisten gilt, hat auch zugestimmt. In der Öffentlichkeit ist das noch nicht angekommen. PatientInnen glauben weiterhin an die zugesicherte Freiwilligkeit. Gesetzlich wirksam und verpflichtend soll die Widerspruchslösung ab Januar 2025 sein.

Du denkst: Bevor die ePA eingeführt wurde, waren noch keinerlei Diagnosen und sonstige Medizinischen Informationen von mir in der KrankenAktenCloud.
Es ist anders: seit Ende 2022 sind die Server der Krankenkassen gesetzlich geregelt mit der KrankenAktenCloud verbunden worden. Nun musst Du wissen: seit 2000 besteht für Ärzte die Pflicht, Diagnosen zu verschlüsseln. Das heisst, jede bei Dir gestellte Diagnose (vom Schnupfen über die Krebserkrankung bis zur Depression) wird zusätzlich mit dem ICD-Code versehen. ICD = International Classification of Diseases. Ein Grippaler Infekt heißt dann J06.9G. Ein früher durchgemachter Herzinfarkt I25.2 , beispielsweise. Es geht um tausende von Codes für tausende somatische und psychische Krankheiten oder für Folgen von Krankheiten.
Diese ICD-Codes zu jedem Patienten und zu allen behandelten Krankheiten werden seit 2000 mit der Quartalsabrechnung über die Kassenärztlichen Vereinigungen an die Krankenkassen versendet und seitdem dort gespeichert. Rechenbeispiel: 40.000 Hausarztpraxen. 1000 Patienten pro Quartal. Pro Patient 2 Diagnosen pro Quartal. Macht schon mal 80.000.000 Diagnosen pro Quartal. Das jetzt noch hochgerechnet auf 23 Jahre. Es wurden also schon viele Milliarden ICD-Codes an Krankenkassen übermittelt. Klar, das meiste wiederholt sich ständig. Aber es sind eben ALLE Ihre Diagnosen dabei. Deshalb war und ist der Versand der ICD-Codes auch immer verschlüsselt, wegen Arztgeheimnis. Bisher waren diese Daten nur bei Deiner Krankenkasse und niemand sonst hatte Zugriff. Dieser Datenbestand wurde also 2022 OHNE DEIN WISSEN in die KrankenAktenCloud überführt. (Oder hat Dir Deine Krankenkasse eine Mitteilung gemacht?).

Du denkst: Wenn ich sofort oder nachträglich meine Möglichkeit zum Opt-Out nutze, weil ich die ePA nicht will oder nicht mehr will, werden alle Bestandteile des Datensystems und Speichersystems der ePA gelöscht.

Es ist anders:

Wegen der gesetzlich geplanten Opt-Out- Regelung 😊 Widerspruchslösung) wird zunächst automatisch die ePA für Dich eingerichtet. Dadurch, dass bereits für jeden Versicherten Abrechnungsdaten von den Krankenkassen an das Forschungsdatenzentrum beim BMG weitergegeben worden sind, existiert bereits ein Daten-Rahmen und personalisierte Datensätze, verknüpft mit Deiner einmaligen Versicherten-ID.

Du denkst: Meine ePA KANN von mir als Patient freiwillig für die Forschung freigeben werden
Wortschöpfung der gematik: die „Freiwillige Datenspende für die Forschung“. Du als Patient denkst: nun gut, ich bin Diabetiker, meine Krankenakte ist in der Cloud. Möglicherweise werde ich für ein Diabetes-Forschungsprojekt konkret angefragt. Dem kann ich durch Zustimmung meine Daten zur Verfügung stellen.
Es ist anders: Die Gesetzesvorlagen für das DigiG und vor allem für das GDNG bedeuten eher eine Generalvollmacht zur Verwendung Deiner Daten. Und es geht nicht nur um medizinische Forschung, sondern um Forschung in anderen Gebieten sowie um Versorgungsforschung der Krankenkassen, und es geht um die „Gesundheitswirtschaft“. Die Forderungen der Industrie (insbesondere der Pharmazeutischen) zur Erleichterung der Verwendung von Gesundheitsdaten häufen sich. Anträge auf Datenbereitstellung können gestellt werden, wenn es sich ausdrücklich um „Forschung“ zu Gesundheitsfragen handelt. Wie es aktuell aussieht, könnten auch Google, Microsoft (international SEHR stark engagiert bei Gesundheitsdaten!) und Amazon erfolgreich Anträge stellen.

Du denkst: Die ePA wird nur von Ihren Ärztinnen und Ärzten gelesen

Üblicherweise werden Arztberichte nur von ÄrztInnen und den betreffenden PatientInnen gelesen. Du als Patient und ePA-Nutzer denkst: da ändert sich ja nicht viel, andere mich behandelnde Ärzte kommen nun leichter und schneller an schon vorhandene Bericht. Deine einzige Sorge ist die Datensicherheit in der Cloud vor Hackerangriffen. Man hört ja inzwischen ständig von Diebstahl von Gesundheitsdaten. Hunderte Millionen Krankenakten wurden inzwischen weltweit gehackt.
Es ist anders: In Zukunft wird Deine Krankenakte auch (und wahrscheinlich hauptsächlich) von Maschinen gelesen. Jetzt wird es kompliziert und ich hoffe, dass ich komplexe technisch-digitale Zusammenhänge verständlich ausdrücken kann. Seit dem Jahrzehnt von 2000 bis 2010 ist von Web 3.0 die Rede und damit von Semantischer Datenverarbeitung (für Interessierte: Wikipedia „semantic web“). Nach offizieller Lesart geht es darum, die Interaktion von Mensch und Computer zu verbessern. Damit das gelingt, müssen Computer besser die „Bedeutung“/Semantik von Worten erfassen. Menschen erkennen sofort den Unterschied zwischen der Stadt „Bremen“ und einem Schiff namens „Bremen“. Computern muss man das mühsam beibringen. Das ist der Kern der semantischen Datenverarbeitung: Wie wird Schrift maschinenlesbar? Stell Dir das nun für medizinische Fachbegriffe und laienhafte Worte für Krankheiten vor. Wie können all diese unterschiedlichen Worte oder Umschreibungen passenden Bedeutungen/ Begriffen zugeordnet werden? Und warum das alles? Die Antwort ist einfach: Damit die Verarbeitung durch Algorithmen möglich wird. Nicht zufällig hat im Jahr 2021 Microsoft für 20 Milliarden Dollar die Firma Nuance übernommen, spezialisiert auf medizinisches Vokabular und Spracherkennung. Zukünftig gilt: Nicht nur Ärztinnen und Ärzte (die lesen die Akte von Frau Hanna Höchst-Persönlich), vor allem Algorithmen werden Ihre Arztberichte lesen (die lesen die Meta-Daten von Frau X. von Ungefähr).
Die zweite Technische Voraussetzung ist, das weltweit unterschiedliche Computersysteme sich untereinander unkompliziert austauschen können. Das nennt man die „Interoperabilität“ der Systeme.
Das war der komplizierte Teil. Du weisst jetzt: damit das Web 3.0 für Gesundheitsdaten erfolgreich und deutschlandweit (=KrankenAktenCloud) / europaweit (EHDS= europäischer Gesundheitsdatenraum)/ weltweit 😊 ?) gut arbeiten kann, benötigt es SEMANTISCHE INTEROPERABILITÄT.

Puh, das war jetzt kompliziert. Wichtig ist es, zu wissen, dass in Zukunft Maschinen/Computer Eure elektronische Patientenakte lesen können. Warum das wichtig und so bedrohlich ist, davon erzählen wir in unserem nächsten Beitrag.

Wie immer: Danke für Eure Aufmerksamkeit, einen schönen Tag allen, bleibt gesund!

Euer Team der
Hausärzte Burgpreppach!

15/10/2024

Teil II des Hausärzte Burgpreppach Specials - die elektronische Patientenakte

Ihr Lieben!
Bereits gestern haben wir uns mit der Frage der Entstehung der Telematikinfrastruktur im deutschen Gesundheitswesen beschäftigt, wir wollen heute etwas mehr in die Tiefe gehen:

Die Historie der deutschen Digitalisierung des Gesundheitswesens offenbart durchgängig einen eklatanten Mangel an Demokratie. Die Schritte und Hintergründe werden im Folgenden für interessierte Patientinnen und Patienten verständlich dargestellt.
Das HAUPTZIEL der Gesundheitswesen-Digitalisierung ist NICHT die Verbesserung der Gesundheitsversorgung, sondern die Anwendung von Datenverwertungs-Technologien auf die kompletten Krankenakten von Patienten. Dies lässt sich an der Schwerpunktsetzung des Megaprojektes „Telematikinfrastruktur“ deutlich erkennen. Die Datenverwertungs-Technologien, die von Google/Facebook/Amazon auf Suchanfragen/ Kommunikationsverhalten/ Einkaufsverhalten seit etwa 20 Jahren angewendet werden, sollen nun zur Analyse und Verwertung von „Gesundheitsdaten“ dienen.

Wie, das glaubt ihr nicht? Dann fragt Euch mal, warum das so einfach gemacht wird...

Aber der Reihe nach. In der zeitlichen Abfolge lässt sich die Entwicklung am besten nachvollziehen.

2005: Die Elektronische Gesundheitskarte / eGK

Das Projekt eGK wird vorgestellt. Die bisherige Versichertenkarte wird durch die eGK abgelöst. Die Kommunikation im Gesundheitswesen soll verbessert werden. Ärzte sollen rund um die Uhr Zugriff haben können auf die Krankenakten ihrer PatientInnen. Nur nebenbei wird der unverständliche und keinerlei Aufmerksamkeit erregende Begriff Telematik-Infrastruktur (=TI) erwähnt. Jahrelang glaubt die große Mehrheit der Versicherten, in Zukunft solle die persönliche Krankenakte „auf der Karte“ gespeichert werden.
Es ist anders: der Kern des Projektes ist von Anfang an eine dauerhafte, zentralisierte Speicherung der Patientendaten in einem bundesweiten Netzwerk (der Begriff „Cloud“ war 2005 noch nicht gebräuchlich).
Wegen der Risiken für das Arztgeheimnis hatten sich bis 2007 bereits 700.000 Patienten in einer Unterschriftenaktion „Stoppt-die-eCard“) gegen Zentrale Speicherung ausgesprochen.

2010 - 2016:

Wegen katastrophalem Konzept und technischen Problemen ist das Projekt fast gescheitert. Einzig erkennbare Änderung bis dahin: die bisherige Versicherungskarte heisst nun eGK= Elektronische Gesundheitskarte und hat ein (qualitativ sehr schlechtes) Passfoto. Die neue Karte enthält aber bereits den „Zugangs-Schlüssel“ für das Mega-Netzwerkprojekt TI.

2015:

Das Buch „App vom Arzt“ vom späteren Gesundheitsminister Jens Spahn und zwei Co-Autoren erscheint. Darin ist der weitere Weg der Digitalisierung vorgezeichnet inklusive der erforderlichen Gesetzgebung. Die Umsetzung der einzelnen, systematisch aufeinander aufbauenden Gesetze wird von Spahn begonnen werden und später nach dem Regierungswechsel mit gleicher Zielrichtung von Lauterbach systematisch weitergeführt werden.

Ab 2017: Die Datenautobahn

Das beinahe totgesagte Vernetzungsprojekt eGK/ Telematik wird unter Gesundheitsminister Spahn wiederbelebt. Fortan ist von einer Datenautobahn für das Gesundheitswesen die Rede, welche sämtliche Kommunikationsprozesse erleichtern und vereinfachen soll. Auf den Erklärvideos der inzwischen dem Bundesgesundheitsministerium unterliegenden Betreibergesellschaft gematik werden symbolisierte Autobahnen und Handys abgebildet, aber keine Mega-Datenserver. Seitdem glauben viele Krankenversicherte, eRezepte, eArbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen, eMedikationspläne, eArztberichte, Röntgenbilder, Laborwerte werden zwar nicht mehr wie zuvor geplant auf der eGK, sondern nun „auf dem Handy“ gespeichert.
Es ist anders: die „Datenautobahn“ ist ein Mega-Netzwerkprojekt, aufgebaut von der Bertelsmann-Tochter Arvato. Es verbindet die Server der Krankenkassen mit den IT-Systemen der Krankenhäuser, den Praxiscomputern der Ärzte und weiteren Akteuren und bildet eine gigantische Cloud für das Gesundheitswesen. Da die Kassen selbst nicht die entsprechenden Servertechnologien aufbauen können, machen das Firmen wie IBM, Bitmarck, RISE. In dieser Cloud werden die sensibelsten Informationen, die es über Menschen gibt, gespeichert. Es geht nämlich nicht nur um Laborwerte, EKGs und Röntgenbilder, sondern um komplette Krankenakten.

Die zukünftigen Risiken für das Arztgeheimnis sind unübersehbar. Das Arztgeheimnis aber ist die Voraussetzung für das Arzt-Patient-Verhältnis. Der Bruch des Arztgeheimnisses bedroht jeden einzelnen Patienten
Um das deutlich zu machen, sprechen wir nun nicht mehr von Gesundheitsdaten-Cloud, sondern von KrankenAktenCloud.


Ab 2020:

Die elektronische Patientenakte / ePA

Die ePatientenakte gilt als „Königsdisziplin“ der Digitalisierung des Gesundheitswesens, weil sie die sensibelsten Informationen über Menschen enthält. Arztbriefe sind in Freitext formuliert und damit sehr viel detaillierter und persönlicher als alleinige schematisierte Diagnosen. Hüter Eurer Krankenakte ist bislang der Hausarzt (also wir). Er ist rechtlich für die Aufbewahrung und den Schutz der Krankenakte (Ärztliche Schweigepflicht!) verantwortlich. Diskutable Grundidee: Zur Verbesserung der jederzeitigen Verfügbarkeit bei anderen ÄrztInnnen sollen mit Eurer Zustimmung Kopien der Arztberichte in die Cloud geladen werden. Die Mehrheit der PatientInnen ist zwar skeptisch bezüglich zentraler Speicherung. Aber die ist ja freiwillig.

Du als zustimmender PatientIn stellen sich vor: die Arztbrief-Textdateien vom Hausarzt sind dann eben AUCH in der Krankenakten-Cloud, hoffentlich bestmöglich gesichert. Sie dienen dort NUR zur Information für andere, mich behandelnden Ärzte. Akzeptabel wäre auch Bereitstellung für konkrete medizinische Forschungsprojekte, wenn ich als Patient gefragt werde und zustimme.
Es ist anders: Zwar sind auch die von ÄrztInnen frei formulierten Text- oder pdf-Dateien in der Cloud. Aber zur ePA gehört noch etwas Anderes. Der frei formulierte Text wird nämlich durch METADATEN ergänzt (mehr dazu unten). Diese Metadaten sind wie eine Ansammlung von Stichworten, die den ursprünglichen Arztbrief zwar nicht exakt abbilden, aber sehr schnell durch Algorithmen bzw. „Künstliche Intelligenz“ verwertbar machen. Das, was ePA genannt wird, sind also einerseits ausformulierte Textdateien, andererseits massenhaft Metadaten (digitale Stichworte ergänzend zu Euren Arztbriefen) in Datenbanken, die im Übrigen an ganz unterschiedlichen Stellen gespeichert sein können.
Man könnte es vereinfacht so ausdrücken: Du als Patient existieren in der KrankenAktenCloud erstens als konkreter, namentlich bekannter Patient ( —-> Frau Hanna Höchst-Persönlich) mit allen in Arztberichten enthaltenen Details.
Zweitens gibt es von Euch eine Metadaten-Version. Dabei ist euer Name nicht vermerkt, sondern pseudonymisiert. Du heißt in dieser Version „Frau X. von Ungefähr“. Diese Version enthält also Pseudonym und unzählige Stichwort-Metadaten über Euch. Diese Informationen sind zwar „unscharf“, aber stammen dennoch aus Eurer Original-Krankengeschichte.
Wichtig zum Verständnis: diese Unscharf-Version gilt rechtlich als NICHT-PERSONENBEZOGEN und fällt daher nicht unter die Regeln der DSGVO/ Datenschutzgrundverordnung. (!!!)
Prinzipiell könnte noch eine vollständig anonymisierte Version existieren, „A12B34C567“. Die ist aber für Datenverwertung unbrauchbar, weil zumindest Geschlecht, Alter, Wohnregion für sinnvolle Datenanalysen unbedingt erforderlich sind.

Wem also jetzt noch nicht leise unwohl geworden ist, der sei gerne auf die nächste Folge verwiesen, in der wir das Thema noch weiter beleuchten wollen.

Für heute wünschen wir Euch noch einen schönen Tag, bleibt gesund!

Euer Team der

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