08/10/2024
Gedankenkorridore
Seit einigen Jahren nehme ich immer mehr wahr, wie verengt die Gedankenkorridore werden, in denen wir uns bewegen. Debatten und Diskussionsrunden gibt es kaum noch, sowohl unter den Politikern als auch unter uns Bürgern. Wenn das ein Spiegel von mir ist, dann frage ich mich, was hat das mit mir zu tun?
Wir sind im Urlaub in Kroatien. Zum x. Male. Ich hatte mir fest vorgenommen, dieses Mal auch andere Orte als die raue Halbinsel mit dem Nationalpark Kamanjak zu erkunden.
Die erste Zeit benötigten wir, um „herunterzufahren“. Sich einzulassen auf Tage ohne Programm, auf das Sein, auf nur das zu machen, wozu es einen drängt. Gute Bücher lesen, Windsurfen, wandern und Fahrradfahrern. Ich war zufrieden. Aber nach einiger Zeit schlich sich bei mir wieder der Gedanke ein: Du wolltest neue Dinge kennenlernen. Ich hatte mir Triest in den Kopf gesetzt. Wie kann ich meinen Freund, der besessen vom Windsurfen ist, überzeugen können, einen Tagesausflug nach Triest oder sonst wohin zu machen? Der Gedanke nagt und nagt. Gedankenkorridor… Ich halte inne und öffne meinen Blick: Was habe ich schon alles neues entdecken dürfen? Eine Österreicherin hatte mir die Heilpflanzen dieser Gegend erklärt und mich dafür begeistert, mich in dieses Thema einzuarbeiten. Heilpflanzen zu erkunden stand die ganze Zeit noch auf meine To-do-Wunschliste. Nun hatte es sich von alleine ergeben. Was für ein Universum sich da eröffnete, beim Wandern mit Hilfe einer Erkennungsapp die einzelnen Pflanzen zu identifizieren. Und sich Gedanken zu machen, wie ich sie verarbeiten könnte..
Oder wenn ich das Meer mit den Wellenformationen beobachte, den Wind fühle, die Sonne auf meiner Haut wahrnehme, da ist jede Millisekunde etwas in Veränderung. In der Entdeckung.. Andere Farben, andere Formationen.. was für eine Fülle.
Ich frage mich, warum ich das vorher nicht wahrgenommen habe. Ich war fixiert auf meine Idee, eine neue Stadt zu erkunden. Fortsetzung folgt im nächsten Post..