25/12/2022
Eine besinnliche Zeit, Gemeinschaft, Familie, Freund*innen, leckeres Essen, ein schön dekoriertes Zuhause. Das sind Bilder, die uns auch durch Filme und Medien vermittelt werden.
Doch nicht für alle Menschen ist die Weihnachtszeit leicht. Es kann sein, dass durch verschiedene Erlebnisse der Kontakt zur Herkunftsfamilie nicht mehr möglich ist. Es kann sein, dass statt Vorfreude viel eher Trauer oder Einsamkeit hochkommt beim Thema Weihnachtszeit. Es kann sein, dass Essen ein schwieriges Thema ist und gemeinsame Mahlzeiten und/oder übergriffige Kommentare durch Verwandte einen Rückfall auslösen können. Es kann sein, dass Erlebnisse und Verletzungen in der Familie die Weihnachtszeit zu einem Trigger machen. Es kann sein, dass es kein sicheres und schönes Zuhause gibt. Es kann sein, dass das Geld für Geschenke oder besonderes Essen nicht reicht. Es kann sein, dass (unsichtbare) Erkrankungen die "unbeschwerte Weihnachtszeit" beeinflussen. Es kann sein, dass die Feiertage in Isolation oder Quarantäne verbracht werden müssen. Es kann sein, dass in der Weihnachtszeit jedes Jahr wieder vermittelt wird, nie richtig in dieser Gesellschaft dazuzugehören.
Das alles und noch viel mehr kann sein.
Wenn du dich in einem oder mehreren Punkten wiederfindest: Überlege dir schon jetzt, wie du die Zeit verbringen möchtest und wie du für dich sorgen kannst. Überlege dir, ob du bestimmten Profilen auf Social Media über die Tage nicht folgst, ob du bestimmte Filme oder Sendungen nicht konsumierst. Hol dir Unterstützung, zum Beispiel beim Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen (08000 116 016), dem Info-Telefon Depression (0800 3344533), der Telefonseelsorge (0800 1110111) oder dem muslimischen Sorgentelefon (030 4435 09821). Überlege, ob du dich jemandem anvertrauen kannst.
Wenn du eher zur Gruppe "Weihnachten ist meine Lieblingszeit" zählst: Überlege, ob es in deinem Umfeld jemanden gibt, der*die gerade Schwierigkeiten hat, einsam sein könnte etc. Melde dich, wenn du die Kapazität hast. Schließe nicht von automatisch von dir auf andere, sondern frag nach, was der Person gerade gut tun könnte.