
28/09/2025
Seltene Ursachen chronischer Wunden – warum die differenzierte Diagnostik entscheidend ist
Die meisten chronischen Wunden haben bekannte Ursachen wie venöse Insuffizienz, arterielle Durchblutungsstörungen oder Diabetes mellitus. Doch es gibt auch eine Reihe seltener Ursachen, die in der Praxis leicht übersehen werden:
🔹 Pyoderma gangraenosum – oft mit systemischen Erkrankungen assoziiert, kann sich rasch ausbreiten und wird durch unsachgemäßes Debridement sogar verschlimmert.
🔹 Vaskulitiden – entzündliche Gefäßerkrankungen, die zu Ulzerationen führen können, aber eine völlig andere Therapie erfordern.
🔹 Neoplastische Ulzerationen – maligne Veränderungen der Haut oder Metastasen, die ein gezieltes onkologisches Vorgehen erfordern.
🔹 Seltene dermatologische Erkrankungen – z. B. bullöse Autoimmundermatosen oder seltene Infektionen.
👉 Gerade bei therapieresistenten oder atypischen Wundverläufen muss die Diagnostik erweitert werden. Biopsien, histopathologische Untersuchungen und serologische Abklärungen können entscheidend sein.
👉 Eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen Dermatologie, Angiologie, Rheumatologie, Onkologie und spezialisierten Wundzentren erhöht die Wahrscheinlichkeit, die richtige Diagnose frühzeitig zu stellen.
📌 Interdisziplinäre Fallkonferenzen, klare Zuweisungswege und die Sensibilisierung aller Beteiligten sind Schlüsselfaktoren für eine verbesserte Versorgung.
💡 Fazit: Wer seltene Ursachen im Blick behält, verhindert Fehldiagnosen, verkürzt Leidenswege und ermöglicht eine zielgerichtete, patientenorientierte Therapie.
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