
24/03/2019
In eigener Sache
Wir sagen tschüss und verabschieden uns von Dir!
Wir werden ab sofort keine Aktivitäten mehr auf Facebook berichten.
Wir werden weiterhin unsere Datenspuren bei Facebook anfordern (https://netzpolitik.org/2017/hol-dir-deine-daten-zurueck-so-kannst-du-herausfinden-was-unternehmen-ueber-dich-wissen/) und die Löschung aller unserer Aktivitäten beantragen.
Schlussendlich werden wir unser Facebook-Konto löschen.
Wir möchten nichts mehr mit Facebook zu tun haben.
Aktuelle Informationen rund um den Mengeder Yogaraum werden wir künftig erstmal nur noch auf unserer eigenen Webseite publizieren. Wenn wir auf eine andere Platfform als soziales Netzwerk wechseln, werden wir das beizeiten online und real in unseren Räumen mitteilen.
Wen es interessiert, hier ist die lange und ausführliche Begründung.
Dass Facebook in der Vergangenheit durch Datenlecks, Spionageaffären und wissentlich unerlaubte Weitergabe/Verarbeitung persönlicher Daten seiner Mitglieder auffiel, wissen wir alle zur Genüge und hat uns trotzdem nicht sonderlich gestört.
Dass Facebook auch über das Verhalten von Personen Bescheid weiß, die überhaupt nicht Mitglied bei Facebook sind, dürften die meisten inzwischen auch mitbekommen haben.
Dass Facebook gegen EU-Recht verstoßen hat, indem unzulässig Telefonnummern von WhatsApp mit Facebook-Profilen kombiniert wurden, war ein Unfall...
Dass Facebooks Geschäftsmodell die Generierung von Werbeeinnahmen ist und der Preis, den wir dafür bereit sind zu zahlen, der ist, unsere Privatsphäre aufzugeben, haben wir mit einigem Zähneknirschen noch hinnehmen können.
Dass Facebook nur widerwillig bereit ist, illegale, niederträchtige und radikale Texte und Videos auf seiner Plattform zu löschen, wissen wir alle ebenso.
Der Umgang Facebooks mit dem Video des Attentäters in Neuseeland war der vorletzte Skandal, der einen an der Vernunft der Verantwortlichen bei Facebook zweifeln ließ.
Dass nun aber bekannt geworden ist, dass Facebook zum Beispiel ein Video, in dem ein erwachsener Mann ein zweijähriges Kleinkind fast zu Tode prügelt, auf der Plattform belässt statt zu löschen, weil es nicht gegen die Nutzungsbedingungen verstoße, ist allein schon einen Sh*tstorm wert. Dass der eigentliche Grund für das Nicht-Löschen jedoch ist, wegen derartiger Videos höhere Zugriffszahlen und damit mehr Werbeeinnahmen zu erhalten, brachte uns endgültig zur Auffassung, Facebook hat spätestens jetzt das Recht verwirkt, sich noch guten Gewissens ein *soziales* Netzwerk nennen zu dürfen.
Es ist widerlich, ekelhaft, menschenverachtend und niederträchtig, was Geld- und Machtgier bewirkt. Mit unseren ethischen und moralischen Standards, denen wir uns verpflichtet fühlen, hat dies nichts mehr zu tun. Das Mindeste, was wir tun können, um uns nicht mitschuldig zu machen, ist Facebook genau jetzt auf Nimmerwiedersehen zu sagen. Und genau das werden wir nun tun.
Wen der zuletzt genannte Sachverhalt interessiert: https://www.zdf.de/politik/auslandsjournal/auslandsjournal-inside-facebook-100.html
Als weiterer Lesestoff zu den Defiziten bei Facebook seien hier nur diese Links genannt:
* https://www.taz.de/!5108316/
* https://mobilsicher.de/aktuelles/facebook-erhaelt-sensible-daten-aus-gesundheits-apps
* https://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_an_Facebook
* https://netzpolitik.org/?s=facebook
Wer im Web den Mengeder Yogaraum sucht, wird ihn künftig leicht anderswo finden.
P.S. Diesen Text hat nicht Susanne geschrieben. Kritik daran daher bitte an ihre "bessere Hälfte" richten. Dann aber nicht bei Facebook!
Tinder, WhatsApp, Onlinebanking, Lieferservice - die eigenen Datenspuren im Blick zu behalten, ist heute kaum noch möglich. Helfen kann eine Datenauskunft bei Unternehmen, die Informationen über uns gespeichert haben. Denn wir alle haben das Recht, eine solche Auskunft anzufordern. Hier steht, wie...