23/08/2025
Mein Leitfaden für eine menschliche Therapie und Beratung
1. Die Haltung
Begegne jedem Menschen mit Respekt, unabhängig von Herkunft, Bildung, Status oder Krankheitsbild.
Erkenne die Verletzlichkeit, die eine Krankheit mit sich bringt, und würdige die Stärke, die im Patienten liegt.
Erinnere dich daran, dass du nicht nur Krankheiten behandelst, sondern Menschen begleitest.
2. Die Begegnung
Schaffe Raum für echtes Zuhören. Schon wenige Minuten aufmerksames Zuhören können Vertrauen aufbauen.
Achte auf die nonverbalen Signale deines Patienten. Manchmal sagt der Körper mehr als Worte.
Frage nicht nur nach Beschwerden, sondern auch nach dem, was dem Patienten wichtig ist im Leben.
3. Die Sprache
Sprich in verständlichen Worten, nicht in Fachjargon.
Verwende Sprache, die ermutigt, anstatt zu verunsichern.
Gib Informationen klar, ruhig und schrittweise, damit sie aufgenommen werden können.
4. Die Beziehung
Sieh die Behandlung als Partnerschaft. Der Patient soll sich aktiv beteiligt fühlen.
Bestärke den Patienten in seinen Ressourcen. Zeige auf, was er selbst zu seiner Genesung beitragen kann.
Erlaube Ehrlichkeit: Auch ein „Ich weiß es nicht, aber ich finde es heraus“ schafft Vertrauen.
5. Die Behandlung
Denke ganzheitlich: Beachte körperliche, psychische und soziale Aspekte.
Ziehe neben Medikamenten und technischen Verfahren auch Gespräche, Bewegung, Ernährung oder kreative Ansätze in Betracht.
Achte auf Nebenwirkungen nicht nur im medizinischen, sondern auch im menschlichen Sinn. Eine Therapie darf nicht mehr belasten als sie hilft.
6. Die Begleitung
Sei auch dann präsent, wenn Heilung nicht mehr möglich ist.
Biete Trost, Orientierung und Halt. Manchmal ist ein offenes Ohr die größte Medizin.
Anerkenne Grenzen: Die Grenzen der Therapie, aber auch die eigenen.
7. Die Selbstfürsorge
Sorge gut für dich selbst, um für andere da sein zu können.
Achte auf Ruhezeiten, Reflexion und Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
Halte deine eigene Menschlichkeit lebendig, indem du dich mit dem verbindest, was dich nährt.
Eine menschliche Medizin bedeutet, dass das Wissen des Kopfes mit der Wärme des Herzens verbunden wird. Der Patient wird nicht nur in seiner Krankheit gesehen, sondern in seinem ganzen Sein.