
28/08/2025
𝘿𝙖𝙣𝙠𝙚 𝙖𝙣 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙀𝙡𝙩𝙚𝙧𝙣 – 𝙙𝙖𝙨𝙨 𝙞𝙘𝙝 𝙕𝙚𝙞𝙩 𝙪𝙣𝙙 𝙇𝙖𝙣𝙜𝙚𝙬𝙚𝙞𝙡𝙚 𝙚𝙧𝙡𝙚𝙗𝙚𝙣 𝙙𝙪𝙧𝙛𝙩𝙚
𝘜𝘯𝘴𝘦𝘳𝘦 𝘒𝘪𝘯𝘥𝘦𝘳 𝘴𝘰𝘭𝘭𝘦𝘯 𝘢𝘭𝘭𝘦 𝘊𝘩𝘢𝘯𝘤𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘣𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘸𝘪𝘳 𝘳ü𝘤𝘬𝘸𝘪𝘳𝘬𝘦𝘯𝘥 𝘨𝘦𝘳𝘯𝘦 𝘨𝘦𝘩𝘢𝘣𝘵 𝘩ä𝘵𝘵𝘦𝘯!
Und oft merken wir es nicht einmal.
Ich erinnere mich gut: Ich hatte Nachmittage, an denen einfach nichts geplant war. Keine Betreuung. Nur Zeit. Und ja – auch Langeweile.
Meine Eltern haben das nicht bewusst gefördert, aber sie haben es zugelassen. Nicht, weil sie sich pädagogisch damit beschäftigt hatten – sondern weil sie schlicht keine Ressourcen hatten, sich um meine Freizeitgestaltung zu kümmern. Wir haben uns mit Minijobs über Wasser gehalten. Freizeit war frei – im wörtlichen Sinn.
𝗪𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗱𝗮𝘀 𝗵𝗲𝘂𝘁𝗲 𝘄𝗶𝗲𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴 𝗶𝘀𝘁
Gestern sprach ich mit zwei Freunden über Förderung in der Jugend- und Seniorenarbeit, über bessere Trainingsbedingungen – konkret auch im Tennisbereich. Und plötzlich kam ein Satz, der mich nicht mehr loslässt:
- "Die Kinder haben nicht mal drei Minuten Zeit vor oder nach dem Training – für nichts."
- Kein Raum für Extra-Übungen. Kein Platz für ein Gespräch. Keine Chance für Leerlauf.
Da habe ich spontan in den Chat geschrieben:
👉𝘿𝙖𝙣𝙠𝙚 𝙖𝙣 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙀𝙡𝙩𝙚𝙧𝙣 – 𝙙𝙖𝙨𝙨 𝙞𝙘𝙝 𝙕𝙚𝙞𝙩 𝙪𝙣𝙙 𝙇𝙖𝙣𝙜𝙚𝙬𝙚𝙞𝙡𝙚 𝙚𝙧𝙡𝙚𝙗𝙚𝙣 𝙙𝙪𝙧𝙛𝙩𝙚. 🙏
𝗪𝗮𝘀 𝘄𝗶𝗿 𝗼𝗳𝘁 𝘃𝗲𝗿𝗴𝗲𝘀𝘀𝗲𝗻
Unser Gehirn braucht sensorische Ruhe. Ohne diese Phasen kann es keine Leistung bringen.
👉 Ohne Leerlauf keine Kreativität.
👉 Ohne Stille keine Tiefe.
👉 Und ohne "Nichts" keine echte Entscheidung.
Kinder (und Erwachsene) brauchen genau das. Zeit, in der nichts passiert – damit etwas eigenes entstehen kann.
𝗨𝗻𝗱 𝗶𝗰𝗵? 𝗜𝗰𝗵 𝗮𝗿𝗯𝗲𝗶𝘁𝗲 𝗱𝗮𝗿𝗮𝗻.
Ja, ich habe auch zu oft mein Handy in der Hand.
Es einfach liegen zu lassen ist meine Herausforderung. Nicht, um jemandem etwas zu beweisen – sondern um meinem Sohn zu zeigen, dass man auch ohne Dauer-Input leben kann.
Ob privat oder geschäftlich - überzeuge durch dein Handeln und nicht durch deine Worte.
Er spielt im Garten, bastelt an Ideen, verliert sich im Tun.
Ich helfe, wenn er fragt. Wenn ich Lust habe.
Und ich sage auch mal: "Keine Lust – ich möchte gerade nur hier sitzen."
Denn das darf er auch lernen: Dass man nicht immer verfügbar sein muss. Dass man Raum braucht, um bei sich zu bleiben.
𝙈𝙚𝙞𝙣 𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Ich habe (meistens) das Gefühl, Zeit zu haben.
Zeit, Nein zu sagen. Zeit, Ja zu sagen.
Zeit, einfach mal nichts zu machen – oder nichts zu müssen.
Und vielleicht ist das das größte Geschenk, das ich meinem Kind weitergeben kann.
𝘕𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘛𝘦𝘳𝘮𝘪𝘯𝘦. 𝘕𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘍ö𝘳𝘥𝘦𝘳𝘶𝘯𝘨. 𝘚𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯: 𝘙𝘢𝘶𝘮.
💬 Was meinst du? Brauchen wir wieder mehr Langeweile – für echte Entwicklung?