Diane Heckert Trauerreden Trauerbegleitung

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Hier das Interview zum Artikel der NP!
13/04/2020

Hier das Interview zum Artikel der NP!

Pastor und seine Frau bieten Telefonseelsorge an – „weil es notwendig ist“

Der ehemalige Pastor Harry Flatt-Heckert und seine Ehefrau Diane Heckert aus Pattensen-Jeinsen helfen beruflich Menschen in Krisen und Konfliktsituationen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie bieten sie eine kostenlose Telefonseelsorge an.

Harry Flatt-Heckert und seine Frau Diane Heckert hören den Menschen am Telefon zu und geben ihnen Zuspruch. Quelle: Privat Jeinsen

Mit ihrem Zweimannbetrieb Themenwerk Mensch beraten und begleiten der ehemalige Jeinser Pastor Harry Flatt-Heckert und seine Frau Diane Heckert Menschen in privaten und beruflichen Fragen sowie bei der Lösung von Konflikten und Krisen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie bieten sie von Jeinsen aus unter der Telefonnummer (05066) 984346 eine kostenlose Telefonseelsorge an. Die HAZ sprach mit dem freien Theologen, Trauerbegleiter und psychologischen Berater sowie der Diplom-Pflegewirtin und psychologischen Beraterin darüber, was Menschen in der Corona-Krise bewegt und wie sie mit ihren Ängsten umgehen können.

Warum bieten Sie die kostenlose Telefonseelsorge an?

Harry Flatt-Heckert: Weil es notwendig ist. Viele Menschen sind in diesen Tagen von völliger sozialer Isolation betroffen. Die Maßnahmen, die die Regierung zur Eindämmung der Corona-Ausbreitung getroffen hat und die ich für richtig, wenn auch schmerzhaft halte, trifft gerade ältere Menschen, Risikogruppen und jene, die psychische Probleme haben. Gerade diese Menschen brauchen jetzt eine Anlauf- und Austauschstelle, damit die Gedanken nicht Wege gehen, die wir uns alle nicht wünschen. Diese Menschen brauchen ein offenes Ohr, Verständnis und Zuspruch.

Was beunruhigt die Menschen momentan am meisten?

Diane Heckert: Einmal sind es sicherlich bei vielen Menschen pure Existenzängste. Gesundheitliche und wirtschaftliche. Aber auch die Angst vor dem Alleinsein, die Angst vor der Zukunft, all das wieder verlieren zu können, was man sich mühsam aufgebaut hat, oder die Angst vor dem Tod, die sie plötzlich stärker spüren als je zuvor. Eine solche Krise haben die meisten von uns seit dem Zweiten Weltkrieg nicht erlebt. Wir haben nicht gelernt, mit einer solchen Situation umzugehen. Viele Menschen sind in ihrem Sicherheitsgefühl tief erschüttert. Das erklärt die vielen Hamsterkäufe, Spuckattacken und all diese furchtbaren Erscheinungen, die sich gerade zeigen. Die Menschen sind verunsichert. Viele ältere Menschen sitzen zurzeit allein zu Hause und haben keinen Kontakt mehr zu Kindern und Enkeln.

Wie kann man ihnen helfen, damit sie nicht vereinsamen?

Heckert: Kontakt halten. Damit sich alle auch weiterhin verbunden fühlen können, braucht es oft nur eine kleine Aufmerksamkeit, einen Anruf, eine Postkarte, einen Blumengruß oder das Gespräch durchs offene Fenster. Wichtig ist, noch besser hinzuschauen, was in der Nachbarschaft passiert. Gibt es Konflikte in Familien oder Partnerschaften, die eskalieren und wo eingeschritten werden muss, um Schlimmeres zu verhindern? Oder bemerke ich extremen Rückzug? Auch dann ist Hilfe von Dritten oft dringend notwendig. Wir müssen jetzt gut aufeinander achtgeben und uns unterstützen, damit wir aus dieser Krise als Einzelne und Gesellschaft gestärkt hervorgehen können.

Was raten Sie Menschen, die Angst vor Versorgungsengpässen haben?

Flatt-Heckert: Es gibt keinen Versorgungsengpass. Noch nicht. Außer bei Toilettenpapier. Und ich glaube auch nicht, dass es dazu kommen wird. Am einfachsten ist es wohl, wenn wir alle nur das kaufen, was wir wirklich brauchen und verbrauchen können. Dann reicht es auch für unsere Mitmenschen und wir müssen später nicht so viel Gehortetes wegwerfen. Leere Regale machen Angst und fördern Hamsterkäufe. Das ist ein typisches Angstsymptom. Aber diese Angst ist nicht begründet.

Was können Familien tun, die jetzt sehr viel Zeit zusammen verbringen, damit es nicht zu Konflikten kommt?

Heckert: Wichtig ist, eine neue Tagesstruktur in der Familie zu finden, die allen Sicherheit gibt. Kleinere Kinder brauchen Zeit mit ihren Eltern oder einem Elternteil, um sich zugehörig und verbunden zu fühlen. Ihnen ist aber auch zuzumuten, sich zeitweise allein zu beschäftigen. Eltern brauchen auch Auszeiten, damit sie neue Kraft schöpfen können. Dafür können wir uns aufteilen, wenn beide Elternteile zur Verfügung stehen. Ein Elternteil unternimmt etwas mit den Kindern draußen, damit der andere sich ausruhen kann. Wichtig ist, dass sich alle ihren eigenen Raum nehmen dürfen und wir Rücksicht aufeinander nehmen. Auch Kinder können das üben, wenn wir es ihnen erklären. Jeder sollte sein Bedürfnis äußern können und von den anderen darin ernst genommen werden. Aus diesem achtsamen Umgang ergeben sich dann auch die Lösungen.

Als freier Theologe halten Sie auch Trauerreden bei Beerdigungen. Wie laufen diese zurzeit ab?

Flatt-Heckert: Das ist im Moment sehr schwierig. Trauerfeiern dürfen in unserer Region nur in kleinstem Kreis und draußen stattfinden. Immerhin. In anderen Landkreisen sind Trauerfeiern teilweise ganz untersagt, und die Särge werden nur behördlich ohne Angehörige
beigesetzt. Das ist furchtbar. Unsere Trauergespräche finden zumeist wegen des Kontaktverbots telefonisch statt, was die seelsorgerliche Begleitung und Vorbereitung von Trauerfeiern erst mal sehr unpersönlich erscheinen lässt. Aber auch am Telefon kann man professionell und vertrauensvoll arbeiten. Und die Trauerfeiern werden natürlich mit Musik und einer individuellen Ansprache gefüllt. Wir tun alles dafür, dass ein Abschied auch unter diesen Umständen würdevoll und angemessen ist.

Welche Einschnitte sind aus Ihrer Sicht besonders problematisch, und wie kann man damit umgehen?

Heckert: Dass viele Menschen ihre sterbenden Angehörigen in den Krankenhäusern und Pflegeheimen aufgrund des Betretungsverbots zurzeit nicht besuchen und begleiten dürfen, halte ich für besonders schwierig. Für die Angehörigen und die sterbenden Menschen in gleicher Weise. Aber auch für das Krankenhaus- und Pflegeheimpersonal. Das ist für viele kaum auszuhalten.

Wie denken Sie, wird das Coronavirus die Gesellschaft verändern?

Heckert: Viele Selbstverständlichkeiten bekommen gerade eine ganz neue Bedeutung und Wertschätzung. Wir gehen nach der Krise vermutlich wieder vorsichtiger und bewusster mit unseren Mitmenschen und Ressourcen um. Wir werden uns fragen müssen, wie viel es uns wert ist, eine Gastwirtschaft oder einen Laden um die Ecke zu haben. Wollen wir das nicht verlieren, müssen wir die ortsnahen Betriebe unterstützen. Auch wird gerade deutlich, welche Berufsgruppen wirklich systemrelevant sind. Wir werden uns fragen müssen, wie wir in Zukunft mit ihnen umgehen wollen. Stichwort: Pflegeberufe, Einzelhandel und was sich als besonders wichtig und dennoch als schlecht bezahlt darstellt.
Flatt-Heckert: Es gibt aber noch viele andere positive Effekte. Denken Sie nur an die Solidarität unter den Menschen. IT-Spezialisten helfen Landwirten bei der Spargelernte. Wer hätte das vor der Krise gedacht? Und denken Sie an die Natur, die sich überall da rasend schnell erholt, wo wir sie gerade in Ruhe lassen. Ich bin gespannt, was da noch alles sichtbar wird.

13/04/2020

Der ehemalige Pastor Harry Flatt-Heckert und seine Ehefrau Diane Heckert aus Pattensen-Jeinsen helfen beruflich Menschen in Krisen und Konfliktsituationen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie bieten sie eine kostenlose Telefonseelsorge an.

01/04/2020

Hamsterkäufe und ihre psycho-dynamische Bedeutung

In den letzten Wochen haben wir immer wieder festgestellt, dass bestimmte Lebensmittel oder Hygieneartikel ausverkauft waren oder sind. Besonders begehrt scheint hier das Toilettenpapier zu sein, um das sich sogar in einzelnen Fällen lautstark in den Läden gestritten wird. Aber auch die Nudel- und Mehlregale wiesen immer wieder gähnende Leere auf.

Das löst bei vielen von uns Ärger aus, besonders bei denen, die aufgrund ihrer systemrelevanten Berufe bis abends arbeiten und dann vor leeren Regalen stehen.

Aber was bewegt die Menschen überhaupt dazu, solche Hamsterkäufe zu tätigen, obwohl genügend da ist, und der Zugang zu den Geschäften auch weiterhin gegeben ist?
Es ist die Angst!!!

Offensichtlich hat ein Großteil unserer Gesellschaft derzeit große Angst! Was ja auch nicht verwunderlich ist, da viele von uns weder einen Krieg, noch eine andere ähnliche Situation wie die, die wir derzeit durch die Corona-Pandemie erleben, kennengelernt haben. Glücklicherweise! Eine solche Situation, und der Umgang damit, ist den meisten von uns völlig unbekannt. Unbekanntes löst erst einmal Angst und Unsicherheit aus! Und wenn wir Angst haben oder unsicher sind, dann haben wir das tiefe Bedürfnis nach Sicherheit, Autonomie und Kontrollfähigkeit.

Wir versuchen also mit den Hamsterkäufen Sicherheit herzustellen, autonom zu sein und die Kontrolle wieder irgendwie herzustellen. Und sei es durch das Bevorraten gewohnter Güter. Das ist der Versuch -meist unbewusst-, die empfundenen Bedrohungen abzuwenden. Daran wird deutlich, wie viele Menschen sich derzeit im Abwendungsmodus befinden (s. meinen Beitrag vom 25.03.20).

Das Gute ist, wenn wir eine Bedrohung abgewendet haben, ist das Ergebnis im erfolgreichen Fall ein Zurückkehren in den Anwendungsmodus, in dem wir das Gefühl von Sicherheit, Urvertrauen und Entspannung wahrnehmen und der uns dabei hilft, physisch und psychisch gesund zu bleiben!

Deutlich wird, dass Hamstern helfen kann, sich wieder sicher zu fühlen, was viele von uns unbewusst nutzen! Fakt ist aber auch, dass andere dadurch leer ausgehen, was für viel Ärger sorgt, weil die Leerausgegangenen sich mehr Kooperation von den anderen Konsumenten wünschen. Denn hinter dem Gefühl von Ärger verbirgt sich das Bedürfnis nach Kooperation!

Wenn wir um all das wissen, gelingt es uns vielleicht auch eine vernunftgesteuerte Entscheidung beim Einkaufen zu treffen, nur das mitzunehmen, was wir auch wirklich zeitnah verbrauchen, um andere nicht in Schwierigkeiten zu bringen und um die Liefervorgänge aufrechtzuerhalten.

Bleibt oder werdet schnell wieder gesund.

Diane Heckert

28/03/2020

Konfliktsituationen lösen – besonders wichtig in Zeiten des eingeschränkten Ausgangs

Durch die Corona-Pandemie verbringen Partner, Familien oder Lebensgemeinschaften oft mehr Zeit miteinander als gewöhnlich. Das ist nicht immer einfach, da viele von uns nicht ausreichend darin geübt sind, zufriedenstellend und hilfreich untereinander zu kommunizieren. Es kommt schnell zu Konflikten und psychischen Verletzungen, die auch nach der Coronazeit noch in uns wirken. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zur häuslichen Gewalt, weil jemand die Kontrolle über seine Emotionen verliert.
In Wuhan haben sich die Fälle von häuslicher Gewalt in der Quarantänezeit verdreifacht! Eine schlimme Vorstellung! Auch in Deutschland rechnet man mit steigenden Fallzahlen diesbezüglich!

Aber wie können wir zufriedenstellend kommunizieren, um Konflikte schon im Vorfeld zu vermeiden? Und wie können wir hilfreich -für uns und unser Gegenüber- mit Emotionen, insbesondere der Wut umgehen, wenn wir sie spüren?

Beim Ausdruck starker Emotionen, wie bspw. der Wut, ist auch die Reaktion des Gegenübers gefragt! Hört sich erstmal komisch an, kann aber Wunder bewirken, denn hinter der Wut steht meistens ein starkes Bedürfnis nach Gesehen- und Verstandenwerden sowie dem tiefen Wunsch nach einem Zugehörigkeitsgefühl. D.h., dass mein wütendes Gegenüber verzweifelt versucht über die Wut auszudrücken, dass es gesehen, verstanden und beachtet werden möchte, es versucht über die Wut Aufmerksamkeit zu bekommen, um endlich gesehen, gehört und bestenfalls verstanden zu werden. Wir kennen das gut von unseren Kindern, die wir in dieser Situation nicht noch zusätzlich bestrafen sollten, sondern denen wir hilfreich zur Seite stehen können, indem wir sie ihre Wut ausdrücken lassen, sie nicht verbieten, damit Kinder nicht lernen ihre Gefühle zu verleugnen, und versuchen, stattdessen das dahinterstehende Bedürfnis/Anliegen zu verstehen. Dann kann man gemeinsam nach einer Lösung suchen. Das entstresst alle ungemein und schafft auch noch Verbundenheit und somit das oft ersehnte Zugehörigkeitsgefühl.
Das Gleiche gilt natürlich auch bei einem wütenden Erwachsenen.

Auch wir selbst können versuchen, wenn wir wütend sind, unser eigenes dahinterliegendes Bedürfnis auszudrücken. Wir können dann sagen, dass wir wütend sind, weil wir uns vom Anderen wünschen, dass er sich bspw. mehr Mühe gibt uns zu verstehen und uns ernst zu nehmen, wenn wir ihn bitten uns im Alltag z.B. zu unterstützen.
Eine Wunschformulierung ist keine direkte Einforderung oder Abwertung des Anderen und hat deshalb die Chance vom Gegenüber angenommen zu werden.

Gar nicht so schwer! Probiert es aus und geht vorsichtig miteinander um!

Bleibt gesund!
Diane Heckert

Wir bieten hier mal tiefergehende Informationen zum Umgang mit der Angst vor der Corona-Pandemie. Lang, aber es lohnt si...
25/03/2020

Wir bieten hier mal tiefergehende Informationen zum Umgang mit der Angst vor der Corona-Pandemie. Lang, aber es lohnt sich, das zu lesen. Bei Fragen stehen wir gern zur Verfügung.

Persönliche Herausforderungen in der Corona – Zeit meistern

Für viele von uns hat sich der Alltag enorm verändert, sei es durch die Arbeit im Homeoffice, die ungewohnt stetige Präsenz der Kinder zuhause, die Enge in kleinen Wohnungen, soziale Isolation uvm.
Dazu kommen die Sorgen, wie es beruflich und/oder finanziell weitergehen soll und die Angst, ggf. sogar selber am Coronavirus (COVID-19) zu erkranken und der ungewisse Verlauf bei einer erfolgten Infektion mit dem Virus.
All das kann zu großen Ängsten führen, die uns im schlimmsten Fall so vereinnahmen können, dass wir nicht mehr handlungsfähig sind, psychisch oder physisch krank werden!
Dass diese Angst aufkommt ist verständlich, weil wir alle das Bedürfnis nach Sicherheit, Vertrauen und Kontrolle haben, das uns scheinbar verloren gegangen ist.

Diese Angst ist nichts Schlimmes, sie braucht ihren Raum und soll auch gefühlt werden, um sich dann wieder auflösen zu können, um sich nicht im Körper oder in der Psyche zu manifestieren. Vielleicht haben wir ja einen Partner oder Freunde, denen wir unsere Angst anvertrauen können, die mit uns mitfühlen und uns zur Seite stehen. Oder wir wenden uns telefonisch an eine Beratungs- oder Seelsorgestelle um nicht alleine mit unserer Angst zu bleiben.

Auf die äußeren Umstände, sprich der spürbaren Existenz des sich verbreitenden Virus haben wir keinen Einfluss, worauf wir aber Einfluss haben, ist diese schwierige Zeit so zu gestalten, dass wir uns möglichst wohlfühlen, denn das stärkt unsere Gesundheit nachhaltig und lässt uns langfristig resillienter werden! Denn Resillienz (psychische Widerstandskraft) ist erlernbar!

Hilfreich ist zu verstehen, welche Mechanismen jeder von uns innehat und wie wir sie zugunsten unseres Wohlbefindens beeinflussen können.

Wir verfügen über zwei Motivationssysteme – das Annäherungssystem und das Abwendungssystem:

Beide Strategien bestimmen maßgeblich unser Verhalten
und dienen dem gemeinsamen Ziel – unserem Leben und unserer gesunden Entwicklung

„Wer weiß, wohin er will, kann viele Hindernisse überwinden.“
Und ebenso:
„Wer weiß, wie er viele Hindernisse vermeiden bzw. überwinden kann, kann sich seinem Ziel leichter annähern.“

Zwischen Abwenden und Annähern kann es offenbar eine aufbauende Rückkopplung geben. Allerdings gibt es auch oft weitreichende gegenseitige Hemmungen, wenn man sich aus ängstlicher Vorsicht heraus nicht traut, sich seinem ersehnten Ziel anzunähern.

Das Neuropsychologische Annäherungssystem

Wenn uns etwas gefällt, z.B. eine schöne Frau oder ein schöner Mann, wird im Gehirn das Annäherungssystem aktiviert. Dieses ist eng mit dem Lustzentrum verbunden. Hier werden Lustbotenstoffe ausgeschüttet, insbesondere Dopamin, das uns zu mehr Aktivität anregt, auch wenn unser Annäherungsziel in weiter Ferne ist. Jeder Schritt in Richtung Annäherung an unser Ziel macht uns Lust – selbst wenn es nur in unserer Vorstellung erscheint. So bereitet uns die Vorstellung eines attraktiven Partners schon Lust.

Unser Annäherungssystem kann durch alle stimmig attraktiven Ziele oder Orientierungen, die wir als aufbauend erleben, wie z.B. Liebe oder ein starker Wille, angeregt werden. Wenn das Annäherungssystem aktiv ist, sind wir also im lustvollen Annäherungsmodus. Die Lust wird immer stärker, je mehr ich mich meinem Ziel annähere. Hirnforscher haben herausgefunden, dass das Annäherungssystem am stärksten aktiv ist, wenn wir Probleme lösen. Also eine Unstimmigkeit in Stimmigkeit verwandeln.

Das Abwendungssystem - auch Vermeidungssystem genannt -

Das Abwendungssystem hat uns im Laufe der Evolution geholfen, Gefahren immer frühzeitiger zu erkennen und zu meiden, ihnen zu entfliehen, uns zu schützen oder Gefahren zu bekämpfen. Es wird durch alles aktiviert, was wir als Stress identifizieren. Dazu gehören bspw. unangenehme und Angst auslösende Erfahrungen, Missempfindungen wie Kälte, Hitze, schlechte Luft, Druck, Bedrohungen, Zurückweisungen, Frustration, Schmerzen, u.v.m.
Neurophysiologisch ist das Abwendungssystem eng mit dem sogenannten Mandelkern verbunden, der die Angstreaktionen steuert. In diesem Modus wird die Aufmerksamkeit nach außen gerichtet, der gesamte Körper geht auf Habachtstellung. Mögliche Gefahrenquellen können so schnell erkannt werden. Das sympathische Nervensystem ist aktiv und bewirkt, dass Stresshormone wie Adrenalin ausgeschüttet werden. In akuter Bedrohungssituation sind wir bereit zu flüchten, zu kämpfen oder uns Tot zu stellen. Bei länger anhaltender Gefahr suchen wir nach Auswegen.

Wenn wir uns aber ständig im Abwendungsmodus befinden, sind wir ständig in Angst und Stress. Unsere Aufmerksamkeit liegt ständig im Außen, was uns viel Energie raubt. In diesem Modus können wir nie zu dem Gefühl gelangen, in unserer Mitte angekommen zu sein. Haben wir etwas bekämpft, schauen wir im Außen, ob die nächste Gefahr schon irgendwo lauert. Wir führen dann ein Leben wie in ständiger Bedrohung.

Es gelingt nicht das Abwendungssystem kognitiv zu bekämpfen, denn dann bleibt es aktiv und wendet sich schlimmsten Falls gegen einen selbst. Ursprünglich hat jedes Abwehrverhalten einen als bedrohlich erlebten Kontext, in dem es entstanden ist. Deshalb ist es angebracht, das Entstehen von Abwendungsgefühlen zu verstehen und wertzuschätzen, ggf. mit professioneller Unterstützung, da sie ursprünglich einmal ihren Sinn hatten, heute jedoch oft nicht mehr notwendig wären.

Wie erkenne ich, dass ich mich in einem starken Abwendungsmodus befinde?

Es kann dann sein, dass wir morgens schon überlegen, was wir an dem Tag alles abwenden möchten:
Das Frühstück muss schnell gehen, der Berufsverkehr zur Arbeit ist nervtötend, die Kälte macht mich verrückt, der Stress mit dem Chef oder den Kollegen ist unmöglich, das Essen schlecht, das Corona-Virus tödlich, finanzielle Hilfen bekomme ich sowieso nicht, die Kinder nerven, die Langeweile bringt mich um usw.
Sollten wir solche Gefühle haben, könnten wir einfach im Bett bleiben und die Situationen vermeiden, lösen können wir sie dadurch jedoch nicht, und wenn wir uns dann auch noch bewusst machen, dass die meisten Menschen im Bett sterben, haben wir ein Problem.

Das was hilft ist paradoxerweise das Wertschätzen des Abwendungsmodus, denn er hilft uns, sicher zu leben und Unstimmigkeiten zu erkennen. Im nächsten Schritt geht es darum, sich attraktiven Zielen anzunähern. Und wenn sie erstmal nur in der Fantasie geschehen.

Wenn uns nicht gleich etwas einfällt, dann fällt unserem Körper vielleicht etwas ein, was ihm Wohlgefühl bereitet. Vielleicht ein heißes Bad oder eine heiße Dusche. Wir müssen es nur zulassen. Wenn es uns gelingt, wieder in die Annäherung, ins Wohlbefinden zu kommen, wird es sich gleich viel besser anfühlen. Wir können das Frühstück genießen, den Berufsverkehr gut aushalten und sich vielleicht daran erfreuen, wenn wir zügig durch die Nutzung eines Schleichweges zur Arbeit gekommen sind, freundlich auf nette Kollegen zugehen und die unsympathischen erfolgreich umgehen. Wir können uns vor dem Corona-Virus mit Vorsicht und Bedacht - durch Einhaltung der vorgegebenen Maßnahmen - so gut es geht schützen und die Informationsflut zu diesem Thema begrenzen. Wir können vielleicht auch die Chancen in der Krise erkennen, z.B. nun geschenkte Zeit für uns in der Quarantäne zu haben oder endlich mehr Zeit mit den Kindern verbringen zu können, uns der Wichtigkeit unserer Freundschaften bewusst zu werden, uvm.
Wenn wir es geschafft haben aus dem Abwendungsmodus in die Annäherung zu kommen, wissen wir, dass wir selbstwirksam agieren können und nicht in der Situation ausgeliefert zurückbleiben müssen. Die Anstrengungen haben sich gelohnt und sei es, um für die kommenden Krisen daraus zu lernen.

Bleibt gesund!
Diane Heckert

25/03/2020

Wir bieten hier mal tiefergehende Informationen zum Umgang mit der Angst vor der Corona-Pandemie. Lang, aber es lohnt sich, das zu lesen. Bei Fragen stehen wir gern zur Verfügung.

19/03/2020

Ihr Lieben,

da wir im Moment – aus gegebenem Anlass – ohnehin zum beruflichen Nichtstun verdonnert sind, was wir zwar für schwierig, aber richtig halten, bieten wir ein kostenloses Seelsorge-Notfall-Telefon an, das jeder und jede von Euch nutzen kann und soll.

Egal, was es ist und welche Sorgen euch drücken: Ihr könnt mit uns reden, wir beraten euch, so gut es geht. Ob im Trauerfall oder sonstigen persönlichen Katastrophen. Sorgen, Fragen oder Nöten.

Über unsere telefonische Hotline – 05066 – 984346 – sind wir für euch da. Wir haben jetzt ja viel Zeit.

Wenn wir nicht rangehen, rufen wir zurück. Versprochen. Nutzt es selbst, gebt es weiter an Menschen, denen wir vielleicht helfen können, damit sie nicht das Gefühl haben müssen, mit ihrer Not allein zu sein.

Vielen Dank fürs Teilen und Verbreiten.

05/09/2019

Wir gründen einen Förderverein!

Förderverein „förderwerk.MENSCH“

Ziele des Vereins:

Der Förderverein förderwerk.MENSCH soll es sich zur Aufgabe machen, Menschen in folgenden Bereichen finanziell zu unter-stützen, wenn sie selbst die nötigen Mittel nicht oder nicht in Gänze aufbringen können.

1. Gestaltung von Trauerfeiern:
Wenn Menschen keine kirchliche Bindung mehr haben, fällt die Gestaltung einer individuellen und angemessenen Trauerfeier in den Aufgabenbereich freiberuflicher Redner*innen. Das ist mit hohen Kosten verbunden, die oft dazu führen, dass trauernde Angehörige sich eine solche Trauerfeier nicht leisten können, oder Dienstleister in Anspruch genommen werden müssen, die diesen Dienst aufgrund fehlender Qualifikation überhaupt nicht leisten können oder sollten.
Die Abschaffung des Sterbegeldes der Krankenkassen hat diese Situation darüber hinaus verschärft.
Die Zuschüsse von Kommunen und Städten aus dem Förderrichtsatz sind nicht im Mindesten ausreichend.
Dies führt dazu, dass die Bestattungskultur in Bevölkerungs-schichten, die finanziell nicht so gut ausgestattet sind, immer weiter erodiert.
In diesen Fällen will der Förderverein unterstützend zur Seite stehen und finanzielle Zuschüsse gewähren, damit niemand sang- und klanglos beerdigt werden muss, nur weil trauernde Angehörige für eine würdigende und würdevolle Trauerfeier kein oder zu wenig Geld haben.

2. Psychologische Beratung

Häufig kommen Menschen, die sich durch Krankheit, Tod oder andere traumatische Erlebnisse in einer akuten Notlage befinden, nicht in den Genuss einer dringend notwendigen, professionellen psychologischen Beratung.
Die Wartezeiten für eine kassenfinanzierte Therapie sind im Akutfall viel zu lang. Wenn die Mittel für eine privatfinanzierte nicht vorhanden sind, bleibt eine dringend angeratene Therapie häufig schlicht aus.
Somit bleiben die betroffenen Menschen mit ihren oft schwerwiegenden Problemen allein, was die Situation zusätzlich noch verschlimmert.

In diesen Fällen möchte der Förderverein helfen, damit niemand in seiner akuten Not auf schnelle psychologische Beratung verzichten muss.

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11/07/2019

5. Integration des Verlustes

Die empfundene Trauer und der Schmerz treten mehr und mehr in den Hintergrund.

Unbewusst oder auch bewusst übernehmen wir ggf. Gewohnheiten, Werte o.ä. vom Verstorbenen ganz oder teilweise und integrieren sie in unser Leben, führen zu Ende was gemeinsam begonnen wurde oder führen aus was noch gemeinsam geplant war.

Vielleicht erfüllen wir uns nun auch schon lang ersehnte Wünsche und vielleicht ändern wir auch unsere Haltung, da wir durch den Tod mit unserer eigenen Endlichkeit konfrontiert worden sind.

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24/06/2019

4. Phase der Trauer - Bewältigung des Verlustes

Wir fangen wieder an handlungsfähiger zu werden und unseren Alltag aktiv zu gestalten. Nehmen vermehrt Kontakt zu der Außenwelt auf, auch emotional. Wir halten die schönen Erinnerungen in uns wach, erinnern uns vielleicht auch durch Rituale an das Vergangene und geben dem Verstorbenen einen Platz in unserem Leben. Das kann bspw. eine Fotoecke, eine Kerze, der Gang zur Grabstelle o.a. sein.

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17/06/2019

Akzeptieren des Verlustes

Plötzlich wird uns der Verlust schlagartig klar. Er kommt im Bewusstsein an! Das fühlt sich für uns ähnlich schmerzhaft an, wie die Todesnachricht selbst. Die Bewusstwerdung findet oft dann statt, wenn wir eine schmerzliche Neukonfrontation mit dem Verstorbenen erfahren, z.B. bei der Abschiednahme.

Wir wissen nun, dass es so ist wie es ist und dass wir daran nichts verändern können. Die Trauerfeier und das gesellige Zusammensein nach der Beerdigung helfen uns in das einzuwilligen und zu akzeptieren was geschehen ist.

Nach und nach verabschieden wir uns von Gegenständen, die dem Verstorbenen gehörten. Das ist oft gut und hilfreich. Wann wir an diesem Punkt sind, können wir nur selbst entscheiden. Wir werden merken, wann wir soweit sind und das ist auch gut so.

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11/06/2019

Phasen der Trauer - Aushalten des Verlustes

In der zweiten Trauerphase müssen wir den Schmerz des Verlustes aushalten.
Wir fühlen uns emotional oft völlig leer. Häufig versuchen wir dieser innere Leere und der Auseinandersetzung mit dem was uns da passiert ist, durch übertriebenes Nachkommen der vermeintlichen Alltagspflichten zu entkommen. Dabei verleugnen wir häufig unsere eigenen Gefühle und täuschen unserer Umwelt vor, dass wir schon zurechtkommen.

Weil wir oft tatsächlich nichts spüren, quält uns zusätzlich der Gedanke, ob wir überhaupt richtig trauern!? Dazu empfinden wir vielleicht auch noch Wut, darüber, dass der Verstorbene uns verlassen hat oder Wut gegenüber anderen, z.B. den Ärzten, die nicht alles getan haben, um ihn am Leben zu erhalten. Vielleicht empfinden wir auch Schuld, weil wir denken, nicht alles getan zu haben, was wir hätten tun können.

Aus dieser emotionalen Leere heraus konfrontieren wir uns mit Erinnerungen, die schmerzhaft sind. Wir schauen alte Fotos an, aus den Zeiten, wo noch alles schön und richtig war. Wir riechen an Kleidungsstücken des geliebten Menschen um uns an seinen Geruch zu erinnern oder halten uns an Orten auf, die uns an ihn erinnern. Durch diese, oft unbewusste Konfrontation, verdeutlichen wir uns immer wieder was uns da mit dem Tod des uns nahestehenden Menschen passiert ist. Wir fangen an nach und nach zu begreifen. Gleichzeitig halten die Erinnerungen an den Verstorbenen, ihn für uns aber auch lebendig!

In Kürze mehr. Wir hoffen, dass euch und Ihnen diese kurzen Texte ansprechen und freuen uns auf eure und Ihre Reaktionen.

04/06/2019

Phasen der Trauer

Die Trauerbewältigung folgt in immer wieder zu beobachteten Phasen, für die in den letzten Jahrzehnten unterschiedliche Modelle entwickelt wurden. Ich möchte in den kommenden Beiträgen vor allem meine Erfahrungen - in Anlehnung an die Modelle - mit Ihnen und euch teilen:

Unfassbarkeit - Schockstarre

In der ersten Phase überwältigt uns die Unfassbarkeit, die Schockstarre. Wir fühlen uns machtlos und ausgeliefert und sind dadurch häufig nicht mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen oder unseren Alltag zu bewältigen.
Sind darauf angewiesen, dass uns jemand an die Hand nimmt, der das unfassbar Geschehene mit uns gemeinsam aushalten kann.

Wir freuen uns, wenn Ihnen und Euch unsere kurzen Beiträge gefallen und vielleicht sogar weiterhelfen. In Kürze mehr.

26/05/2019

Was empfinden Trauernde, wenn eine nahstehende Person stirbt?

Der Verlust löst bei den Hinterbliebenen einen individuellen Schmerz aus, der sich in ganz unterschiedlicher Weise äußern kann. Das reicht von purer Verzweiflung, völliger Leere und Apathie, geht über Wut, Hilflosigkeit und Ohnmacht bis hin zu totaler Sinnentleerung. Alles kann und darf sein! Für nichts muss sich geschämt werden, denn es ist gut so wie es ist!
Alles wegschieben, um irgendwie zu funktionieren kann für den einen hilfreich sein, für den anderen bedeutet es jedoch eine Verlängerung der Trauerbewältigung. Welchen Weg wir auch immer dabei bestreiten, am Ende soll Trauer etwas Heilsames haben und dazu beitragen, dass wir uns neu im Leben verorten können.

Ich möchte Sie und Euch durch regelmäßige Kurzbeiträge herzlich dazu einladen, nicht die Augen und das Herz davor zu verschließen, sondern sich mutig an das Unausweichliche und oft so mit Angst besetzte Thema „Tod“ heranzuwagen.

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