11/05/2022
Hallo liebe Leute,
ich möchte euch heute anhand eines Patientenbeispiels zur letzten von mir beschriebenen Thematik, in diesem Falle Unfalltrauma, aufzeigen, was sich "im Körper" dabei abspielen kann.
Eine Patientin hatte vor bereits über 30 Jahren 2 für sie schwere Autounfälle erlitten. Jetzt ist sie etwas über 50. Zudem gab es über die Jahre emotionale Belastungen, die nach ihren Angaben auch Spuren hinterlassen haben. Sie leidet seit Jahren an Fibromyalgie, hat immer wieder Schmerzen und ist schnell erschöpft. Ich kann nicht behaupten, dass diese Symptome ursächlich mit dem Trauma in Verbindung steht, es ist allerdings eine Möglichkeit.
Interessant ist, was wir in einer Behandlung herausgefunden haben.
Sie kann sich noch gut an eine Situation vom Unfall erinnern. Und diese Situation, in der sie an einer Kreuzung abbremst, weil von der Seite ein anderes Auto in ihr Auto fährt, erlebt sie noch heute, immer ,an jeder Kreuzung. Also nach über 30 Jahren spielt sich das gleiche Muster ab. Die immer gleiche Anspannung, der immer gleiche Stress, die immer gleiche Angstreaktion. Im Grunde eine Art Dauerstress seit über 30 Jahren. Dass Stress auf Dauer krank machen kann, das ist bekannt.
Nach so vielen Jahren "Stress" ist es natürlich nicht möglich, den Körper auf einmal "schmerzfrei" zu bekommen. Wenn aber u.a. solche Muster gemeinsam erkannt werden und dadurch der Dauerstress nach und nach reduziert werden kann, verschafft man dem Organismus eine Möglichkeit, sich erholen zu können. Die Anspannung kann aus dem Nervensystem etwas entweichen. Und dies trägt sicher zu einer besseren und auch schmerzfreieren Lebensqualität bei. Leider ist nicht immer eine absolute Schmerzfreiheit möglich, in solchen Fällen steht dann eine allgemein bessere Lebensqualität im Vordergrund.