24/01/2025
Wusstet ihr, dass wir eigentlich alle wichtigen Nähr- und Vitalstoffe über unsere Ernährung aufnehmen sollten? Genau das ist der Fokus meiner Arbeit als Ernährungsberaterin. Aber mal ehrlich: Das klappt nicht immer so einfach. Zum Beispiel, wenn jemand absolut keinen Fisch mag. 😅 Dabei sind die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA aus Seefisch echte Allrounder: Sie unterstützen das Herz-Kreislauf-System, unser Gehirn, den Muskelaufbau und wirken obendrein noch stark entzündungshemmend. 🧠❤️💪
Das Problem: Viele von uns – Erwachsene und auch Kinder – nehmen viel zu wenig davon auf. Und das kann sich langfristig sehr ungünstig auf die Gesundheit auswirken. In solchen Fällen macht es also durchaus Sinn, mit einem guten Nahrungsergänzungsmittel nachzuhelfen.
Übrigens: Das ist gar nicht so „modern“, wie man denkt – schaut euch mal das Beispiel hier unten an! 👀
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Schlange stehen zum Lebertran fassen - Ein Heilmittel mit Nachgeschmack :P
Lebertran – allein das Wort weckt Erinnerungen an Omas Wundermittel gegen alles. Lange bevor wir Vitamine in bunten Pillen und Smoothies zu uns nahmen, schworen Generationen auf den unschlagbaren Geschmack des „flüssigen Goldes“.
Man könnte meinen, es sei aus den Tiefen des Kabeljaus gewonnen worden, nur um uns zu zeigen, dass Medizin furchtbar schmecken muss, wenn sie helfen soll.
Doch Lebertran war ein treuer Verbündeter in einer Zeit, in der andere Arzneimittel für die meisten Menschen nicht verfügbar waren - und dass das ganze dann schmeckte wie Fritte, war auch egal.
Die Geschichte des Lebertrans beginnt an den kalten Küsten Norwegens und Schottlands, wo findige Fischer im 18. Jahrhundert entdeckten, dass sich nicht nur der Fisch, sondern auch seine Leber gut verwerten ließ.
Das Öl wurde durch Erhitzen der Leber extrahiert und schmeckte so, als hätte man das Meer (inklusive allem Beifang und Unrat) selbst in eine Flasche gezwängt .
Die Einheimischen nutzten dieses Öl jedoch mit Hingabe, um gesund zu bleiben. Ob der Geschmack ein Nebenprodukt war, das niemand wagte zu hinterfragen, bleibt Spekulation. Fest steht, dass die Fischer damit den Grundstein für eines der langlebigsten Naturheilmittel legten.
Im 19. Jahrhundert wurde Lebertran nicht nur zum Hausmittel, sondern zum unverzichtbaren Helfer in Sachen Knochengesundheit. Ärzte, die zu jener Zeit so ziemlich alles ausprobierten, entdeckten, dass Lebertran reich an Vitamin D und A ist – eine willkommene Entdeckung, vor allem für Kinder, die damals oft an Rachitis litten.
Was lag also näher, als Kindern täglich einen Löffel zu verabreichen?
Die Wirkung auf die Gesundheit stand dabei außer Frage; die Wirkung auf die Geschmacksknospen vermutlich auch. Dennoch wurde Lebertran zum festen Bestandteil der täglichen Ernährung.
Schließlich galt der Spruch: „Wenn’s nicht schmeckt, hilft’s bestimmt!“
So mancher wird sich an die Lebertran-Routine erinnern, die in den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in vielen Haushalten eingeführt wurde. Morgens gab es für Kinder und Erwachsene einen Löffel des guten Öls.
Aber Mama, ich hätte gerne Vitaminpräparate in Kapseln. Fehlanzeige!
Also nahm man es pur und schaute heldenhaft drein, als die fischige Wolke sich verbreitete.
Vielleicht hat man dabei ein bisschen geweint – oder die Zunge reflexartig aus dem Mund gestreckt –, aber der gesundheitliche Nutzen schien es wert zu sein.
Mit den Fortschritten in der Vitaminforschung kamen auch die bunten Tabletten und Kapseln, die den Lebertran allmählich verdrängten.
Doch ganz so einfach ließ sich das Wundermittel nicht abschreiben. In den 1930er Jahren begann man, Lebertran mit Geschmacksstoffen anzureichern und in Kapseln anzubieten – die damals vielleicht größte medizinische Erleichterung der Menschheitsgeschichte.
Dennoch blieb das „Original“ für die ganz Harten; schließlich sollte man stolz auf seine Gesundheit sein – Geschmack hin oder her.
In den letzten Jahrzehnten erlebt Lebertran sogar eine kleine Renaissance. Omega-3-Fettsäuren und die natürliche Kombination von Vitamin D und A wurden zu beliebten Nährstoffquellen, und die Kapselvariante machte den Genuss so viel erträglicher.
Statement: Und ich habe dieses furchtbar schmeckende "Wundermittel" auch täglich bekommen - in den Wintermonaten sogar zweimal. Und nicht die kleinen Teelöffel - Suppenkellenweise in den Rachen gehämmert - aber manchmal im Leben muss man halt die Augen zumachen "aaaah" sagen und da durch - auch wenn es eben manchmal schwer herunterzuschlucken ist. ;)