Kinderphysio MINImax - Sandra Grüsen

Kinderphysio MINImax - Sandra Grüsen Die Kinderphysiotherapie in Erfurt! Eine Praxisgemeinschaft von Anne Baltahge / Sandra Grüsen.

Es ist einfach schön! Wieder wurde ich heute zum Abschied von einer lieben Familie mit so viel Dankbarkeit und Wertschät...
20/03/2024

Es ist einfach schön! Wieder wurde ich heute zum Abschied von einer lieben Familie mit so viel Dankbarkeit und Wertschätzung überrascht. Es erfüllt mich sehr über oft viele Wochen, Monate, ja manchmal Jahre Babys/ Kinder und deren Eltern in der motorischen/ sensorischen Entwicklung physiotherapeutisch zu begleiten. Viele schöne Momente erleben wir gemeinsam... das erste Drehen, endlich in Bauchlage stützen zu können und dabei noch den schweren Kopf zu halten, die ersten Krabbel - oder Kriechversuche und manchmal auch die allerersten freien Schritte. All das verbindet natürlich auch und schafft auf beiden Seiten Vertrauen, viele Erfahrungen und tolle Erinnerungen. Und dann kommt irgendwann immer dieser eine "letzte Termin" und es heißt wieder Loslassen und Verabschieden. Ich möchte einmal allen Eltern ganz doll DANKE sagen, dass sie mir ihr Kind physiotherapeutisch anvertrauen und mir immer mit so viel Interesse, Wertschätzung, Herzlichkeit & Freundlichkeit begegnen.

Wir starten mit Freude ins neue Jahr!!! Denn wieder haben wir die freien Tage kreativ genutzt und unseren Empfangsbereic...
05/01/2024

Wir starten mit Freude ins neue Jahr!!! Denn wieder haben wir die freien Tage kreativ genutzt und unseren Empfangsbereich neu gestaltet. Für uns ist es einfach wichtig für Euch eine absolute Wohlfühlatmosphäre zu erschaffen. Diesmal hatten wir zudem eine ganz tolle Unterstützung, denn Frida hat uns diese wunderbaren Bilder gemalt!
Wir freuen uns auf ein gutes neues Jahr mit all unseren kleinen und großen Patienten.

Unser Wochenendprojekt ist vollbracht! Wir finden der Raum ist einfach wundervoll geworden. Unsere Ideen haben wir wiede...
25/11/2023

Unser Wochenendprojekt ist vollbracht! Wir finden der Raum ist einfach wundervoll geworden. Unsere Ideen haben wir wieder richtig schön gemeinsam umsetzen können und wir freuen uns schon heute auf die Therapiezeiten in diesem harmonischen Ambiente. Dieser Raum ist vorwiegend für die Mamas unserer kleinen Patienten gedacht. Hier können sie unser Massageangebot, speziell auf die Bedürfnisse von (werdenden) Mamas abgestimmt, genießen.
Natürlich ist es bei uns auch weihnachtlich geworden. Frida & Mika haben sich gleich noch viel wohler gefühlt.

Die optimale Entwicklung Deines Babys ist unser Ziel!Aber wann und warum braucht ein Baby überhaupt Physiotherapie? Dies...
15/07/2023

Die optimale Entwicklung Deines Babys ist unser Ziel!
Aber wann und warum braucht ein Baby überhaupt Physiotherapie? Diese Frage stellen sich und uns viele Eltern.
Physiotherapie kann vorallem dazu beitragen Eltern und Kinder mit gezielten Übungen, Handling und Beratung zur motorischen Bewegungsentwicklung zu unterstützen bei:
• motorischen Entwicklungsverzögerungen
• Bevorzugung einer Körperseite/ asymmetrischen Fehlhaltungen •Schädelverform-ungen
• zu hohe oder zu niedrige Muskelspannung
• auffällige Überstreckung des Babys
• das Baby mag nicht auf dem Bauch liegen
• Schwierigkeiten beim Kopf halten
uvm.
Besonders die Erlangung der motorischen Meilensteine im 1.Lebensjahr sind eine wichtige Grundlage für die gesunde Weiterentwicklung Deines Babys. Wir legen besonderen Wert darauf, die Eltern in den gesamten Therapieprozess einzubinden, Fragen zu beantworten und Sicherheiten zu geben. Die Förderung von physischer & psychischer Zufriedenheit Deines Babys/ Kindes ist unser therapeutisches Ziel.
Wenn Du dich jetzt fragst, ob Dein Kind Physiotherapie benötigt, dann kontaktiere uns gerne (PN, Email etc.) und spreche vorallem den Kinderarzt beim nächsten Termin darauf an.
Gerne unterstützen wir auch die Entwicklung Deines Babys/ Kindes in unserer Kinderphysiopraxis in .
Hast Du schon Erfahrungen mit deinem Baby bei der Physiotherapie gemacht? Dann schreibe uns gerne in den Kommentaren.

Es ist sie schönste und besinnlichste Zeit des Jahres.... und doch sehe ich täglich in angespannte, erschöpfte und  gest...
12/12/2022

Es ist sie schönste und besinnlichste Zeit des Jahres.... und doch sehe ich täglich in angespannte, erschöpfte und gestresste Gesichter. Viele Eltern und Kinder sind krank, die aktuellen Atemwegsinfekte machen scheinbar vor keinem Halt. Zudem war es wieder für viele von uns ein intensives und aufregendes Jahr. Auch in der Weihnachtszeit können wir unsere Sorgen und Anspannungen nicht einfach loslassen oder vergessen. Es ist aber gerade jetzt die Zeit der Stille, die Zeit zum innehalten und reflektieren. Die Natur macht es uns ganz selbstverständlich vor, sie hat sich zurückgezogen, es ist kalt und es ist zeitig dunkel. Es ist die Zeit zum Regenerieren! Bei vielen von uns läuft aber immer alles auf Hochtouren weiter und genau das zehrt an unseren Kräften und fordert unser Immunsystem und unsere Psyche enorm heraus.
Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, wäre sich einfach mal eine Auszeit nur für sich selbst zu nehmen.
Gerne bei Physio MINImax, denn wir bieten für Mamas, Schwangere und Babys viele schöne Möglichkeiten an, sich zu entspannen und zu regenerieren.
☆ wohltuende
Massagen
30/ 45/ 60 min
☆ Craniosacrale
Energiemassage
☆ Fußreflexzonen
Massage
☆ Akupunkt Meri-
dian - Massage
☆ indianische Ohr-
kerzenzermoni
☆ Babymassage
einzeln oder Kurs
☆ Massage für
Schwangere
Gerne stellen wir auch noch pünktlich zu Weihnachten Gutscheine aus.
Wer noch einen Auszeit -Termin in den letzten Tagen des Jahres möchte kann sich gerne per PN melden.

Es ist wieder Zeit für sanfte Entspannung. Ab dem 26.10. 2022 startet ein neuer Babymassagekurs. Wir machen es uns mit d...
12/10/2022

Es ist wieder Zeit für sanfte Entspannung.
Ab dem 26.10. 2022 startet ein neuer Babymassagekurs. Wir machen es uns mit den Babys kuschelig gemütlich und erlernen die sanfte Technik der Babymassage. Die Babys werden diese gemeinsame Zeit mit Mama/ Papa so genießen. Also wer Lust hat dabei zu sein und in wohlige Atmosphäre die entspannende Babymassage erlernen möchte, meldet sich gerne noch an

Dem ist nichts hinzuzufügen! Sehr guter und wichtiger Beitrag!
11/12/2021

Dem ist nichts hinzuzufügen! Sehr guter und wichtiger Beitrag!

Auch dieses Jahr wird für viele Babys ein Türhopser unter dem Weihnachtsbaum liegen. Eltern/Großeltern denken oft, das wäre ein tolles Geschenk, denn das Baby hat Spaß und bewegt sich auch noch - das kann doch nur gesund sein!⠀

Tatsächlich sind Türhopser aus physiotherapeutischer Sicht keineswegs zu empfehlen. Warum nicht?⠀

- Es handelt sich dabei um eine unnatürliche Bewegungsform, die in der physiologischen Entwicklung dieser Altersstufe so nicht vorkommt.⠀

- Es werden Entwicklungsschritte vorweggenommen, da sich Babys in diesem Alter in der Regel noch nicht selbstständig aufsetzen oder zum Stehen hochziehen können.⠀

- Auf die noch unreifen Gelenke des Babys und auf seine Wirbelsäule wirkt bei jedem Sprung ein Vielfaches des eigenen Körpergewichts.⠀

- Hängt das Baby nur drin, statt zu hüpfen, lastet das ganze Gewicht auf seinem Schritt.

- Das Kind kann in den Türhopser weder selbstständig hinein noch hinaus. Es befindet sich daher über längere Zeit in einer aufrechten Position, in der die Wirbelsäule statisch belastet wird, und kann diese nicht verlassen. Bei Ermüdung sackt oft der Rumpf zusammen oder hängt zu einer Seite.⠀

- Viele Babys stehen im Türhopser auf den Zehenspitzen und gewöhnen sich so u.U. ein ungünstiges Bewegungsmuster an, das beim Laufenlernen zu Problemen führen kann.⠀

- Oft ist auch die Muskulatur um die Halswirbelsäule noch nicht stark genug, um den schweren Kopf bei heftigen Bewegungen im Türhopser sicher stabilisieren zu können.⠀

- Bei Babys mit Haltungsasymmetrien und/oder Auffälligkeiten in der Körperspannung (beides ist nicht selten und wird oft übersehen) verstärken sich diese in der Regel im Türhopser durch die unphysiologische Bewegungsform und die aufrechte Position.⠀

- In der Zeit, die das Baby im Türhopser verbringt, kann es sich nicht frei auf dem Boden bewegen und auf sinnvolle Weise seine motorischen Fähigkeiten erproben und erweitern.⠀

Fazit: Der Türhopser kann die motorische Entwicklung eines Babys nicht unterstützen, sondern nur behindern. Wenn es sich dennoch gut entwickelt, tut es das nicht wegen, sondern TROTZ des Türhopsers. Und das ist reines Glück :)⠀

Hast du schon mal ein Baby im Türhopser in Aktion gesehen?

Ich freue mich sehr, wenn du meine Posts teilst/kommentierst/speicherst!

©️ Kathrin Mattes

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Für den Online-Vortrag "Die drei Säulen der Entwicklung: Beziehung - Bewegung - Sprache", den ich am 15.1. gemeinsam mit der Psychologin Astrid Pintzinger von Sichergebunden in Wien und der Logopädin Diana Steiner von Sprechstunde Wien - Mit Sprache wachsen halte (einmal für 0-2 Jahre, einmal für 3-6 Jahre), gibt es noch freie Plätze :) Infos und Anmeldung auf meiner Website, Link in den Kommentaren.

09/11/2021
18/10/2021
Absolut informativ!!!
14/10/2021

Absolut informativ!!!

Die „Lieblingsseite“ bzw. der muskuläre Schiefhals – oft übersehen oder verharmlost.

Eine liebe Verwandte hat vor einiger Zeit ein Foto ihres zwei Monate alten Babys an die Familie geschickt – persönlich konnten wir sie noch nicht treffen. Auf dem Bild (nicht dieses hier) fiel mir sofort eine Schädelasymmetrie auf. Meine Nachfrage ergab: Das Baby hat eine Lieblingsseite und damit einen sogenannten Schiefhals, der bereits zu einer Verformung des Kopfes geführt hat. Beides fiel dem Kinderarzt leider nicht auf und wurde daher auch nicht behandelt.

Diese Geschichte ist alles andere als ein Einzelfall. In einer Studie von 2008 [47, s. Literaturliste auf meiner Website] wurde bei jedem 6. Neugeborenen ein Schiefhals festgestellt. Eine aktuellere Studie [48] untersuchte Säuglinge im Alter von 2-6 Monaten: Insgesamt hatten 20% einen Schiefhals, bei den 2 Monate alten Babys sogar jedes zweite. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen: In meinen Rückbildungskursen fällt mir üblicherweise bei 20-50% der Babys eine Vorzugshaltung in verschieden starker Ausprägung auf.

Bei einem muskulären Schiefhals handelt es sich um eine angeborene einseitige Verkürzung und Verspannung eines Halsmuskels, i.d.R. des Musculus sternocleidomastoideus [23, 3], die verschieden stark ausgeprägt sein kann. Sie ist prinzipiell sehr gut physiotherapeutisch behandelbar, doch leider wird sie von Ärzt*innen häufig übersehen oder aber verharmlost mit den Worten „das wächst sich aus“ – während sie in Wirklichkeit oft einfach mit zunehmender Kopfkontrolle schwerer zu erkennen ist. In einer Studie an über 200 Kindern mit asymmetrisch verformten Köpfen [40] gaben 92% der Eltern rückblickend an, ihr Baby hätte nach der Geburt eine Lieblingsseite gehabt, doch nicht einmal 25% der Kinder erhielten eine entsprechende Diagnose oder wurden behandelt.

Auf der anderen Seite höre ich von engagierten Kinderärzt*innen, es gäbe auch immer wieder Eltern, die ihr Kind trotz ärztlicher Verordnung nicht physiotherapeutisch behandeln lassen. Teils fehlt es an der Einsicht, teils an Kinderphysios in der Nähe, teils an den finanziellen Ressourcen, denn nicht überall gibt es Therapeut*innen mit Kassenverträgen und ohne lange Wartezeiten.

Aus all diesen Gründen kommen immer wieder Schiefhalskinder mit teils erheblich deformierten Köpfen viel zu spät zur Physiotherapie. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es bei Säuglingen seltener auch nicht-muskuläre Gründe für eine Schiefhaltung des Kopfes gibt. Nach einer älteren Studie [5] beispielsweise liegen bei 18% der Patient*innen andere Ursachen wie Wirbelfehlbildungen oder neurologische Krankheitsbilder zugrunde. Auch Augenprobleme oder gastroösophagealer Reflux können u.U. eine Ursache sein [16, 31]. Bei therapieresistenten Schiefhälsen empfiehlt sich daher eine genauere Abklärung.

Für den hier thematisierten und sehr viel häufigeren muskulären Schiefhals, bei dem der Kopf i.d.R. vermehrt zu einer Seite gedreht und zur anderen geneigt ist [3, 23, 41], zeigt die Studienlage eindeutig: Ein möglichst früher Therapiebeginn ist essentiell und führt zu einer sehr hohen Erfolgsrate. Dass ein Baby eine Seite bevorzugt, ist niemals normal und immer behandlungswürdig. Ein normal entwickelter Säugling bewegt den Kopf in alle Richtungen gleich weit und gerne. Blickt das Kind vermehrt zu einer Seite, kann sich der noch weiche Schädel auf der stärker belasteten Stelle sehr schnell abflachen und so eine asymmetrische Form entwickeln (Plagiocephalus), bis hin zur Gesichts- und Kieferasymmetrie sowie Verschiebung der Ohren.

Die eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelsäule wirkt sich aber auch ohne sichtbar verformten Schädel auf das gesamte Bewegungsverhalten aus. Z.B. zeigt sich mit 4-5 Monaten eine schlechtere Greiffunktion bei Babys mit Schiefhals [48]. In der Praxis sehe ich oft, dass die Kinder die seltener im Blickfeld befindliche Hand vernachlässigen, wodurch sich diese verzögert entwickelt. Auch Stillprobleme sind eine häufige Begleiterscheinung [52, 53]. Mehrere Studien zeigen, dass Schiefhalsbabys deutlich öfter eine Hüftdysplasie haben als der Durchschnitt [3, 20, 23]. Das Vorliegen eines Schiefhalses ist zudem ein Risikofaktor für eine motorische Entwicklungsverzögerung im 1. Lebensjahr [8, 34, 43].

Im Kindergartenalter finden schwedische Forscherinnen [33] keine Unterschiede mehr in der Motorik von Kindern mit und ohne Schiefhalsgeschichte, während israelische Forscher*innen [44] bei ehemaligen Schiefhalsbabys noch im Alter von 7-9 Jahren öfter Entwicklungsauffälligkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeit, Konzentration, Koordination, Sprache etc. fanden als bei Kindern ohne diese Vorgeschichte. Hier wird mit Sicherheit noch weiter geforscht werden.

In späteren Jahren ist eine Asymmetrie mit ungeschultem Auge oft schwer zu erkennen, trotzdem existiert sie und kann den ganzen Körper inkl. Haltung und Bewegung beeinflussen [46, 49] – neben dem Nacken auch Gleichgewicht, Koordination, Gesichtssinn etc. Manche Menschen können eine Asymmetrie sehr gut kompensieren, andere weniger gut. Ein unbehandelter Schiefhals kann zu bleibenden Folgen wie Bewegungseinschränkung, Schädel- und Gesichtsasymmetrien, Schmerzen und Operationen führen, und es ist nicht vorhersagbar, bei wem dies der Fall sein wird und bei wem nicht [23]. Er scheint zudem laut neueren Studien ein Risikofaktor für eine spätere Skoliose zu sein [24, 50]. Eine ältere Studie [9] zeigt: Ist die Schiefhaltung des Kopfes nach dem 1. Geburtstag nicht verschwunden, so ist sie auch nach einem durchschnittlichen Untersuchungszeitraum von 19 Jahren (!) noch sichtbar.

Andere Studien erklären den Grund dafür: Bei einem unbehandelten Schiefhals kommt es ab einem Alter von 8 Monaten zu einer zunehmenden Verformung der Halswirbel, die auch im Erwachsenenalter per CT nachweisbar ist und selbst nach einer OP des verkürzten Halsmuskels für eine bleibende Schiefhaltung sorgen kann [17, 18, 2]. Ein unbehandelter Schiefhals wurde zudem als wahrscheinliche Ursache für Gesichtsasymmetrien [42] mit hochgradigen asymmetrischen Zahn- und Kieferfehlstellungen identifiziert [55, 56].

Doch woher kommt so ein Schiefhals eigentlich? Als Ursache wurden lange Zeit Geburtstraumata vermutet, doch immer mehr Studien deuten darauf hin, dass bereits im Mutterleib eine Gewebsveränderung im betroffenen Halsmuskel entsteht und die Geburt nur selten eine Rolle spielt [41, 12]. In einer dänischen Studie [15] hatte die Mehrheit der Schiefhalsbabys eine völlig unkomplizierte Geburt. Andere Forscher*innen fanden heraus, dass es für das Schiefhalsrisiko keine Rolle spielt, ob ein Kind vaginal oder per Kaiserschnitt geboren wird [27]. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen aus der Praxis: Ich frage immer nach dem Geburtsverlauf, und nur selten berichten die Mütter von Komplikationen.

Platzmangel im Mutterleib könnte ein Risikofaktor für die Entstehung eines Schiefhalses sein. Mütter betroffener Babys berichten häufiger, dass sich jene direkt vor der Geburt länger als 6 Wochen in der exakt gleichen Position im Mutterleib befanden [47]. Einige Studien finden ein erhöhtes Schiefhalsrisiko bei Erstgeborenen [3, 7], die weniger Platz zur Verfügung haben als Kinder in Folgeschwangerschaften, wo die mütterlichen Strukturen bereits stärker gedehnt sind. Auch Mehrlingsschwangerschaften führen zu einem erhöhten Risiko [3]. Zudem ist die Beckenendlage mit einem erhöhten Schiefhalsrisiko assoziiert, und zwar unabhängig vom Geburtsmodus [3, 7, 26].

Ein älterer Fallbericht [45] erzählt von einem Baby, das wegen Beckenendlage ohne vorangehende Wehen per Kaiserschnitt entbunden wurde und noch währenddessen mit einem hochgradigen Schiefhals auffiel. Es war wenig Fruchtwasser vorhanden, sodass die Bewegungsfreiheit des Babys u.U. eingeschränkt war. Auch eine weitere Studie [26] zeigt, dass sich Säuglinge mit hochgradiger Schiefhalssymptomatik sehr häufig in Beckenendlage befanden und/oder wenig Fruchtwasser vorhanden war – wobei unklar ist, ob die Babys aufgrund der Position einen Schiefhals entwickeln oder ob sie vielmehr der Schiefhals daran hindert, sich in Schädellage zu begeben.

Doch was ist nun zu tun, wenn ein Baby eine Lieblingsseite hat?
Klar belegt ist durch wissenschaftliche Studien an zahlreichen Kindern auf der ganzen Welt: Abwarten ist keine gute Strategie [3, 6, 9, 10, 11, 14, 19, 22, 23, 25, 32, 35, 36, 38, 41, 51]. Je früher die Therapie beginnt, desto schneller ist sie abgeschlossen. Je später, desto länger dauert sie (wodurch auch die Kosten steigen) und die Erfolgsaussichten sind schlechter.

Die amerikanischen Forscherinnen Sandra Kaplan, Colleen Coulter und Barbara Sargent – allesamt Physiotherapeutinnen mit Doktortitel – veröffentlichten im Jahr 2013 klinische Leitlinien zur Behandlung des angeborenen muskulären Schiefhalses [22] und ergänzten sie 2018 um aktuellere Erkenntnisse [23]. Sie stützen sich dabei auf über 200 Quellen, die sie sorgfältig ausgewählt und nach Qualität und Aussagekraft geordnet haben.

Diese Leitlinien besagen u.a.: Das Umfeld eines Neugeborenen sollte fähig sein, die Symptome eines Schiefhalses zu erkennen und vor dem vollendeten 1. Lebensmonat die Physiotherapie initiieren, denn in diesem Fall erreichen 98% innerhalb von 1,5 Monaten einen annähernd normalen Bewegungsumfang der Halswirbelsäule. Bei Beginn nach dem 1. Monat verlängert sich die Behandlungsdauer auf durchschnittlich 6 Monate. Nach dem 6. Monat steigt sie auf 9-10 Monate, während die Wahrscheinlichkeit sinkt, eine normale Beweglichkeit zu erreichen [38]. Die wenigen Kinder, die mir kurz nach der Geburt zugewiesen wurden, brauchten oft nur 1-3 Behandlungseinheiten, hochgradige Fälle ausgenommen. Viel häufiger beginnt die Therapie aber leider erst mit ca. 4 Monaten, sodass sie entsprechend länger dauert.

Das Fazit der Leitlinien [23] lautet daher: Hebammen/Ärzt*innen/Pflegefachkräfte sollten Neugeborene umgehend an Kinderärzt*innen und -physiotherapeut*innen vermitteln, sobald eine Gesichts-/Schädelasymmetrie, Bevorzugung einer Position, Bewegungseinschränkung der Halswirbelsäule oder einseitige Verdickung der Halsmuskulatur sichtbar wird [23, 41].

Leider sind viele Personen, die beruflich mit Säuglingen zu tun haben, nicht über die Existenz dieser Leitlinien informiert und raten zu spät oder gar nicht zur Behandlung. Nicht selten liegt es daher an den Eltern, ihr Recht darauf mit Entschlossenheit einzufordern. So können häufig nicht nur Folgeschäden wie Kopfdeformitäten verhindert, sondern auch gute Voraussetzungen für die weitere Entwicklung geschaffen werden.

Doch neben der Physiotherapie können Eltern auch im Alltag mithelfen, eine symmetrische Entwicklung zu fördern [1]: Studien zeigen, dass die Häufigkeit von Schiefhals und Plagiocephalus enorm angestiegen ist, seit zur Prävention des plötzlichen Kindstods (SIDS) die Rückenlage zum Schlafen empfohlen wird [4, 21, 30, 37, 41, 54]. Trotz dieser begründeten Empfehlung schlafen aus diversen Gründen nicht alle Babys in Rückenlage – doch die, die es tun, zeigen häufiger einen Schiefhals/eine Plagiozephalie als Bauchschläfer*innen [7, 19, 29]. Für die Bauchlage ist eine maximale Kopfdrehung erforderlich, sodass sich eine eventuelle Verkürzung des betroffenen Halsmuskels durch die Dehnung rascher wieder auflöst.

Das Abraten von der Bauchlage als Schlafposition wird von Eltern häufig als generelles Abraten von der Bauchlage fehlinterpretiert [54]. Dabei ist es gerade durch die empfohlene Rückenlage zum Schlafen umso wichtiger, Babys im Wachzustand in verschiedenste Positionen zu bringen, vor allem in die Bauchlage, und die Zeit in Rückenlage zu reduzieren [1, 6, 13, 36, 39, 41, 54]. Auch einseitiges Füttern bei Flaschenkindern ist ein Faktor, der häufiger in Verbindung mit einem Schiefhals steht [7, 23]. Generell empfiehlt es sich, im Alltag mit dem Baby darauf zu achten, dass Reize von beiden Seiten kommen [1, 28, 41] – ob das nun die Stimme der Eltern ist, eine interessante Aussicht, oder ob es um die Vermeidung von Einseitigkeit beim Hochheben, Tragen, Füttern oder Schlafen geht.

Die Eltern des eingangs erwähnten Babys setzten diese Tipps um, ließen es physiotherapeutisch behandeln und inzwischen entwickelt es sich völlig unauffällig :)

Ich freue mich sehr, wenn ihr meinen Artikel teilt und kommentiert, damit in Zukunft mehr Schiefhalsbabys von Anfang an optimal versorgt werden! ❤️

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Text: ©2021, Kathrin Mattes. Teilen erwünscht, Kopieren (auch auszugsweise) nicht erlaubt. Es gilt das Urheberrecht.
Bild: Shutterstock.

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Alle meine kostenpflichtigen Angebote wie Onlinekurse über Entwicklung und Kinderfußgesundheit (Anmeldung dzt. geöffnet!), Geburtsvorbereitung, Rückbildung, individuelle Onlineberatung, Vorträge und Einzelphysiotherapie findest du auf http://www.kathrinmattes.com, ebenso wie die Literaturliste zu diesem Artikel (bei 56 Quellen wäre es sonst viel zu lang geworden. Ich meine, NOCH länger 😅).

19/09/2021

Entwicklung ist kein Wettbewerb – aber es ist auch nicht alles egal!

Den Meilenstein des sicheren freien Laufens erreichen Kinder mit etwa 13 Monaten. Dabei handelt es sich jedoch nur um einen Durchschnittswert: Von ca. 9 bis 18 Monaten ist bei gesunden Kindern alles möglich, da der zeitliche Verlauf der motorischen Entwicklung eine große Schwankungsbreite zeigt. Glücklicherweise spricht es sich langsam immer mehr herum, dass es kein Grund zur Sorge ist, wenn ein Kind an seinem 1. Geburtstag noch nicht frei gehen kann, und dass sich Kinder generell einfach unterschiedlich schnell entwickeln.

Das ist sehr begrüßenswert, denn Entwicklung ist kein Wettbewerb, aber leider kippt diese entspannte Grundhaltung teilweise auch ins andere Extrem, nämlich in zu große Sorglosigkeit. Hilfesuchende Eltern bekommen in ihrem Umfeld oder in sozialen Medien auf ihre besorgten Fragen zur Entwicklung ihres Kindes oftmals Antworten wie „Das ist ganz normal, das kommt schon alles von alleine, war bei uns auch so und jetzt ist alles gut“. Von Laien, die keinerlei Ausbildung im Bereich Bewegungsentwicklung haben. Gestern habe ich das wieder einmal beobachtet und das hat mich zu diesem Beitrag inspiriert.

Diese beruhigenden Kommentare sind sicherlich gut gemeint, aber ohne fundiertes Fachwissen potentiell gefährlich. Denn es kommt eben nicht immer alles von alleine, und man kann auch nicht vom eigenen Kind auf alle anderen schließen. Es gibt viele Kinder, die sehr von Physiotherapie profitieren können, und die meisten davon sind nicht so schwer betroffen, dass es jede/r auf den ersten Blick erkennen könnte – oder sogar ganz ohne einen Blick, nur durch ein kurzes Posting in einer Facebookgruppe. Dass zB ein späterer Laufbeginn normal ist, heißt noch lange nicht: „Jedes Kind, das jünger als 18 Monate alt ist und nicht frei läuft, ist normal entwickelt und braucht keine Therapie.“ Das stimmt leider nicht. Der Laufbeginn ist nur ein einziger Faktor von unzähligen, die wir Kinderphysios uns ansehen und aufgrund derer wir beurteilen können, ob Therapie sinnvoll ist.

Ein Kind, das Auffälligkeiten in seiner Bewegungsentwicklung zeigt, tut dies in der Regel nicht ganz plötzlich mit 18 Monaten, von einem Tag auf den anderen. Auffälliges Bewegungsverhalten zeigt sich bei aufmerksamer Betrachtung bereits viel früher, oft schon in den ersten Monaten. BEMERKT wird es allerdings in vielen Fällen erst, wenn das Kind mit 18 Monaten noch nicht gehen kann, denn der Fokus liegt in der ärztlichen Diagnostik meist nur auf Zeitpunkten zu erreichender Meilensteine und nicht auf der Bewegungsqualität. Das haben mir Kinderärzt*innen selbst bestätigt, aber ich höre es auch täglich von Eltern, denen von ärztlicher Seite versichert wurde: „Das wächst sich aus.“ Ups, doch nicht!

Die erwähnte Fixierung auf das Entwicklungstempo bedeutet zudem, dass viele Kinder, die aufgrund ihrer Bewegungsqualität von Physiotherapie profitieren würden, diese nicht bekommen, nur weil sie zeitgerecht sitzen/laufen lernen. Das Entwicklungstempo kann immer nur ein Indiz sein. Aus therapeutischer Sicht ist viel entscheidender, WIE sich ein Kind bewegt. Zeigen sich hier Auffälligkeiten, ist Therapie sinnvoll, auch bei rascher Entwicklung. In meinen Beiträgen findet ihr u.a. die dreiteilige Geschichte eines Patienten, der im 1. Jahr motorisch sehr flott war und daher erst mit 6 Jahren nach langem Kampf endlich Physio bekam – als bereits Folgeschäden entstanden waren. Früherkennung kann diese oft verhindern. Bei vielen Auffälligkeiten ist es außerdem so, dass die Therapie umso länger dauert, je später sie begonnen wird.

Damit Eltern Zugang zu fundierten Informationen über gesunde Entwicklung und Bewegungsqualität bekommen, sowie zu Faktoren, die diese positiv oder negativ beeinflussen können, habe ich vor drei Jahren meine Onlinekurse gestartet. Aktuell ist die Anmeldung wieder geöffnet und die Hälfte der Plätze bereits vergeben. Nähere Infos sowie die Bewertungen meiner Teilnehmer*innen findet ihr auf meiner Website (Link in den Kommentaren).
Ich kann euch natürlich nicht per Crashkurs zu Physios machen 😉 Therapiemethoden werden keine vermittelt. Aber: Wer mehr weiß, muss nicht alles glauben. Und findet sich leichter zurecht in dem Dschungel aus verschiedenen Meinungen, denn die lautesten Berater*innen sind nicht immer die kompetentesten.

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Text: © Kathrin Mattes. Teilen erwünscht, Kopieren (auch auszugsweise) nach dem Urheberrechtsgesetz untersagt.
Foto: © Eva Schranz

👍😍
10/08/2021

👍😍

Gerade häufen sich wieder die Artikel darüber, dass wir Eltern heutzutage Tyrannen groß ziehen würden: Kinder, die Egoisten werden, Narzissten, die verhaltensauffällig sind oder werden. Und dabei spielt immer wieder… Weiterlesen

07/08/2021
Wie wichtig es ist, kleine Babys im Alltag entspannt zu lagern, erleben wir täglich in unserer Praxis. Dabei kann z.B. s...
27/03/2021

Wie wichtig es ist, kleine Babys im Alltag entspannt zu lagern, erleben wir täglich in unserer Praxis. Dabei kann z.B. so ein simpler Schwimmreifen absolut nützlich sein, dazu noch 2 kuschelweiche Decken und schon könnt Ihr eurem Baby das perfekte Nest bauen. Besonders Frühchen und Neugeborene genießen die entspannte Lagerung, sie bietet ihnen Halt, einen sicheren Rahmen, Geborgenheit und Schutz. Oft übrrstrecken sich die Kleinen in der Rückenlage oder liegen sehr asymmetrisch wie ein "C" gebogen da, aber in so einem Nestchen kommt fast jedes Baby zur Ruhe, findet seine Mitte und die Rückenmuskulatur kann sich entspannen. Die Babys schlummern auch gerne mal in so einem Nestchen ein. In der Therapie nutzen wir diese Lagerungsposition oft auch aktiv, denn die kleinen Hände finden so viel schneller zueinander und vorallem zum Mund. Ganz nebenbei gelangen auch die kleinen Füße ins Blickfeld des Babys und die Hände haben es auch viel leichter die Knie zu berühren. Die Beine kann das Baby nun viel entspannter zu sich heranziehen und die Füße spielen miteinander, als wären es kleine Händchen.
So kann man auch sehr schön mit seinem Baby spielen, erzählen und fördert somit ganz nebenbei und entspannt die Hand - Fuß - Mund Koordination, während das Baby sicher und geborgen in seiner Mitte liegt.

Endlich -  wir sind pünktlich mit der Renovierung und Umgestaltung des Therapieraumes fertig. Auch wenn es oft anstrenge...
13/02/2021

Endlich - wir sind pünktlich mit der Renovierung und Umgestaltung des Therapieraumes fertig. Auch wenn es oft anstrengend war, zumindest die Maler - und Bohrarbeiten, stand die Freude und Kreativität im Vordergrund. Das zu gestalten war echt das Schönste. Hoffentlich kommt es bei den Kids auch gut an. Unser Dackel war jedenfalls so begeistert beim Basteln, er wollte es wahrscheinlich behalten. Der Raum ist durchdacht gestaltet, genau auf die Bewegungsbedürfnisse für Kinder im Alter von 0 bis ca. 18 Monaten. Für die größeren Kids steht unser Entdecker -Turnraum bereit, der übrigens unser nächstes Projekt wird, denn auch er kann eine Umgestaltung gebrauchen.

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