
01/08/2025
Neue Forschungsergebnisse offenbaren eine beunruhigende Wahrheit: Parodontitis scheint Alzheimer auszulösen.
Experten sagen, dass eine gute Zahnhygiene der beste Schutz sein könnte – ein ernstzunehmender Hinweis, besonders für Menschen ohne Zahnversicherung.
Wissenschaftler haben Porphyromonas gingivalis – das Bakterium, das für chronische Zahnfleischentzündungen verantwortlich ist – im Gehirn verstorbener Alzheimer-Patienten gefunden. In Tierversuchen mit Mäusen führte eine Infektion mit diesem Erreger zur Besiedlung des Gehirngewebes und zur Bildung von Amyloid-Beta, einem typischen Proteinmarker von Alzheimer.
Noch erschreckender: Giftige Enzyme des Bakteriums wurden auch bei Menschen nachgewiesen, die bereits typische Hirnveränderungen aufwiesen – lange bevor sie klinische Symptome einer Demenz zeigten. Das deutet darauf hin, dass Alzheimer durch eine Infektion ausgelöst werden könnte, Jahre bevor erste Anzeichen auftreten.
Diese Erkenntnis eröffnet einen neuen Ansatz in der Alzheimer-Therapie. Ein von Cortexyme entwickeltes Medikament namens COR388 zeigte in frühen Studien an Tieren vielversprechende Ergebnisse: Es konnte sowohl das Bakterium als auch die Amyloid-Ablagerungen reduzieren. Zwar stehen Studien am Menschen noch aus, doch die Forschung deutet darauf hin, dass Alzheimer möglicherweise nicht nur eine degenerative Erkrankung ist – sondern auch eine chronische Infektion beinhalten könnte.
Angesichts der Tatsache, dass in den letzten 15 Jahren keine neuen Demenz-Medikamente zugelassen wurden, unterstreicht diese mögliche Verbindung zwischen Mund und Gehirn, wie wichtig Zahnpflege tatsächlich für die geistige Gesundheit sein kann.
Quelle: Dominy, S.S., et al. (2019). Science Advances, 5(1), eaau333