15/09/2025
Stell dir mal vor, du bist dieser Mensch:
„Ich wache auf… aber irgendwie weiß ich nicht, wo ich bin. Das Zimmer sieht fremd aus, die Bilder an der Wand sagen mir nichts. Da ist eine Frau, die lächelt nett und sagt meinen Namen – den erkenne ich, glaube ich… aber war sie nicht gestern auch schon da? Oder war das jemand anderes?
Mein Kopf ist voller Nebel. Ich will nach Hause. Aber… war ich nicht schon zu Hause? Irgendwas stimmt nicht. Ich schäme mich, zu fragen. Alle scheinen zu wissen, was hier passiert – nur ich nicht.
Ich spüre manchmal Angst, weil Türen abgeschlossen sind und ich nicht weiß warum. Dann wieder bin ich ganz ruhig, wenn jemand meine Hand hält oder mit mir Kaffee trinkt. Manchmal lache ich, weil jemand einen Witz macht oder ein Lied singt, das ich kenne – das gibt mir Wärme und Sicherheit.
Oft bin ich müde. Alles ist anstrengend. Aber wenn mich jemand freundlich anschaut, fühle ich mich gesehen. Auch wenn ich seinen Namen nicht weiß.“
Ein Mensch mit Demenz lebt oft in einer anderen Wirklichkeit – unsere Aufgabe ist nicht, ihn ständig zurückzuholen, sondern ihm Sicherheit in seiner Welt zu geben.