02/04/2020
Liebe Patienten!
Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag wesentlich verändert. Auch die Augenarztpraxis ist davon nicht verschont geblieben. Gewöhnungsbedürftig ist insbesondere die staatlich verordnete Kontaktsperre, die jetzt irgendwie störend zwischen uns Menschen steht. Dies Maßnahme ist aber dringend notwendig, um die Infektion zu stoppen, die sonst vielen kranken und älteren Menschen das Leben kostet. Ich bin sehr dankbar, dass fast alle Patienten Verständnis für die Kontaktsperre haben und uns so helfen, diese auch in unseren Praxisabläufen einzuhalten!
Mich persönlich traf die Corona-Krise recht früh: Am 8. März wurde ich vom Gesundheitsamt Ostprignitz-Ruppin in häusliche Quarantäne geschickt, da meine Söhne in Neustadt/Dosse zur Schule gehen. Die Prinz-von-Homburg Schule war wohl die erste in Deutschland, die komplett schließen musste. Diese Maßnahme erschien zunächst übertrieben, wurde aber nach kurzer Zeit bundesweit zur Realität. Völlig unerwartet in die häusliche Quarantäne geschickt, musste ich mich erst einmal daran gewöhnen, dass meine Familie und ich bis zum 17.3. nicht auf die Straße, d.h. keine Menschen treffen, durften. Es ist ein beklemmendes Gefühl! Ein Lichtblick waren die vielen Bekannten und Nachbarn, die uns mit Lebensmitteln liebevoll versorgten. Das war eine wohltuend gelebte Solidarität!
Kaum war ich von der Quarantäne entbunden, musste ich in der Praxis einiges umsetzen, um das Personal und Patienten nicht zu gefährden. Bis auf weiteres gilt: Patienten mit Erkältung und Fieber oder Kontakt mit Infizierten oder in den letzten zwei Wochen aus Risikogebieten eingereiste müssen wir ablehnen, da wir über keine geeignete Schutzausrüstung und Isolierräume verfügen, die einen Kontakt mit Corona-Infizierten ermöglichen. Auch wenn einige Patienten meinen, dennoch selbst entscheiden zu können, ob sie ansteckend sind oder nicht, ob es Corona ist oder nicht, hat sich zum Glück seit dem 23.3. diese Haltung deutlich gewandelt. Wir müssen in dieser Zeit solidarisch mit unseren alten und kranken Mitmenschen sein! Für diese Menschen ist die Erkrankung lebensbedrohlich!
In der Augenarztpraxis stehen wir Ihnen weiter tapfer zur Verfügung, denn auch wenn die Corona-Pandemie alles überstrahlt, so gibt es neben ihr noch Augenerkrankungen und Beschwerden, die versorgt werden müssen. Vom 23.3. bis zum 19.4.2020 haben wir die Sprechstunde auf den Vormittag konzentriert, da viele Patienten abgesagt haben bzw. in Abwägung des Risikos von unserer Seite die Termine verschoben wurden. Dennoch vergeben wir auch weiterhin Termine! Ebenso können wir in der ausgedünnten Sprechstunde auch für nicht dringende Fälle wie Brillenbestimmungen kurzfristige Termine ermöglichen! Nach der Corona-Krise werden wir durch Sondersprechstunden weitere Kapazitäten schaffen, um einen Terminstau zu verhindern. Wir bemühen uns, unserer Verantwortung auch in Zeiten der Corona-Pandemie gerecht zu werden!
Bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße
Ihr
Dr. Andreas Kind