
16/01/2025
Deine Arroganz stinkt zum Himmel! und was wirklich dahintersteckt
Ich erinnere mich noch genau an die Juliane von damals. Schwarze Lederjacke, der Blick kühl und unnahbar, Kopfhörer auf den Ohren, Handy am Ohr und manchmal habe ich sogar Anrufe fingiert, nur um bloß keine Begegnung zu riskieren. Ich wollte einfach nicht angesprochen werden. Ich dachte, ich wirke so stark. So souverän.
Und dann kamen Menschen später auf mich zu – bei Ausstellungseröffnungen oder Konzerten – und wir unterhielten uns und sie sagten: „Du bist ja gar nicht so!“ Und ich fragte: „Wie bin ich denn?
„Na ja, du wirkst so arrogant, abweisend und kühl.“
Das hat mich damals getroffen. Heute weiß ich, warum ich so war. Was meine „Arroganz“, wie sie es nannten, wirklich war: ein Schutzschild. Ich wollte nicht, dass jemand merkt, wie unsicher ich war. Dass ich schnell rot werde, dass mir in Gesellschaft oft die Worte fehlten.
Die schwarze Lederjacke war mein Panzer. Die Kopfhörer und das Handy waren die nächste Schicht. Mein Schutzschild „stank“ für andere nach Arroganz. Dabei wollte ich einfach nur nicht gesehen werden, weil ich Angst hatte, nicht genug zu sein.
Und wiederum wollte ich genau das. Ich wollte Verbindung. Ich wollte, dass Menschen mich sehen, aber eben nicht die Unsicherheit, die sich dahinter versteckte.
Heute weiß ich, dass viele von uns solche „schwarzen Lederjacken“ tragen. Schutzpanzer, die für andere aussehen wie Arroganz oder Überheblichkeit, aber in Wirklichkeit Angst und Unsicherheit verbergen.
Und das begegnet mir auch in meiner Arbeit als Coach. Klienten kommen zu mir und lassen ihre „Jacken“ an der Tür. Manchmal ist es Perfektionismus, manchmal ein immerwährendes Lächeln. Aber hinter jeder Fassade steckt eine Wahrheit. Und hinter jeder Wahrheit liegt die Chance, sich selbst zu entdecken.
Welcher Schutzschild – oder welche „Arroganz“ – versteckt dein wahres Ich? Und was könnte passieren, wenn du ihn ablegst?
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