05/05/2024
Pünktlich zum Welthebammentag hatten wir heute eine wunderschöne, selbstbestimmte Geburt in einem absoluten Vertrauensverhältnis! So betreuen wir Geburten gerne und möchten das am liebsten jeder Frau ermöglichen. Das ist ein Grund zu feiern!
Ansonsten ist uns an diesem Tag eigentlich nicht mehr nach Feiern zu mute. Denn so gerne wir diesem Beruf nachgehen und so sehr wir es lieben, Frauen, Mütter, Familien, Menschen auf diesem Weg zu begleiten - so möchten wir das doch nicht zu jedem Preis.
Nach wie vor sind die Vergütung und auch zu großen Teilen die Arbeitsverhältnisse nicht tragbar oder auch nur tolerierbar. Wir sind müde. Müde zu kämpfen, müde laut zu werden, müde immer wieder unseren Wert deutlich machen zu müssen. Und nein, es reicht nicht, dass „danke“ gesagt wird, geklatscht wird, wir „den schönstens Beruf der Welt“ haben und „dauernd süße Babys“ sehen (was unseren Beruf auch einfach wirklich nicht ausmacht). Wir tragen Verantwortung in so vulnerablen Situationen, wir tragen sie Tag und Nacht. Wir arbeiten Tag und Nacht. Wir tragen Verantwortung für zwei Leben - in Vorsorge, bei Geburt und im Wochenbett.
Wenn es so weiter geht, werden wir immer weniger sein. Denn im Schnitt sind viele Hebammen nach sieben Jahren im Burnout. Wenn sie nicht vorher aufhören, weil sie sich das Leben so nicht finanzieren können, nicht schaffen, noch mehr zu arbeiten. Die übrig geblieben werden damit noch mehr Arbeit und Verantwortung schultern müssen, bis auch sie nicht mehr können.
Könnt ihr euch das vorstellen? Eine Schwangerschaft, eine Geburt, ein Wochenbett ohne Hebamme? Wenn es so weiter geht, ist das die Zukunft.
Wir brauchen euch. Werdet laut für uns. Steht für uns ein.
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